Seite drucken
Gemeinde Weingarten (Baden)

72-Stunden-Aktion der KjG

Artikel vom 25.04.2024

Der Affenpark und die Gestaltung auf dem Schulhof

Die Welt ein Stückchen besser machen. Gemeinsam etwas Besonderes leisten. Eine Herausforderung bewältigen und dabei für andere etwas Gutes tun. Sich absprechen, organisieren, anpacken und dabei ein tolles Gemeinschaftsgefühl erleben: So stellt sich die bundesweite 72-Stunden-Aktion der Katholische jungen Gemeinde dar, die alle fünf Jahre stattfindet. Alle Projekte finden vor Ort im eigenen Sozialraum statt. Wichtig ist der gemeinsame Einsatz für andere. Die Aktionen können interreligiös, politisch, sozial, ökologisch oder international ausgerichtet sein, lautet die Beschreibung unter dem Stichwort 72-Stunden-Aktion. Wichtig ist auch der begrenzte Zeitraum, der mitunter einen gewissen Zeitdruck gibt und die Notwendigkeit des gemeinsamen Anpackens noch verstärkt.

Auch die KjG Weingarten beteiligt sich daran. Sie gehört organisatorisch zum Dekanat Bruchsal.

„Das Dekanat Bruchsal hat bei uns angerufen und gefragt, ob wir eine geeignete Aufgabe hätten“, berichtet Melanie Windbiel, Assistenz des Bürgermeisters. „Die Sache sollte einerseits überschaubar und bewältigbar sein, aber dennoch etwas richtig Hilfreiches darstellen“, erklärt sie. Und noch einen Bezug zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben. Da fiel uns der Schulhof ein.

Am Donnerstag um 17.07 Uhr war der Start

Am Donnerstagabend war Gesamttreffen aller KjG-Gruppen aus dem Dekanat Bruchsal. Jetzt erfuhren die Gruppen ihre Arbeitsaufträge. Es gibt „get-it“ oder „do-it“-Projekte. Die Weingartener hatten sich für ein get-it-Projekt entschieden, das bedeutet, sie bekamen eine Arbeit zugewiesen. Auf dem Schulhof war Treffpunkt. Konrektor Klaus Stirn war dabei und erklärte die Aufgabe: Die Schule habe ein Klettergerüst, einen sogenannten Affenpark, erworben, das in Kürze aufgestellt werden soll. Der Platz dafür sei vorbereitet, aber es wäre schön, wenn noch die Wände seitlich und dahinter gestrichen würden. Außerdem hätten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Projekttage in 2023 Bilder mit Dschungelmotiven gemalt, die ebenfalls die dann grünen Wände zieren und Dschungelatmosphäre verbreiten sollen.

Wenn noch Zeit sei, könnten noch Palettenmöbel oder ein Hochbeet gebaut werden. Aber der Fokus liege auf der Gestaltung der Wand.

Organisation ist die halbe Arbeit

Bauhofleiter Dirk Pfirrmann war am Donnerstag ebenfalls mit von der Partie und hat Farbe und Malutensilien mitgebracht. Das brauchten die jungen Mitstreiter schon mal nicht selbst zu organisieren.

Beteiligt waren: Kira Link, Florian Spohn, Pascal Kuhn, Frederick Meier, Tobias Horn, Anne Brög, Marie Chantal Lopp, Philipp Kiefer, Anna Maria Kiefer, Dominic Wagner und Niklas Gutberlet.

Aber über allem hing die Unsicherheit des Wetters. Denn bei Regen sollte man nicht streichen. Die wasserlösliche Dispersionsfarbe würde sonst wieder abgewaschen. Dann vielleicht erst die Platten montieren und am nächsten Tag die Farbe drumherum streichen? Das fanden die jungen Männer und Frauen aber erstens unprofessionell und zweitens war die Wetterprognose für den nächsten Tag genauso ungünstig.

Warum dann nicht gleich loslegen? Noch ist es hell, noch ist es trocken und noch rund eineinhalb Stunden Zeit. Auf geht’s!

Motivation und Gemeinschaft verleihen Flügel

Melanie Windbiel zeigt sich begeistert von dem Elan und der Tatkraft der jungen Menschen, die sich gerne und mit Begeisterung in etwas hineinknien, was letztendlich den Kindern ihres Ortes zu Gute kommt. Noch am selben Abend wurde die erste der beiden Wandflächen gestrichen, dann setzte doch noch der Regen ein.

Für jedes Alter gab es was zu tun

Am anderen Tag regnete es tatsächlich, dafür herrschte unter dem überdachten Durchgang eine rege Geschäftigkeit. Einige jüngere Kinder waren noch dazu gekommen. Sie halfen alle mit Rechen und Schaufeln zusammen, um den Hackschnitzelplatz mit frischen Schnitzeln, die Herr Pfirrmann herangefahren hatte, aufzufüllen.

Eine weitere Gruppe kümmerte sich um die Palettenmöbel. Diese Aufgabe begann tatsächlich mit der Organisation des Materials. Aber jetzt zeigten sich die gut vernetzten Jugendleiter findig und die Firmen spendeten bereitwillig Holz, Farbe, Schrauben, Verpflegung und vieles mehr.

Als Sponsoren traten auf: Edelstahl Rosswag (Kleinsteinbach), Farbenkontor (Bruchsal), Da Graziano (Waldstadion), Germania-Gaststätte Patrick Blocher, Mauk (Grötzingen), Blumen Deniz (Durlach), Bäckerei Karg, Pollutex, ZG Raiffeisen, Sparkasse Bruchsal, Nahkauf Genc, Getränke Kreuzinger und Jacob Schrimpf.

Dann gings ans Streichen, Sägen, Hämmern, Schrauben und Malen.

„Wow, sieht das toll aus“

Bis Sonntag um 17.07 Uhr sollte alles fertig sein. Und das war es auch. Um 11 Uhr waren die Wände gestrichen, die Bildpaneele aufgehängt, die Hackschnitzel verteilt, die Palettenmöbel gebaut, das Hochbeet gebaut und bepflanzt. Dass das jetzt mehrere kleine Projekte waren und nicht ein großes, macht zwar mehr Arbeit in der Koordination, hat aber auch seine Vorteile, meinte Kira Link. So konnten wir alle Altersstufen mit einbinden und beschäftigen.

„Die Schüler werden Augen machen, wenn sie am Montag kommen und das alles hier sehen“, sagte Bürgermeister Eric Bänziger, der der Gruppe am Sonntagvormittag einen Besuch abstattete. „Wow, sieht das toll aus“, sagten auch Melanie Windbiel und Klaus Stirn. Alle waren sich einig, dass die KjG hier ganze Arbeit geleistet habe. Zwischendurch hatten wir kurz Sorge, ob es zeitlich eng wird, aber dann haben wir wieder angepackt, verriet Kira Link.

Letztendlich hat alles geklappt und das Ergebnis ließ sich sehen.

http://www.weingarten-baden.de//weingarten-baden/aktuelle-meldungen/neuigkeiten