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Gemeinde Weingarten (Baden)

Das Weingartener Sommerfeschd:

Artikel vom 21.07.2022

Ein gelungenes und sonniges Event

Was als alternatives Ersatzangebot gedacht war, wurde ein Mega-Erfolg. Das Weingartener Sommerfest – bewusst als „Sommerfeschd“ deklariert – lockte Scharen von Besuchern auf den Festplatz. Das Wetter tat mit Sonne satt und doch nicht zu heißen Temperaturen ein Übriges dazu. Und vor allem eins: Die Menschen wollten endlich wieder etwas Unbeschwertes erleben, feiern dürfen, Gemeinschaft genießen.

Ein dickes Lob für unseren Bauhof

Bauhofleiter Dirk Pfirrmann und sein Team hatten auf dem Festplatz wahre Wunder vollbracht. Die Erdhaufen waren verschwunden, alles tiptop gereinigt und wo kein Rasen mehr vorhanden war, deckten frische Hackschnitzel die Fläche ab. Festgarnituren füllten das Hufeisen zwischen einer großen Bühne, aufgestellt von der Firma Merlin Elektronik, den Ständen der Vereine und den Schaustellerbuden. Atmosphärische Highlights setzten die Lichter- und bunten Wimpelketten über dem Festareal. Jeder Verein hatte sein Bestes gegeben, seinen Stand dekorativ und seinem Vereinszweck gemäß zu gestalten.

Begrüßung mit den Weinhoheiten

Die Eröffnung gestaltete traditionell der Musikverein. Da es ja kein Straßenfest war, war auch kein Umzug mit Kutsche zu begleiten, sondern das Orchester nahm einfach auf der Bühne Platz. Erstmals unter seinem neuen Dirigenten Volker Funke stimmte es mit Märschen und beschwingten Melodien die Besucher auf drei stimmungsvolle fröhliche und unbeschwerte Tage ein. So wünschte es sich auch Bürgermeister Eric Bänziger. Gemeinsam mit den drei Weinhoheiten Lea, Charlotte und Cristina sowie Vereinssprecher Karlernst Hamsen begrüßte er die Gäste: Wir freuen uns auf drei Tage Sonnenschein mit schöner Musik. Wir feiern nach Corona oder vor Corona, aber wir feiern trotzdem und sind glücklich. Lassen wir es krachen.“

Bald war der Platz gefüllt

Damit begann offiziell der Festbetrieb und alsbald war im Bereich vor der Bühne kein freier Sitzplatz mehr zu haben. Mit der Seán Treacy Band wurde eine Musikformation verpflichtet, die in der Region Karlsruhe bestens bekannt ist und überall ihre Anhänger findet. So war es auf dem Festplatz nicht anders. Der gebürtige Ire Seán Treacy lebt schon Jahrzehnte im Badischen und kommuniziert mit dem Publikum verbal und über die Musik. Die vier Musiker wollen keine Cover-Band sein, die originalgetreu nachspielt, sondern sie interpretieren die Stücke lieber wie es passt. Es wurde spät an diesem Abend, aber es blieb ruhig und friedlich. „Keine besonderen Zwischenfälle“ meldete das Team vom DRK. Am anderen Morgen gab es leider für das Bauhof-Team reichlich Müll wegzuräumen. Ab 16 Uhr ging der Festbetrieb weiter.

Eine großartige Ausstellung des BHV in der Walzbachhalle

Parallel dazu war am Samstag und Sonntag die Ausstellung des Bürger- und Heimatvereins in der Walzbachhalle zu sehen, die durchaus Beachtung fand. Unter der Federführung von Achim Schäfer, der die Ausstellung nach Weingarten geholt hatte, wurden 26 Rollups aufgestellt, die Thomas Adam gestaltet hatte. Die 1250-jährige Geschichte des Kraichgaus war in vier Kapiteln nachzuvollziehen. Der erste Teil skizzierte die Landschaft, die von Löß geprägt war. Durch bäuerliche Wirtschaft waren Hohlwege entstanden und die Realteilung hatte einen Flickenteppich von kleinsten Wirtschaftseinheiten hinterlassen, deren Gemengelage unterschiedlicher Lebensräume den Kraichgau zu dem macht, was er ist. Der zweite Teil galt der frühen Geschichte bis zum Mittelalter. Die Kolonisation durch die Franken im 6. Jahrhundert führte zu zahlreichen Siedlungsgründungen. Im späteren Mittelalter verfügte der niedere Adel über Hunderte von kleineren Burgen und Schlössern. Hierzu ein passendes Beispiel: Die Herren von Schmalenstein, deren Burg in Weingarten stand, von heute nur noch als ein Mauerstück erhalten blieb. Gerade diese Ergänzungen mit Texten und Bildern aus der Weingartner Historie, die Achim Schäfer in mühevoller Arbeit eingefügt hatte, waren das Besondere an der Ausstellung, denn sie stellten Zusammenhänge her und halfen dem Besucher die Heimatgeschichte an ihren Platz in der deutschen und europäischen Geschichte einzuordnen. Weitere Themen waren Religion und Reformation, Klöster, Judentum – auch hier wieder ein Verweis auf die Juden in Weingarten – bis zur Agrarlandschaft und Technologieregion in neuerer Zeit. Mitgewirkt haben Roland Felleisen, Hubert Daul und Klaus Geggus, als Aufsichtspersonen zugegen waren Wolfgang Wehowsky und Lutz Kardner.

Musik, Essen, Trinken, Vergnügen

Derweil war draußen das Fest wieder in vollem Gange. Das Kinderkarussell drehte sich unaufhörlich, SoLaWi) bot Kinderprogramm mit Rocky Waschbär und die Gäste schlenderten an den Ständen entlang, wo es überall in reichlicher Auswahl zu schnabulieren gab. Ab 16 Uhr war die Gruppe „Airdig“ zu hören und ab 19 Uhr waren die „Grombacher“ auf der Bühne. Letztere sind in Weingarten gut bekannt und waren bereits mehrfach, unlängst beim Schnitzelfest des SV Germania 04 zu hören. Sie bescherten dem Publikum einen heißen Abend mit viel Stimmung und bester Laune.

Ruhiges Programm am Sonntag

Der Sonntag bot das ruhigere Programm. Er begann mit einem ökumenischen Gottesdienst und ab 11 Uhr lud die Gemeinde zu einem gepflegten Weißwurstfrühstück, dessen Durchführung sie der AWO Weingarten übertragen hatte. Ab 11.30 Uhr war der Posaunenchor zu hören und ab 12.30 Uhr der Akkordeon-Spielring. Das Sommerfeschd war dieses Jahr auch die Plattform für die Sportlerehrung, über die wir gesondert berichten. Ab 16 Uhr hat dann die Uptown Band aus Bruchsal stimmungsvoll drei tolle Festtage abgerundet, bis schließlich das Festende immer näher rückte.

Ein Fest voller Musik, voll Sonne und guter Stimmung und letztendlich war wirklich für jeden Besucher Genussvolles dabei. Pils vom Fass oder Apérol Spritz, feine Waffel oder Schweinebraten aus dem Smoker, Obstspießchen oder Flammkuchen sind nur einige Beispiele aus der großen Palette der Köstlichkeiten.

Ein herzliches Dankeschön

Wir danken an dieser Stelle noch einmal allen mitwirkenden Vereinen, den Rettungskräften, den Weinhoheiten, den Akteuren auf und hinter der Bühne, unseren Mitarbeitenden für ihren Einsatz und natürlich allen Gästen für ihren Besuch – es war einfach ein rundum gelungenes Sommerfeschd-Wochenende.

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