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Gemeinde Weingarten (Baden)

Neuer Pflegestützpunkt in Stutensee Weingarten ist angeschlossen

Artikel vom 15.02.2019

Manchmal ist es absehbar, manchmal trifft es einen ganz plötzlich: Die Eltern oder der Partner brauchen Pflege. In diesen Fällen leisten die Pflegestützpunkte kompetente Beratung und Hilfe.

Wo gibt es Pflegestützpunkte?

Bereits im Jahr 2009 haben sich Kreistag und Kreisverwaltung und einstimmig dafür ausgesprochen, landkreisweit bis zu fünf solcher Stützpunkte in den Großen Kreisstädten einzurichten. Bruchsal und Ettlingen waren die ersten, Bretten folgte 2016. Jetzt wurden mit Stutensee und Waghäusel die beiden letzten eröffnet. Landrat Christoph Schnaudigel und Harald Röcker, Geschäftsführer der AOK Mittlerer Oberrhein, haben im Stutenser Rathaus im Beisein von Oberbürgermeisterin Petra Becker und OB Walter Heiler aus Waghäusel den Vertrag unterzeichnet. „Wir haben jetzt eine verlässliche und bedarfsgerechte Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Pflege“ freute sich Petra Becker. Stutensee habe sich dank des Einsatzes ihres Vorgängers Klaus Demal seit Jahren darum bemüht, jetzt habe es geklappt. Dafür danke sie auch ihm sehr herzlich. Dem Stützpunkt Stutensee sind die Orte Eggenstein-Leopoldshafen, Linkenheim, Pfinztal und Weingarten angeschlossen. An Waghäusel seien Philippsburg, Dettenheim, Graben-Neudorf und Kronau angebunden.

Wer benötigt den Pflegestützpunkt ?

Jeder, der für sich oder seine Angehörigen Rat sucht, unabhängig vom Alter. Allerdings macht ein Blick auf die demografische Entwicklung deutlich, dass die Nachfrage nach Leistungen der Pflege wachsen wird. Bis 2025 wird die Zahl der über 80jährigen im Landkreis auf 32.000 steigen, bei einer Gesamtzahl von 430 000 Bewohnern. In Weingarten leben Stand November 2018 rund 10.500 Menschen, davon sind rund 700 Personen 80 Jahre und älter. „Der Bedarf ist enorm“, ergänzte Walter Heiler. In 2018 waren es an den drei Stützpunkten insgesamt mehr als 10 000 Kontakte.

Was leisten Pflegestützpunkte?

„Die Stützpunkte sind an die Kommunen und nicht an Heime angeschlossen, da es bewusst neutrale Beratungsstellen sein sollen“, erklärte der Landrat. Die Beratung betrifft nicht nur die medizinisch-pflegerischen, sondern auch die rechtlichen und finanziellen Aspekte. Die Fachkräfte haben eine sozialpädagogische Ausbildung, ein Studium in Pflegemanagement oder Pflegepädagogik abgeschlossen, auch Gerontologen seien mit an Bord. Pro Stützpunkt arbeiten zwei Personen, die aber mit den Akteuren am Ort vernetzt seien. „Sie leisten Einzelfallhilfe mit Gesamtplanerstellung“ ergänzte der Leiter des Sozialdezernats, Peter Kappes.

Pflegestützpunkte bieten Beratung und Unterstützung. Das beginnt bei Hinweisen zum altersgerechten Umbau einer Wohnung und möglichen Zuschüssen der Pflegekasse, geht weiter zur Suche nach einem geeigneten Pflegeheim bis zur Übersicht ehrenamtlicher Angebote am Ort.

 In der Prävention arbeite das Landratsamt mit den Sozialdiensten der Krankenhäuser zusammen, um beispielsweise bei der Entlassung in die häusliche Pflege den Flyer des Pflegestützpunkts mitzugeben. Das Konzept des Landkreises, Stützpunkte an die Städte zu binden, die die Gemeinden außenherum mitbetreuen, sei ein erfolgreiches Modell, lobte Harald Röcker. Für die AOK Baden-Württemberg sei Pflege ein wichtiges und zukunftsweisendes Thema. Hätte der Landkreis die Einrichtung dieser Stützpunkte nicht übernommen, sagte er, so hätte die AOK selbst gehandelt.

Stutensee geht im April an den Start, Waghäusel im Mai. Die Kosten übernehmen zu je einem Drittel der Landkreis, die Kranken- und die Pflegekassen. Die Städte stellen die Räumlichkeiten.

In Stutensee ist der Stützpunkt im Rathaus in Blankenloch zu finden, Ansprechpartnerin ist Heike Wäcker (Sozialer Dienst), Telefonnummer (07244) 969-273.  Die Öffnungszeiten sind derzeit noch nicht festgelegt, wir werden rechtzeitig darüber berichten.                                                                    

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