Stützmauer wird saniert

Mit einem patentierten Verfahren wird eine Natursteinmauer im Anwesen Bruchsaler Straße 12 gegen Einsturz gesichert. Das Anwesen ist schon seit längerem im Besitz der Gemeinde und diente zur Unterbringung von Geflüchteten im Rahmen der Anschlussunterbringung. Eine Überprüfung der bestehenden Gebäudesubstanz des Nebengebäudes durch einen Statiker ergab dringenden Handlungsbedarf. Dieses Nebengebäude, das allerdings nur als Abstellraum genutzt wurde, soll letztendlich abgerissen werden. Aber aus statischen Gründen muss im Vorfeld die vorhandene Natursteinmauer im Bereich der Grundstücksgrenze grundlegend gesichert und saniert werden. Diese dient nicht nur als Gebäuderückwand, sondern hat vor allem die statisch bedeutsame Funktion einer Stützwand gegen den anstehenden Hang. Die Methode der Wahl sei hierzu eine Rückverankerung der Natursteinwand im Untergrund des angrenzenden Grundstücks, informierte der Leiter des Ortsbauamts, Oliver Leucht. Der Polier der bauausführenden Firma Bau Sanierungstechnik aus Gernsheim erklärt den Vorgang vor Ort: Die Abstützung des Daches geschah nur aus arbeitstechnischen Sicherheitsgründen. Zunächst wurden die alten Fugen in der Mauer ausgespült und maschinell neue Fugenmasse eingefügt. Der Schwerpunkt der Arbeit sei aber die Injektion von Trasskalkmörtel. Deutlich sind an der Rückwand Bohrlöcher zu erkennen. Durch diese werden Edelstahlnadeln eingeführt und bis ins Erdreich Injektionsmörtel nachgegossen. Dadurch entsteht eine Pfeilerrücklage hinter der Wand. Diese Pfeiler bilden ein Gegengewicht gegen die Mauer und verhindern ein Abdriften, indem der Druck in den Untergrund abgeleitet wird.

Die Firma Bau Sanierungstechnik aus Gernsheim gilt als Spezialist und hat dieses Verfahren patentieren lassen. Ihr Angebot liegt bei knapp über 100.000 Euro. Da das Anwesen Bruchsaler Straße 12 im Sanierungsgebiet „Ortskern“ liegt, ist die Baumaßnahme zu 100 Prozent förderfähig, was bedeutet, dass nach Abzug des üblichen Eigenanteils der Gemeinde in Höhe von 40 Prozent die übrigen 60 Prozent gefördert werden.

Die Firma hat schon mehrfach in Weingarten gearbeitet. So wurden unter anderem die große Stützmauer in der Bruchsaler Straße, die Bachufermauer und ein weiteres Objekt im Oberdorf mit demselben Verfahren wieder standfest gemacht.

Bildunterschrift:  Die Bohrlöcher in der Natursteinmauer sind deutlich erkennbar. Durch diese wird Injektionsmörtel eingepresst