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Gemeinde Weingarten (Baden)

Ein Besuch auf der Schafweide Das Ferienprogramm im Hort hat immer tolle Angebote zu jeder Jahreszeit

Artikel vom 25.04.2019

Ein Naturerlebnis der besonderen Art hatten 23 Kinder aus dem Ferienprogramm der Schulkindbetreuung. Passend zur Osterwoche durften sie Schafe und ihre Lämmer auf der Weide besuchen. Tino Tettei, hauptberuflich als Friedhofsgärtner bei der Gemeinde beschäftigt, pflegt als Hobby und Ausgleich eine große Schafherde mit 55 Mutterschafen und derzeit 35 Lämmern. Der gebürtige Sarde ist in seiner Heimat auf dem Land aufgewachsen und liebt den Umgang mit Tieren. Für seine Herde hat er eine drei Hektar große Wiese in drei Teilen gepachtet, die die Schafe im Wechsel abweiden können. Als die Kinder eintrafen, wollten sie natürlich sofort die Schafe aus der Nähe sehen. Mit Spannung beobachteten sie, wie Tettei das Gatter öffnete und die Schafe zu locken begann. Doch als die Kinder es ihm gleichtaten, hatten sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. „Eine Herde rufender, rennender und winkender Kinder – nein, danke“, dachten die Schafe offensichtlich und machten erstmal wieder kehrt. Sie rannten davon, zogen Kurven auf der weiträumigen Wiese und die Kinder immer hinterher. Bis sich schließlich zwei geduldige Mutterschafe doch erbarmten und stehen blieben. Jetzt durfte ihre dicke Wolle befühlt, die Schnauze betastet und ihnen sogar ein paar Weizenkörner auf offener Hand hingehalten werden. Na ja. Vor allem für die Mädchen war die Sache doch ein wenig ambivalent. Streicheln ja, aber eine abgeleckte Hand wollten sie doch lieber nicht. Die Wiese war toll, aber die überall herumliegenden Hinterlassenschaften weniger. Fetzen von Wolle sammelten sie gerne auf und staunten über die Wärme, die sich in ihren Händen entwickelte. „Es war ein gutes Erlebnis“, sagte die Leiterin Birgit Karrer. „So etwas ist nicht alltäglich und wir freuen uns, dass wir so einen hautnahen Kontakt haben durften.“ Bei der anschließenden Brezel erzählte Tino Tettei ihnen von seiner Arbeit mit den Schafen. Es seien Milchschafe, die hierzulande eher selten seien. Noch gehöre die Milch den Lämmern, aber später müsse er melken. Das gehe schnell, denn darin sei er schon als Junge geübt gewesen. Er bereite Schafskäse und Ricotta für den Eigenbedarf seiner Familie. Wenn die Kinder später im Jahr ihn wieder besuchen wollten, könnten sie bei der Käsezubereitung zusehen. Im Winter stünde den Schafen ein Stall zur Verfügung. Im Mai werden die Schafe geschoren, das lasse er durch einen Fachmann machen und die Wolle verschenke er,  dafür habe er keinen Bedarf. Sehr zufrieden mit dieser lebendigen Begegnung kehrte der Trupp eine Stunde später zur Schule zurück.

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