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Gemeinde Weingarten (Baden)

Aus dem Abwasserverband „Am Walzbach“

Artikel vom 28.10.2019
 

Karl-Heinz Burgey als stellv. Verbandsvorsitzender verabschiedet

Karl-Heinz Burgey ist mit dem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters auch aus dem Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Abwasserverbands ausgeschieden und wurde vom Gremium verabschiedet. Der Verbandsvorsitzende, Weingartens Bürgermeister Eric Bänziger dankte ihm für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit. Seit September 2003, also über 16 Jahre hatte das ehemalige Ortsoberhaupt von Walzbachtal auch das Amt des stellvertretenden Verbandsvorsitzenden inne. Gemeinsam hätten sie die Regenwasserkonzeption erarbeitet, die Kanalsanierungen in beiden Gemeinden abgeschlossen und viele Abstimmungsgespräche geführt.

Für ihn rückte der neu gewählte Walzbachtaler Bürgermeister Timur Özcan kraft Amtes nach. Er wurde gewählt und für die turnusmäßige Amtszeit bis 30.06.2023 bestellt. Nach den Kommunalwahlen wurden folgende Gemeinderäte festgelegt: für Walzbachtal Martin Sulzer (Vertreter Timo Villano) Volker Trumpf (Reiner Braun) und Ernst Reichert (Andrea Zipf). Für Weingarten Gerhard Fritscher (Andrea Friebel), Hans-Martin Flinspach (Timo Martin) und Sonja Döbbelin (Friederike Schmid). Fritz Küntzle, Rüdiger Kinsch und Uwe Volk scheiden aus der Verbandsversammlung aus. Alle Gewählten wurden vom Verbandsvorsitzenden Eric Bänziger verpflichtet. Das Amt des Verbandsrechners übernimmt nach dem Ausscheiden von Maral Saraie,  der Leiter der Finanzverwaltung Weingarten Michael Schneider. Er wurde einstimmig gewählt.

 

Zukunftskonzept Kläranlage

Bereits in der Mai-Sitzung des Abwasserverbands „Am Walzbach“ wurde deutlich, dass für die Verbandskläranlage zeitnah ein Zukunftskonzept erstellt werden muss. Die Kläranlage ist auf eine Größe von knapp 30.000 Einwohnerwerte ausgerichtet. Aber im Hinblick auf weiterhin steigende Einwohnerzahlen und neue Gewerbegebiete soll die Kläranlage auf den Bedarf der angeschlossenen Kommunen im Detail untersucht und verschiedene Varianten aufgezeigt werden. Unter dem Ziel einer zukunftsfähigen Abwasserbehandlung soll nach einem Erlass des Umweltministeriums besonderes Augenmerk auf die Punkte „Phosphor- und Spurenstoffelimination“ sowie „Mikroplastik“ und „Schlammbehandlung“ gelegt werden. Dazu werde zunächst der bauliche und verfahrenstechnische Ist-Zustand der Kläranlage ermittelt und im Weiteren die zu erwartenden Sanierungs- und Ersatzbeschaffungskosten. Diese Untersuchungen legen zwei Varianten zugrunde: Die eine geht von der derzeitige Betriebsweise mit simultan aerober Schlammstabilisierung aus, die andere geht von einer Umstellung der Betriebsweise auf getrennt anaerobe Schlammstabilisierung. Die Entscheidung für eine bestimmte Variante solle bis Mitte 2020 festgelegt werden, bis Ende 2024 soll ein Handlungskonzept entworfen werden. Der in der Sitzung anwesende Vertreter der Weber-Ingenieure Pforzheim, Christopher Keysers, die bereits über Grundlagendaten aus vorausgegangenen Untersuchungen verfügen, hat ein entsprechendes Angebot über die Ingenieurleistungen unterbreitet.

Das Honorar für diese Studie beläuft sich auf 20.200 Euro, welche im Wirtschaftsplan 2020 einzustellen sind. Die Verbandsversammlung hat einstimmig zugestimmt, dieses Büro mit der Erstellung der Studie „Zukunftskonzept Kläranlage Weingarten“ zu beauftragen.

 

Sanierung Hebewerk

Die Sanierung des Hebewerks am Bahnhof Weingarten ist in vollem Gange. Zwischenzeitlich wurde die zweite Schmutzwasserschnecke erneuert um die Fördermenge zu erhöhen und die neue Trafostation auf dem Hebewerksgelände installiert. Außerdem hat das Landratsamt Karlsruhe die Baugenehmigung für das neue Gebäude zur Einhausung der Förderschnecken erteilt. Die Weber-Ingenieure haben die Planung vorgestellt. Die Verbandsversammlung hat die Verwaltung mit der Ausschreibung von Maschinenhaus und –abdeckungen beauftragt.

 

Regenwasserkonzeption

Die beiden Verbandsgemeinden Weingarten und Walzbachtal und der Abwasserzweckverband „Am Walzbach“ haben beim Landratsamt die Erteilung der Wasserrechte für die Regenüberläufe und die Regenüberlaufbecken beantragt.

„Jede Einleitstelle benötigt eine wasserrechtliche Erlaubnis“ erklärte Sebastian Gob, als Vertreter des betreuenden Büros BIT-Ingenieure. Auf der Grundlage der Kanalnetzberechnung und der Schmutzfrachtberechnung habe das Landratsamt bestimmte Auflagen erteilt. Hintergrund ist der geplante Anschluss der Erd- und Bauschuttdeponie Dörnig an die öffentliche Kanalisation. „Das bedeutet eine ganz andere Belastung als normales Niederschlagswasser“, erklärte Dipl. Ing. Gob.

Eine Messkampagne habe ergeben, dass es empfehlenswert sei, über ein Prozessleitsystem das Regenwasser auf der Anlage zurückzuhalten, bis die Kläranlage nach Ende des Regens wieder Kapazitäten habe.

Als Voraussetzung für eine Genehmigung wurde den Gemeinden auferlegt, an den verschiedenen Bauwerken Schwellenerhöhungen und Rückstausicherungen vorzunehmen. Das Ingenieurbüro BIT hat die einzelnen Maßnahmen ermittelt und die Ergebnisse der Ausschreibung den Verbandsmitgliedern vorgestellt. Das beste Angebot für das Gewerk Tiefbau gab eine Bruchsaler Firma in Höhe von 151.086 Euro. Beim Gewerk Technische Ausrüstung lag eine Firma aus Bad Mergentheim mit 42.659 Euro vorn und das beste Angebot für das Gewerk Messtechnik gab eine Firma aus Karlsruhe mit 11.055 Euro ab. Das Gremium stimmte der Vergabe einstimmig zu.

 

Jahresabschluss 2018

Der Jahresabschluss 2018 des Abwasserverbandes „Am Walzbach“ fällt besser aus als es der Wirtschaftsplan vorgesehen hatte. Für die Kanäle, das Hebewerk und die Regenüberlaufbecken wurden 140.057 Euro weniger an Geräten, Ausstattung und Einrichtung ausgegeben und bei der Kläranlage wurden 22.377 Euro Stromkosten eingespart. Der Vermögensplan 2018 sah für den Umbau des Hebewerks Ausgaben in Höhe von 1,5 Millionen Euro vor. Da sich der Umbau aber verzögert hat, wurde das Geld in 2018 nicht gebraucht. Die Schulden haben sich durch ordentliche Tilgung von 122.276 Euro auf 1.538.488 Euro verringert. Die erwirtschafteten Abschreibungen reichten aus, um die angefallenen Planungskosten für das Hebewerk, den Erwerb von Betriebs- und Geschäftsausstattung, die Auflösung der Ertragszuschüsse und die ordentliche Tilgung zu finanzieren. Danach ergab sich zum Jahresende ein Deckungsmittelüberschuss in Höhe von 228.543 Euro, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Dieser Überschuss dient der Finanzierung von Investitionen in den kommenden Jahren, die durch die Sanierung des Hebewerks und durch die Umsetzung der Regenwasserkonzeption erforderlich werden. Vor diesem Hintergrund verringern sich die Umlagen um insgesamt 240.640 Euro. Die Betriebskostenumlage wurden auf 887.371 Euro und die Finanzkostenumlage auf 266.088 Euro festgesetzt. Die überzahlten Beträge werden erstattet und zu gleichen Teilen auf die beiden Verbandsgemeinden Weingarten und Walzbachtal aufgeteilt.

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