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Arztvortrag am 10.04.2024
Allergien und Klimawandel - ein Zusammenhang
Vortragsreihe in Kooperation mit dem DRK & dem Ortsseniorenrat
In Fortsetzung ihrer Vortragsreihe medizinischer Themen von allgemeinem Interesse hatten das Rote Kreuz und der Ortsseniorenrat den Facharzt für Innere Medizin und Lungenspezialisten Dr. Konrad Pumpe aus Durlach zu einem Vortrag eingeladen. Er sprach über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Pollenallergien.
Es gibt keine pollenfreie Jahreszeit mehr
Die Erderwärmung sei mittlerweile bereits so weit fortgeschritten, dass sich die Jahreszeiten verschieben und der Pollenflug der Pflanzen immer früher einsetze und länger anhalte. Die Hasel blüht bereits im Dezember und Januar. Über das Jahr gesehen, werde es keine pollenfreie Saison mehr geben und Allergikern sei zu empfehlen, ihre Medikation anzupassen und vor allem rechtzeitig mit der Einnahme zu beginnen. In den kommenden Jahrzehnten werde sich die jährliche Anzahl an Hitzetagen in Deutschland verdoppeln, es werde vor allem mehr extreme Hitze geben, tropische Insektenarten werden auf dem Vormarsch sein und Ambrosia breite sich aus.
Birkenpollen sind genetisch verändert
Im Hinblick auf die Auslösung einer Allergie sei die Birke die gefährlichste aller Baumarten. Durch genetische Veränderung fliegen ihre Pollen weiter und haften länger als noch vor Jahren. Dann erklärte der Arzt die Wirkungsweise einer Hyposensibilisierung als wirksames Instrument gegen allergische Reaktionen. Mit einer lang andauernden Spritzentherapie werde das Allergen dem Menschen in winzigen Dosen verabreicht, bis sich der Körper daran gewöhnt habe und es zu keiner Überreaktion mehr komme.
Cortison hilft sofort bei Atemnot
Patienten, die an allergischem Asthma leiden und zu akuter Atemnot neigen, empfahl er ein cortisonhaltiges Asthmaspray, das sie aber auch tatsächlich bei sich tragen sollten. Das Cortison verteile sich nicht über die Blutbahn, sondern bleibe in den Bronchien, um diese zu erweitern. In geringer Dosierung sei Cortison nicht schädlich, sondern lindernd und nehme den Stress bei Atemnotattacken.
Weiter hilfreiche Tipps waren, bei einer planbaren Reise mindestens 10 bis 12 Tage vorher mit der Immunisierung zu beginnen. Entscheidend sei die frühzeitige und regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente. Nachts bei geöffnetem Fenster zu schlafen, sei unschädlich, denn die pollenstreuenden Blüten seien bei Dunkelheit geschlossen und die Temperatur sei kühler.