Am Ende wirkte Jürgen Holderer nachdenklich. Nach 41 Jahren im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg zuletzt seit 2009 Konrektor an der Turmbergschule, wurde er jetzt aus dem Schuldienst in den Ruhestand verabschiedet. Zusammen mit seiner Frau Gabi, die über Jahrzehnte das Gesicht des Biomarkts Füllhorn war, beginnt er jetzt einen neuen Lebensabschnitt.

Rektorin Karin Sebold, die er seit vielen Jahren kennt und mit der er gemeinsam die Gemeinschaftsschule als großen Wurf für den Weingartner Schulstandort aufgebaut hat, verlas in einer sehr persönlich gehaltenen Ansprache die wichtigsten Stationen seines schulischen Werdegangs. Jürgen Holderer hat Sport und Englisch studiert, geprägt haben ihn aber Fortbildungen.

 „Schule neu gestalten“ als Schwerpunktaufgabe

Dazu gehörten bereits Anfang der 90er Jahre „Grundkenntnisse in Informatik“ und „Schule neu gestalten“. Damit habe er sich damals bereits auf einen innovativen Weg begeben, den er bis zum Schluss beibehalten hat. In diversen dienstlichen Beurteilungen wurde ihm eine „Motorfunktion an der Schule“ bestätigt. An der Heylinschule in Stein, an der er bis 2009 tätig war, kreuzten sich erstmals seine Wege mit denen von Karin Sebold. Beide wirkten im Schulentwicklungsteam mit. Als Konrektor in Weingarten bewährte er sich nicht nur menschlich und fachlich in der Funktion als „Kollege und Chef“ als ein zuverlässiger Partner und eine starke Stütze. Als Konrektor der Gemeinschaftsschule seit 2013 war es sein Bestreben, die Schule voranzubringen. Die Anmeldezahlen sprechen eine eindeutige Sprache.

Das Schiff Turmbergschule hat immer Kurs gehalten

Bürgermeister Eric Bänziger gratulierte Holderer zum beginnenden Ruhestand und dankte ihm für sein Engagement in 13 Dienstjahren an der Turmbergschule. „Wer hätte vor drei Jahren noch gedacht, dass Schule sich so rapide verändern würde?“ begann er. Der Konrektor wurde zum Krisenmanager. Aber er habe das Schiff Turmbergschule auch bei starkem Seitenwind durch Corona stets auf Kurs gehalten. „Die Turmbergschule steht gut im Wind und macht flotte Fahrt.“ Jürgen Holderer war der gute Geist der Schule, ihm wurde allseits Respekt und Wertschätzung entgegengebracht. Er wünsche ihm weiterhin Gesundheit, Zeit und Freude am Leben.

Brigitte Schneider sprach im Namen des Elternbeirats und des Fördervereins Dank aus für den guten Zuspruch, den diese Gremien von ihm empfangen durften und überreichte ein Präsent.

Emotionaler Abschied von den Kollegen

Das Kollegium dankte Holderer mit einer originell gestalteten Feier mit viel Musik überaus herzlich für seine Ruhe, seine allzeitige Ansprechbarkeit und sein Leben nach dem Motto „Alles wird gut“. Symbolträchtige Lieder wie „Applaus Applaus“ von Sportsfreunde Stiller und der Song von Juli „Es war ne geile Zeit. Es tut mir leid, es ist vorbei“ trafen den Nagel auf den Kopf und den scheidenden Kollegen mitten ins Herz.