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Gemeinde Weingarten (Baden)

Weingarten ist ein attraktiver Gewerbestandort

Artikel vom 15.11.2019
 

„Wengerder Gewerbetreff“

„Ist Weingarten ein attraktiver Gewerbestandort?“ Um diese Frage auszuloten, hatte der Gewerbeverein seine Mitglieder und interessierte Gewerbetreibende zu einem „Gewerbetreff“ in die Weinmanufaktur eingeladen und war auf gute Resonanz gestoßen. Für eine ausgewogene Bilanz traten vier Sprecher aufs Podium: Bürgermeister Eric Bänziger, Susanne Zacharias als Inhaberin von La Casetta del Caffè, der Vorsitzende und Optiker Hartmut Benz und Vanessa Graf als Moderatorin. Bänziger gab einen Impuls am Beispiel der Weinmanufaktur. Sie habe sich der Herausforderung gestellt und sei eine Fusion eingegangen, als es allein nicht mehr funktioniert habe.

Leerstände in der Bahnhofstraße

Benz kam über Vanessa Grafs Schlüsselfrage, „wo steht das Weingartner Gewerbe auf einer Skala von eins bis zehn?“ auf die Leerstände in Weingartens Haupteinkaufsstraße zu sprechen. Die Ursachen erwiesen sich als vielschichtig: Jungen Menschen fehle es oft am unternehmerischen Mut im Einzelhandel. Sicher gebe es Gegenbeispiele, wie Lukas Gauss in der Weinmanufaktur oder sein eigener Sohn im Optikergeschäft, aber zu wenige. Ladenbesitzer vermieten nach einem Auszug nicht weiter, sondern lassen lieber den Leerstand. Kleine Geschäfte bekämen nur schwer einen Kredit. Dazu kommen Erschwernisse durch gesetzliche Vorschriften und eine wachsende Bürokratie. Und vor allem das Internet. Susanne Zacharias meinte, man müsse alles daran setzen, dass die Ortsmitte belebt und die Geschäfte gut miteinander vernetzt seien. Ihr Schokoladengeschäft lebe auch von der Frequenz anderer – zum Beispiel der nahegelegenen Metzgerei oder auch vom Tourismus durch die Hotels. 

 

Einkaufen im Ort muss gehalten werden

Der Bürgermeister differenzierte zunächst zwischen Handwerk und Einzelhandel und kam zu dem Schluss, die Handwerker seien ausgelastet, aber das Einkaufen im Ort zu halten, sei anzustreben. Er wies auf das durchaus treue Einkaufsverhalten der Bevölkerung hin, sichtbar am Beispiel des „nahkauf“, der sich trotz des großen Rewe behaupten könne. Auf die Frage, was die Gemeinde tun könne, um den Handel zu stärken, erklärte er, die Gemeinde werde Parkplätze schaffen und die Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit stärken. Zweitens entstehe mit „!mittendrin leben“ ein großes Wohnareal in bester Lage und drittens solle die Schule in der Ortsmitte gehalten werden. Eine Bündelung von Frequenzbringern in der Bahnhofstraße sei erstrebenswert.  Weingarten sei Zuzugsgemeinde und biete eine hervorragende Gastronomie. Auch Hartmut Benz wies auf Synergieeffekte hin, die durch Vielfalt entstünden: „Je mehr wir sind, desto besser“. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion, zu der auch die Besucher viel beitrugen. Michael Nelles sprach eine Gemeinschaftsaktion an, beispielsweise einen „Weingarten-Gutschein“ zum Verschenken. Als Fazit zog die Moderatorin, offensichtlich hätten viele die gleichen Probleme – gerade deshalb müsse man gemeinsam handeln. Dazu meinte Hartmut Benz, es sei immens wichtig, miteinander zu sprechen. Der Gewerbeverein solle das Sprachrohr sein und die Verbindung zur Gemeinde schaffen.

Wie könnten den Ideen Taten folgen?

„So etwas wie der Gutschein muss jetzt in die Hand genommen werden“, schlug Nicole Weber-Kunzmann vor. „Zusammenhalt und Interesse zeigen“, meinte Rolf Koch, „damit sich der Ort von anderen abhebt“ und Frank Gauss riet „was einfach umzusetzen ist, auch machen“.

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