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Gemeinde Weingarten (Baden)

Ringen und Raufen

Artikel vom 28.07.2022

Sportprojekt Ringen in der Turmbergschule

Kampfsportarten stehen Erwachsene oft zwiespältig gegenüber. Schnell wird dahinter ein Gewaltpotential vermutet. Aber es verhält sich anders.

Ringen fördert Intelligenz und Sozialkompetenz
„Studien belegen, dass Kampfsportarten, zu denen auch Ringen gehört, wenn sie gezielt trainiert und gefördert werden, Aggressionen abbauen und zur Sozialkompetenz von Kindern beitragen“, erklärt Michael Schmitt, Jugendkoordinator des Weingartener Ringervereins SV Germania 04. Diesen Ansatz verfolgt auch ein Projekt der Stiftung „Sport in der Schule“. Unter dem Titel „Schau mal, was ich kann“ wurde ein Konzept für Grundschulen entwickelt, das alle möglichen Vereinsportarten mit dem Schulsport verbindet. Der Ringsport findet sich darin unter der Bezeichnung „Ringen und Raufen“ wieder. Die Weingartener Turmbergschule und der SV Germania 04 nehmen an dieser Kooperation teil.

Athletentag: Jello Krahmer als Botschafter
Sechs Klassen aus der Grundschule sind nach den Pfingstferien gestartet, jede Klasse genießt zwei Stunden Ringsport pro Woche. Ihre Trainerin ist Mihaela Panait, qualifizierte Jugendtrainerin im Verein. An diesem Tag, dem sogenannten Athletentag, lag die Ringermatte jedoch für einen besonderen Gast bereit. Jello Krahmer, 26 Jahre alt und amtierender Deutscher Meister im Schwergewicht, kam in die Sporthalle der Turmbergschule, um mit den Kindern ein paar klitzekleine Schnupperübungen zu absolvieren. Mehr konnte es in der Kürze der Zeit nicht sein. Sich gegenseitig an den Schultern von der Matte zu schieben ist ein Grundbegriff im Ringen, den auch Kinder, die damit noch nie etwas zu tun hatten, beherrschen. Die nächste Übung war, die gebückte und nach vorn geneigte Haltung einzunehmen, die einen Angriff auf den Gegner einleitet. Doch zuerst durften sie den Deutschen Meister eine Weile lang löchern, nach seinen Erfolgen fragen, seinem Alter und seinem Trainingsfleiß. Anschließend wurden sie mit ihm selbst aktiv. Sie hatten sichtlich Spaß, sich mit dem 130 Kilogramm schweren Mann einzulassen und staunten zugleich über seine Wendigkeit und Beweglichkeit, mit der er ihren Angriffen immer wieder entschlüpfte, bis er sich schließlich lachend und kameradschaftlich auf die Schultern fallen ließ.

Beweglichkeit und Koordination
„Kämpfen und Ringen bringt ein Höchstmaß an Beweglichkeit und Koordination“, erklärte Michael Schmitt. „Ringen erfordert aber auch Taktik, Durchhalten und etwas aushalten zu können.“ Die Kooperation zeigt erste Erfolge. Acht Kinder sind bereits im Schnuppertraining des Ringervereins angemeldet.

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