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Gemeinde Weingarten (Baden)

Weingarten macht sich auf den Weg zur Klimaneutralität

Artikel vom 14.04.2021

Die Gemeinde Weingarten möchte den Weg zur klimaneutralen Gemeinde ebnen.

Dafür bedarf es Maßnahmen in nahezu allen Bereichen – unter anderem: Organisation der Verwaltung, Mobilität, Bauen und Sanierungsgebiete, Bauhof, Arbeit der Gremien, kommunale Gebäude und Liegenschaften. „Momentan sind wir dabei, die Maßnahmen und Zielsetzungen, die es bereits gibt, für alle Bereiche zu bündeln“, sagt Bürgermeister Eric Bänziger. „Gleichzeitig sollen Lösungen für die Zukunft erarbeitet werden, mit dem Ziel, unsere Welt für die nächsten Generationen zu erhalten. Dazu ist es höchste Zeit.“ In Zukunft wird mit der Besetzung der neuen Stabsstelle Klimaschutz dem Thema innerhalb der Verwaltung noch mehr Bedeutung beigemessen.

Gemeinderat berät über Klimaoffensive 
Mit dem Landkreis Karlsruhe besteht eine Vereinbarung, die Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 anzustreben. Weingarten plant, noch einen Schritt weiterzugehen und die Klimaneutralität für  Liegenschaften und Eigenbetriebe bis 2030 zu erreichen; insgesamt für die Gemeinde bis zum Jahr 2040. Diese Zielsetzung geht aus der sogenannten „Klimaoffensive“ hervor. Der Antrag dazu ist (entgegen dem Bericht der BNN vom 08.04.2021) noch nicht beschlossen und befindet sich seit 2020 im offenen Verfahren. Zehn Eckpunkte sind Bestandteil des Antrags zur Bewältigung der Klimakrise. Dazu gehört unter anderem die Eindämmung des Klimawandels als höchste Priorität einzustufen, künftige politische Beschlussvorlagen unter dem Aspekt der Auswirkungen auf den Klimaschutz zu bewerten und sämtliche zugehörige Themen voranzutreiben. Mögliche Maßnahmen sind die energetische Sanierung gemeindeeigener Gebäude, der Ausbau des Nahwärmenetzes oder auch die Umstellung auf Elektro-Fahrzeuge. Fraktionsübergreifend gehen regelmäßig Anträge wie dieser zum Thema Klimaschutz ein. Der Antrag zur Klimaoffensive kam 2020 von der Grünen Liste.  

Alle Kräfte bündeln: Stabsstelle Klimaschutz eingeplant 
Viele Einzelmaßnahmen ergeben ein Ganzes. Ein/e Klimaschutzbeauftragte/r soll in Zukunft all diese Themen in der Gemeinde Weingarten planen, voranbringen und überwachen. Die förderfähige Stelle ist im Gemeindehaushalt 2021 eingeplant.

European Energy Awards – Mittel für Beantragung eingeplant
Weingarten möchte sich als „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“ im Rahmen des European Energy Awards (EEA) zertifizieren lassen. Ziel ist es, zur Erreichung der angestrebten Klimaneutralitäts-Ziele des Landkreises beizutragen. Dafür hat die Gemeinde ab 2021 entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen eingeplant.

Sichtbare „Grüne Lunge“ im Ort
Auch der gemeindeeigene Bauhof setzt auf Klimaschutz: „Mit insektenfreundlicher Bepflanzung wollen wir unseren Beitrag für den Klimaschutz leisten. Wir verwenden überwiegend Dauerblüher und trockenverträgliche Pflanzen“, sagt Bernd Wasser, Leiter des Grünflächenmanagements. Geschädigte Bäume im Ortskern werden durch trockenresistente Sorten ersetzt, Verkehrsinseln mit Wildblumen bepflanzt und vieles mehr. Der Förster arbeitet daran, geschädigte Bäume nach und nach durch neue Pflanzungen zu ersetzen. 

Raum für Ideen: Verwaltung, Gemeinderat und Bürger bringen sich ein
Klimaschutz soll in Weingarten nicht hinter verschlossenen Türen geschehen. Verwaltung, Gemeinderat und Bürger sind gefragt:
Im Oktober 2020 fand die erste Klimaschutzwerkstatt Weingarten statt. Gemeinderäte und Vertreter der Gemeindeverwaltung arbeiteten unter der Moderation der Umwelt- und Energieagentur Karlsruhe einen Samstag lang gemeinsam am Thema Klimaschutz. Vorhandene Maßnahmen wurden beleuchtet, ebenso Maßnahmen für die Zukunft geplant. In diesem Rahmen wurden vierzig konkrete Vorschläge erarbeitet, die nach und nach auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden.

Die Themen Mobilität und Klimaschutz sind eng miteinander verknüpft. Bereits seit rund zwei Jahren arbeiten Gemeindeverwaltung, Gemeinderat, Planungsbüro und Bürger gemeinsam an der Erstellung eines Mobilitätskonzepts für Weingarten. „Erst vergangenen Herbst haben wir die Bürger zu Vor-Ort-Begehungen an verschiedenen Stationen im Ort eingeladen, bei denen wir gemeinsam mit allen genannten Akteuren die Ist-Situation bewertet haben, in den Austausch gegangen sind, Fragen beantwortet haben und gemeinsam Lösungen für die Zukunft entwickelt haben. Der Input und die daraus entstandenen Konzepte bringen uns weiter voran“, so der Bürgermeister. Das Mobilitätskonzept soll im Mai final im Gemeinderat beschlossen werden.  

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