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Gemeinde Weingarten (Baden)

Internationaler Museumstag im Heimatmuseum

Artikel vom 25.05.2023

„Museen mit Freude entdecken“

Der Internationale Museumstag ist seit 1972 der Tag, an dem Museen aller Art kulturelle Vielfalt bieten. Vor allem sind es die Heimatmuseen, die die Geschichte ihres Dorfes unter verschiedenen Aspekten dokumentieren und der Nachwelt begreifbar machen.

Weingartener Heimatgeschichte im Lauf der Jahrhunderte
Das Weingartener Heimatmuseum reiht sich in besonderer Weise in dieses Angebot ein. Klaus Geggus ließ den Besuchern eine Führung vom Keller bis zum Dach angedeihen. Die Vergangenheit beginnt im Anbau mit der original erhaltenen Ausstattung der Schlachterei Max. Vor allem die Aufhängung der Schweine und Rinder an der Decke ist der Blickfang für den Besucher. In einem weiteren Raum sind Werkzeuge und Geräte von Handwerkszünften ausgestellt, wie sie früher üblich und notwendig waren: Schuhmacher, Sattler, Schreiner und anderes. Der Besucher konnte sich dadurch vorstellen, welche Handwerkskunst in Weingarten ansässig war. Klaus Geggus zeigte die Kniehebelpresse im nächsten Raum. Sie war eine gute Einrichtung, schnell und effektiv Plakate zu drucken und Nachrichten zu verbreiten. Im Eingang zum Kellerraum findet sich eine Originaldestille, mit der Schnaps gebrannt wurde. Denn wo Obst wächst, sind auch Brennereien nicht weit, aber das Brennrecht wurde streng gehandhabt und nicht jeder Familie erteilt. Auf diesem Haus gebe es kein Brennrecht, berichtete Klaus Geggus. Im Kellerraum befinden sich die Herzstücke der Weingartener Geschichte, nämlich die Utensilien des Weinbaus. Fässer, Pressen, Zuber und Bottiche zeugen von der schweren Arbeit der Vorfahren, die Weinberge zu bewirtschaften und damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Heimatblätter und Vanillezwieback
Im Eingangsbereich des Künstlerzimmers hat der Verein seine Schriften, allen voran die Heimatblätter, aber auch etliche andere ausgestellt, die einen Einblick in das Ortsgeschehen bis in die jüngste Zeit geben. Erinnerungen an das Bäckerhandwerk sind in einer Vitrine zu sehen, darunter auch eine Erinnerung an den Vanillezwieback des Friedrich Lepp, der mit diesem Zwieback großherzoglicher Hoflieferant wurde. Das Künstlerzimmer beherbergt zahlreiche Gemälde Weingartener Kunstschaffender, denn das Andenken an diese einigermaßen berühmten Künstler des Ortes zu würdigen, gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Heimatmuseums. Helmut Meyer-Weingarten gehört dazu, Wilhelm Martin und Erwin Koch. Immer wieder gibt es Gemäldesammlungen, deren Besitzer nach ihrem Tod ihren Nachlass dem Museum vermachen. So kamen erst unlängst einige sehenswerte Bilder in den Besitz des Bürger- und Heimatvereins. Die Tochter von Franz Reichert hat dem Verein aus dem Nachlass ihres Vaters zwei Gemälde vom Moor, gemalt von Erwin Koch und ein Gemälde von der ehemaligen Weiseburg, gemalt von Dr. Franz Hill überlassen. Die Moorbilder sind bereits ausgestellt.

Kunstgemälde bei Kaffee und Kuchen
Ein Tag des Museums wäre nichts ohne Essen und Trinken anzubieten. So verwandelte sich das Künstlerzimmer im Lauf des Nachmittags in eine gern besuchte Caféteria, in der die köstlichen selbst gebackenen Kuchen und Torten der Vereinsmitglieder verkauft wurden. Wer es lieber deftig mochte, war im Hof gut aufgehoben, denn hier briet der Vereinsvorsitzende Wolfgang Wehowsky ganz persönlich die Bratwürste. Eine Hommage an die Küche früherer Zeiten war der Gaisburger Marsch, ein Eintopf nach einem Rezept aus Omas Küche. Nach einem ganz ähnlichen Rezept werden übrigens die badischen „Verheierte“ zubereitet.

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