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Gemeinde Weingarten (Baden)

„Modernes Büro im historischen Schulgebäude“ Haus Krumes öffnet am „Tag des offenen Denkmals“ seine Pforten

Artikel vom 05.09.2019

Etwa 8 000 historische Bauten, Parks und ähnliche Stätten öffnen am „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 8. September, deutschlandweit ihre Türen. Dies teilt die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz in Bonn mit, welche die Aktion bundesweit koordiniert. Das Motto in diesem Jahr lautet „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“. Passend dazu können die Besucher vor Ort erleben, wie sich dies in nach außen hin meistens in sehr repräsentativen Bauwerken zeigt, die es auch heute noch gibt.

In Weingarten nehmen sich sowohl der Bürger- und Heimatverein als auch Privatpersonen seit Jahren der Anliegen der Stiftung an und haben dies in der Vergangenheit an mehreren Objekten wie dem historischen Wartturm oder dem ehemaligen Haus des Deutschen Ordens, dem heutigen Evangelischen Pfarrhof, sowie dem „Fränkischen Hof“ von Prof. Heinz Trauboth, einem wahren Kleinod im Ortszentrum, bereits anschaulich demonstriert.

In diesem Jahr öffnen Richard und Brunhilde Krumes ihr Anwesen in der Kirchstraße 27 in Kooperation mit dem Bürger- und Heimatverein am 8. September von 13 bis 16.30 Uhr für die interessierte Öffentlichkeit unter dem Thema „Modernes Büro im historischen Gebäude“.   

Und in der Tat hat dieses Denkmal geschützte Gebäude im Herzen von Weingarten einiges an Historie zu bieten: Es war bis zur Abschaffung der Bekenntnisschulen und Einführung der Simultanschule 1876 im Großherzogtum Baden das katholische Schulhaus. In ihm erblickte einer der berühmtesten Söhne Weingartens, der letzte General des Papstes, Baron Hermann von Kanzler, im März 1822 das Licht der Welt. Er starb 1866 in Rom und ist dort auf dem Hauptfriedhof in einer bis heute bestehenden Grabkapelle beigesetzt.

Nach der Auflassung als katholisches Schulhaus wohnten in dem Gebäude, das inzwischen in den Besitz der politischen Gemeinde übergegangen war, mehrere Lehrer mit ihren Familien. Einer davon war der Hauptlehrer Friedrich Johann Meyer (1877 bis 1946). Er war der Vater des bekannten Malers Helmut Meyer-Weingarten, der später seinem Familiennamen zur Unterscheidung von anderen Künstlern seinem Geburtsort hinzufügte. Der Bürger- und Heimatverein wird am Tag des offenen Denkmals beide prominente Weingartener in einer kleinen Ausstellung würdigen. Außerdem ist an diesem Tag auch von 15 bis 18 Uhr das „Museum im Turm“ wie üblich geöffnet. 

Die Familie Krumes sowie der Bürger- und Heimatverein verzichten bewusst auf eine Bewirtung, denn an diesem Tag feiert der Akkordeon-Spielring Weingarten bereits ab 11 Uhr sein traditionelles Sommerfest im ebenfalls Denkmal geschützten „Fränkischen Hof“, wo außer für musikalische Unterhaltung auch für das leibliche Wohl der Besucher bestens gesorgt ist.

Der „Tag des offenen Denkmals“ ist der deutsche Beitrag zu den European Heritages Days unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 50 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich daran. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals bundesweit. Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.tag-des-offenen-denkmals.de und auf der Homepage www.bhv-weingarten.de 

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