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Gemeinde Weingarten (Baden)

Das Jugendforum startet wieder:

Artikel vom 20.10.2022

Jugend bewegt

Mit vielversprechenden Ansätzen hatte das erste Weingartener Jugendforum im November 2019 die Arbeit aufgenommen. 16 Jugendliche hatten sich damals gemeldet, an dem Vorhaben mitzuarbeiten. Es ging darum, mit bestimmten Projekten Weingarten für die Jugendlichen ein Stück weit attraktiver zu machen. Der Umfang war dabei nicht festgelegt, es durften auch ruhig größere Vorhaben sein, wenn das Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt, andererseits ist es grundsätzlich naheliegend, zunächst mit kleineren Projekten anzufangen. Denn je überschaubarer, desto größer die Wahrscheinlichkeit für ein Erfolgserlebnis.

Einige konkrete Vorhaben waren schon gefunden, da kam Corona. Alle weitere Planung wurde zunächst ausgesetzt. Die Schutzhütte auf dem Festplatz wurde jedoch noch erstellt und damit war schon das erste Projekt verwirklicht. Leider mussten alle weiteren Aktivitäten, auch planerische, dann ruhen.

Neustart mit Jugend bewegt

Jetzt sollte ein neuer Anfang gemacht werden. Heike Jung, Ansprechpartnerin im Rathaus, hatte das Förderprogramm der Jugendstiftung „Jugend bewegt“ Baden-Württemberg angezapft. Das Programm unterstützt Kommunen in Baden-Württemberg bei der Umsetzung des § 41a der Gemeindeordnung, die besagt, dass Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise zu beteiligen sind. Aus diesen Mitteln wurde ihr die professionelle Moderatorin Susanne Beyer zur Seite gestellt.

Im Vorfeld wurden knapp 1000 Weingartner Jugendliche über Flyer, Social Media und über persönlichen Brief angeschrieben. Sie wurden eingeladen, sich zu äußern, ob die im Jugendforum 2019 erarbeiteten Ideen noch relevant seien und weiterverfolgt werden sollen. Ein Barcode bot die Möglichkeit, abzustimmen und 135 Jugendliche haben sich beteiligt. Alle Vorschläge von damals seien noch interessant.

Sport, Freizeit, Verkehr und Sonstiges

Daraufhin wurde ein zweiter Termin angesetzt. Auf dem Rathausplatz waren Stelltafeln mit diesen Kategorien aufgebaut, die die allermeisten Jugendlichen interessieren und betreffen. Wo kann ich außerhalb eines Vereins Sport treiben, nach Lust und Laune, ohne zeitlich gebunden zu sein? Wann fährt ein Bus, mit dem ich meine Freunde besuchen kann?  Wie kann ich mich überhaupt in meiner Freizeit beschäftigen? Was geht hier und was würde ich gerne machen? 

Die Verwaltung hatte Kärtchen ausgelegt, auf denen weitere Vorschläge geäußert werden konnten. Nach etwas schleppendem Beginn hatten sich etwa 12 bis 15 Jugendliche zeitlich differenziert eingefunden. Bürgermeister Eric Bänziger ermunterte sie, sie sollten den Älteren im Rathaus sagen: „Wir wollen gern in Weingarten sein, aber wir brauchen Aufenthaltsqualität.“ Der heutige Abend sei als Podium zu betrachten, wie Weingarten für die Jugend gestaltet werden könnte. Es dauerte einige Minuten, aber Heike Jung und Moderatorin Beyer verstanden es, die Jugendlichen mit Empathie, aktivem Zuhören und aufmunterndem Nachfragen ins Gespräch zu bringen. Und erstmal warmgelaufen, kamen dann auch Vorschläge, die auf Kärtchen innerhalb des vorgegebenen Rahmens der vier Themen niedergeschrieben wurden.

Konkrete und umsetzbare Vorschläge

Zum Beispiel ein Fahrradplan, der enthalten sollte, wo gute Fahrradwege innerhalb Weingartens und in die Umgebung zu finden seien. Tischtennisplatten war ein weiterer Wunsch. Ein zweiter Basketballkorb auf dem Festplatz. Eine Sitzhütte zum Chillen und Musikhören. Eine Insel im Baggersee. Uhren an den Bushaltestellen. Mehr Busse nach Spöck. Mehr Mülleimer in ganz Weingarten aufstellen. Flohmärkte abhalten.

Es geht weiter

Susanne Beyer zeigte sich am Ende ganz angetan von der Mitwirkung: „Kleine Truppe aber gute Ideen“. Heike Jung erklärte, jetzt sei wichtig, dass die Jugendlichen ihre Kontaktdaten mitteilten, damit sie für den zweiten Schritt erreichbar seien, sie könnten dabei auch gleich gerne ein Projekt nennen, an dem sie gerne weiterarbeiten würden.

Wer an diesem Abend nicht dabei sein konnte, dem steht noch die Möglichkeit offen, sich über den Jugendbriefkasten im Rathaus schriftlich zu äußern.

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