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Gemeinde Weingarten (Baden)

1. Turmberg-Kirchberg-Musik des Musikvereins

Artikel vom 23.10.2020

Weingarten wurde von zwei Seiten musikalisch eingehüllt

Endlich war es soweit! Seit Monaten hatte der Musikverein Weingarten nicht mehr vor Publikum spielen dürfen.

Nach dem Weihnachtsabend kam nichts mehr
„Das Weihnachtsliederspielen auf dem Friedhof war unser letzter Auftritt“, erinnerte sich Tubist Jörg Knobloch. Was sich die Vereinsverwaltung jetzt überlegt hatte, war weit mehr als nur eine Notlösung, um endlich wieder öffentlich musizieren zu dürfen. Die „1. Turmberg-Kirchberg-Musik“ des Musikvereins Weingarten, dirigiert von Tobias Nessel war ein absolut genialer Einfall, ein Novum in Weingarten und wäre – wie schon der Name „1.“ Musik andeutet – durchaus einer Wiederholung wert. Zuerst von der Terrasse am Turmberg, dann von der Weinterrasse am Kirchberg aus waren die Klänge im Ort tatsächlich zwei Stunden lang von der einen zur anderen Seite zu hören.

Die Jugend bespielte den Rathausplatz
Das Schülerorchester unter Kathlyn Volz und das Jugendorchester unter Leitung von Nicole Knopf hatten bereits den Vormittag auf dem Rathausplatz gestaltet und Eltern, Freunden und Passanten musikalisch Ansprechendes geboten. Das Schülerorchester besteht aus rund zehn Jungen und Mädchen, die seit mindestens eineinhalb Jahren ein Instrument spielen. Entsprechend waren die Stücke einfach und sehr rhythmisch, und Fleiß und Begeisterung waren den Kindern anzumerken. Das Jugendorchester, dessen Mitglieder mindestens 12 Jahre alt sind, wird geleitet von Nicole Knopf. Beide jungen Frauen sind ausgebildete Dirigentinnen. Darauf legt der Verein wert und nicht umsonst wurde er mit dem Zertifikat „Gute Jugendarbeit“ ausgezeichnet. Die Jugend wird an die sinfonische Blasmusik des Blasorchesters herangeführt. Auf dem Rathausplatz zeigten sie überzeugend eine Auswahl ihres Könnens, beispielsweise Three Bagatelle von André Waignein, „Crocodile Rock, Bohemian Rhapsody, und als Zugabe „Final Countdown“.

Am 17. Oktober wurde festgehalten
„Heute wäre der Tag gewesen, an dem wir mit Reinhold Friedrich bei den Weingartner Musiktagen mitgespielt hätten“, berichtete der Vereinsvorsitzende Wolfgang Heid. „Der Termin stand im Kalender, schon lange bevor Corona kam und wir wollten an diesem Termin unbedingt festhalten, vor allem nachdem alles andere ausgefallen war“. So kam dieses bemerkenswerte Freiluftevent zustande. Rund 15 Stücke hatten die Musiker parat, die Hälfte für jede Location.

Große Freude bei Musikern und Zuhörern
Die Musiker hatten auf der Terrasse Platz genommen, auf der sonst Trauungen stattfanden, die Zuhörer säumten in coronagerechtem Abstand die Böschung seitlich des Turms. Schlagzeuger Daniel Polenz ließ ungeduldig die Finger wirbeln, dann hob Dirigent Tobias Nessel den Taktstock. Kein passenderes Stück als der energiegeladene und würdevolle Konzertmarsch „Arsenal“ hätte zum Auftakt das Hochgefühl der Musiker besser zum Ausdruck gebracht. „Wir freuen uns so sehr, dass Sie da sind“, rief Heid dem vielköpfigen Publikum zu. „Unser Leben hat wieder einen Sinn“. Tobias Nessel setzte noch eins drauf und kündigte das nächste Stück an: „Die Sonne geht auf“ und das Publikum war begeistert. „Das ist toll“, kommentierte Wolfgang Hill, selbst Mitglied im Musikverein. „Das könnten die jede Woche machen“ schmunzelte seine Frau. Mit einem Medley der Beatles und der Polka „Wir Musikanten“ ging die Gute-Laune-Stimmung weiter. Dann war hier Schluss und binnen 20 Minuten hatte das Orchester die Location gewechselt und fuhr auf der Weinterrasse, die Frank Gauss gerne zur Verfügung gestellt hatte, fort. Hier erklang der zweite Teil des Programms, unter anderem mit einem romantischen Song der Gruppe Earth, Wind and Fire, gefolgt von der Polka „Böhmischer Traum“ und einem Klassiker von Stevie Wonder.

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