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Gemeinde Weingarten (Baden)

Neuigkeiten vom Ferienspaß 2019 in Weingarten

Artikel vom 15.08.2019

Ferienspaß „Gitarre spielen“

Jugendstiftung ermöglicht Unterricht mit Profi

Das Ferienspaßprogramm ist eine ideale Möglichkeit, um Kindern jeden Alters die Welt der Gitarre näher zu bringen.

Dank der Förderung durch die Jugendstiftung der Sparkasse Karlsruhe konnten 20 neugierige und musikbegeisterte Kinder, die in 4er Gruppen eingeteilt wurden, am 06.08.2019 das Angebot des Kulturwerks Kraichgau aus Walzbachtal kostenlos wahrnehmen.

Der sehr bekannte und gefragte Gitarrist Jean Oliver, der im Kulturwerk Kraichgau auch Gitarre unterrichtet und der u.a. mit seiner Band „Alive Worship“ durch ganz Deutschland tourt, erklärte sich sofort bereit, den Nachwuchsmusikern das Gitarrespielen näher zu bringen.

Man merkte es dem jungen Musiker an, dass er mit Kindern gut kann. Auf seine stets kompetente und witzige Art versteht er es außergewöhnlich gut, den Kids das Gitarrenspiel beizubringen. Dank seiner Erfahrung beim Produzentenstudium an der deutschen POP in Stuttgart, konnte er ihnen auch die einen oder anderen technische Kniffe und Tricks zeigen.

Manch einer der jungen Musikerinnen und Musiker, die zum ersten Mal eine Gitarre in der Hand hielten, konnten dann auch begeistert mit den ersten Akkorden oder einer einfachen Melodie im Kopf nach Hause gehen. Der Einstieg in die großartige Welt des Gitarrenspiels war geschafft.

Ganz herzlich lädt das Kulturwerk Kraichgau zur kostenlosen Schnupperstunde mit Jean Oliver nach Walzbachtal ein. Alle weiteren Infos finden Sie unter: www.kulturwerk-kraichgau.de. 

Ferienspaß Fotografie

Nur Mut mit der Kamera – es ist kein Risiko

Lediglich zwei Mädchen waren von vier Angemeldeten zum Ferienspaß „Fotografie“ gekommen, aber die beiden hatten sichtlich Spaß an der Sache. Die Vorgabe war, eine einfache digitale Kamera mitzubringen, kein Handy. Damit war klar, dass es nicht nur ums „Draufdrücken“ gehen sollte, aber der Profifotograf Reiner Both ging die Sache alles andere als theorielastig an. Zu Beginn erklärte er die Funktion der Blende, vergleichbar der Pupille im Auge, die sich je nach Lichteinfall erweitere oder zusammenziehe. So arbeite auch eine Blende. Aber das war es auch schon, er verlangte keine manuellen Einstellungen, sondern arbeitete mit den Automatikprogrammen, die jede Digitalkamera mitbringt. Die Automatik regelt je nach Lichteinfall die Blendenöffnung und die Speicherkarte speichert die geknipsten Bilder. Dann erklärte er noch kurz die Funktion des Zooms. Diese Wirkung könne auch mit „näher an das Motiv herangehen oder weiter entfernt“ erreicht werden. Den Schwerpunkt legte er jedoch auf das, was der Hobbyfotograf selbst bestimmen kann, nämlich die Motivauswahl und die Perspektive, sprich das fotografische Sehen. Motive gab es im Schulhof, in der Umgebung und am Bach jede Menge. Both ermunterte die Mädchen, an kleine Dinge nahe heranzugehen, beispielsweise an das Pflaster einer Baumscheibe. Zunächst sollten sie das senkrecht aus der Vogelperspektive fotografieren und dann mehr und mehr selbst zum Experimentieren finden. Beispielsweise galt es, kleine Tierchen von ganz nah zu fotografieren und zu erproben, bis wie weit noch Schärfe erzielbar sei.

Eine Laterne, hoch aufgehängt, ermöglichte Effekte aus der Froschperspektive und der Walzbach eröffnete ganz neue Motive. Bei Aufnahmen von Bodenstrukturen und Untergrund müsse die Kamera immer ganz gerade gehalten werden, aber ein Baum, ein Mensch oder ein Gebäude müsse nicht immer mittig stehen. Hier gelte es Mut zum Wagnis zu haben und aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren. Wer unbefangen an die Sache herangeht, lernt, eigene Schranken zu überwinden. Schranken, die man aus der Macht der Gewohnheit gar nicht mehr wahrnimmt. Beispielsweise hin und wieder das Querformat zugunsten des Hochformats aufzugeben, eröffnet reizvolle Wirkungen und vieles mehr. Mut und Kreativität sind gute Voraussetzungen für gute Bilder.

   

Ferienspaß: Gemeinderat für einen Tag

Anschauungsunterricht par excellence in Sachen Kommunalpolitik erhielten zwölf Jungen und Mädchen im Ferienspaß „Gemeinderat für einen Tag“, den die junge Gemeinderätin Carolin Holzmüller angeboten hatte. Es ging natürlich darum, Entscheidungen zu treffen.

Nämlich, ob „Walzbachdorf“ eine Skateanlage bauen soll oder nicht, an welchem Standort und was sie kosten darf. Die junge Gemeinderätin hatte die fiktive Szenerie hervorragend vorbereitet. Tatsächlich war ein ganzer Tag dafür vorgesehen, eine Herausforderung für Jugendliche zwischen acht und 12 Jahren. Aber sie blieben bei der Stange. Holzmüller war die Bürgermeisterin, die Kinder nahmen am Ratstisch Platz und wurden bestimmten Parteien zugelost. Es gab die „Ökologisch Soziale Partei“ (ÖSP), die „Partei für Soziale Demokratie (PSD), die „Christlich Konservative Volkspartei“ (CKV) und die „Demokratisch freiheitliche Partei“ (DFP). Ein Gemeinderat werde gewählt und habe bei seinen Entscheidungen das Wohl der gesamten Einwohnerschaft zu berücksichtigen, erklärte die Bürgermeisterin. Beschränkt werde das Gremium in seinen Entscheidungen vor allem durch das Geld, das für ein Jahr in einem Haushaltsplan festgelegt sei. Ruhig und interessiert folgten die Kinder ihrer Einführung.

Wie im echten Rat (vor dem digitalen Zeitalter) händigte Carolin jedem Kind eine Mappe aus. Diese enthielt die Tagesordnung, die Beschlussvorlagen, den Sachverhalt und als kleine Hilfestellung zur Orientierung ein Profil der jeweiligen Partei. Dann ging es an die Arbeit, sprich, an das Planspiel: Wollen wir einen Skatepark? Für welche Zielgruppe ist er gedacht? Hat die Gemeinde Geld? Wo soll er hin? Warum gerade dort? Welcher Standort wäre besser? So zerpflückten die jungen Gemeinderäte in ihren Gesprächen die Vorlage der Verwaltung, suchten nach Lösungen und es gab eine lebhafte Diskussion.

Carolin rief die einzelnen Fraktionen auf, ihre Stellungnahme abzugeben. Die DFP meinte, der Skatepark – in der Vorlage mit 50.000 Euro veranschlagt – sei zu teuer. Man solle die Sache einem Verein übergeben, der dann Kurse anbieten könne. Die Gemeinde könne allerdings einen Kiosk bauen, der Geld einbrächte. Die CKV schlug vor, zu der Skatebahn noch eine Halle für Schlittschuhlaufen zu bauen und zur Finanzierung eine Spendenbox aufzustellen. Die PSD befürwortete im Grundsatz diese Halle, wies aber auf hohe Folgekosten hin und die ÖSP auf weitere Versiegelung des Bodens. Die ÖSP wandte sich allerdings gegen den Standort der Verwaltung im Industriegebiet, sondern würde einen Standort in der Grünfläche an der Schule bevorzugen, wofür sie Ausgleichsmaßnahmen vorschlug.

Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung hatten die jungen Gemeinderäte sehr schnell begriffen, dass zwischen Wünschen und Machbarkeit manchmal große Distanzen liegen und dass bei jeder Entscheidung vielerlei Aspekte zu berücksichtigen sind und sorgfältig abzuwägen sind.

 
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