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Gemeinde Weingarten (Baden)

Neues Leben in alten Häusern

Artikel vom 25.05.2022

Bruchsaler Straße 18

Nachdem der frühere Eigentümer Karl-August Nikolaus verstorben war, ging das Haus in den Besitz der Familie Raddatz über. Collin und Barbara Raddatz stammen beide nicht aus Weingarten, haben sich aber auf der Suche nach einer dauerhaften Bleibe spontan in das alte Anwesen verliebt.

Das Erbauungsjahr könnte zwischen 1750 und 1800 liegen, habe man ihnen gesagt. Genau ist es offenbar nirgends festgehalten. Bürgermeister Eric Bänziger stattete dem jungen Ehepaar einen Besuch ab und nahm die Gelegenheit wahr, das sehr schön sanierte Anwesen zu betrachten. Hinter dem großen Tor öffnet sich ein Innenhof mit Kopfsteinpflaster, der mit Scheunenwänden aus Fachwerk mit alten Balken umstanden ist, aber trotzdem nicht dunkel wirkt. Hier sei noch einiges zu machen, berichtet Barbara Raddatz. Geplant sei, die Scheune zu einem großen Hobbyraum auszubauen, denn ihr Hobby sei die Malerei und dazu benötige sie viel Platz. Ein offenes Wohnkonzept sei das Ziel.

Das Haupthaus dagegen ist fertig. Es sei sehr viel in Eigenarbeit entstanden. Beispielsweise wurde die uralte Eichentreppe, die in das obere Stockwerk führt, entlackt, abgeschliffen und mit Holzlasur neu eingelassen. Die Holzstruktur ist wieder sichtbar und die historischen schiefen Trittstufen blieben erhalten.

Bürgermeister Bänziger sagte, er freue sich, dass das Haus nicht abgerissen, sondern liebevoll und mit Sachverstand saniert wurde. Es tue einer Gemeinde und einem Dorf gut, wenn auch noch etwas vom Altbestand übrig bleibe und gerade in diesem Quartier sei sehr viel Altbestand anzutreffen.

Hilfe zur Finanzierung leistet in solchen Sanierungsfällen der Staat. Es gibt zahlreiche Förderprogramme von Bund und Land, die beantragt werden können. Beispielsweise werden Zuschüsse für energetische Sanierung, Wärmedämmung, Schallschutzfenster, Sanitärerneuerung, Erneuerung der Wasserleitung und der Elektrizität sowie der Heizung bewilligt. Familie Raddatz hat einen Förderzuschuss in Bezug auf den Denkmalschutz erhalten, den es zu berücksichtigen galt. Türen und Fenster wurden erneuert, wobei es darum ging, bei der Stärke der Sprossen und Fensterrahmen einen Kompromiss zu finden. Denn der vom Denkmalamt geforderte Breite der Rahmen war für eine schwere Dreifachverglasung der Fensterscheiben zu schmal, aber diese Fenster waren im Sinne der Energieeinsparung.

Die Heizung sei eine neue Gasheizung, berichtet Collin Raddatz. Vorher seien nur einzelne Öfen vorhanden gewesen und die hätten offensichtlich mitunter ziemlich gerußt. Jedenfalls seien die Wände der Küche komplett schwarz gewesen.

Farblich und stilistisch sei das Haus ein Schmuckkästchen geworden, lobte der Bürgermeister. Die Sanierung sei vorbildlich gelungen, die Beantragung der Fördergelder möge auch für weitere Hausbesitzer ein Anreiz sein.

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