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Gemeinde Weingarten (Baden)

25 Jahre WBB

Artikel vom 15.03.2019

Am heutigen Donnerstag, dem 14. März auf den Tag genau, feiert die Weingartner Bürgerbewegung den 25.Jahrestag ihrer Gründung. Sie war 1994 eine der ersten Wählervereinigungen außerhalb der etablierten Parteien und erreichte auf Anhieb bei den Kommunalwahlen den Fraktionsstatus. Die TBR blickten mit dem Vorstandsvorsitzenden und „Gründungsvater“ Matthias Görner zurück und nach vorn.

 

Anlass der Gründung war 1994 eine Gemeindeentwicklungsplanung, deren Hauptelement der Bau einer B3-Umgehung zwischen Waldbrücke und dem Ortskern war. Transparenz und Bürgerbeteiligung waren damals noch nicht so weit entwickelt wie heute, schwerwiegende Entscheidungen wurden in nichtöffentlichen Sitzungen getroffen, sagt Görner. Die beiden Ortsteile wären auf Dauer getrennt und die Straße hätte als Katalysator einer noch nie dagewesenen Wohnbau- und Gewerbeentwicklung fungiert. Dieses „technokratische“ Ansinnen stieß bei vielen Bürgern auf Ablehnung und führte zu einer Bürgerbewegung.

 

Heute ist daraus wesentlich mehr geworden: Die WBB ist eine organisierte Wählervereinigung und hat die Freien Wähler in der Weingartner Politiklandschaft abgelöst. Mit rund 110 Mitgliedern ist sie zahlenmäßig die stärkste politische Gruppierung in Weingarten. Die Beschränkung auf kommunale Themen, profunde Ortskenntnisse der Mitglieder und die Unabhängigkeit von einem Dachverband, der der WBB einen pragmatischen und ideologiefreien Umgang mit kommunalpolitischen Fragestellungen ermöglicht, zeichnet sie aus. „Weingarten liegt uns am Herzen“, sagt Görner, „in mehrerer Hinsicht“. Die Thematisierung des Flächenverbrauchs und der Zusammenhang von Einwohnerzahl und notwendiger Infrastruktur konnten als politische Botschaften transportiert werden. Seit Jahren ist die Forderungen nach Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer und einer Förderung des Fußgänger- und Fahrradverkehrs ein Credo der WBB, das mittlerweile auf zunehmende Akzeptanz stoße. Die politische Transparenz hat sich deutlich verbessert. Im Gemeinderat fühlt sich die WBB auf Augenhöhe mit den Volksparteien und in vollem Umfang respektiert.

 

Bei den aktuellen Themen „Littering, Bodenschutz und Sauberkeit der Gemarkung“ bringen Mitglieder und Freunde persönlichen Einsatz. Beispielgebende Aktionen war die Entmüllung und Säuberung des alten Steinbruchs am Kirchberg im Sinne des Naturschutzes und erst jüngst eine Säuberung der Grünflächen und Hecken entlang der Kreisstraße nach Staffort. Von größerem Unrat abgesehen, wurde das Problem „Littering“ hier besonders deutlich. Zahllose nur noch daumennagelgroße Partikel von Plastik waren zu finden. Sie werden vom Wind in die nahegelegenen Äcker getragen und geraten dort mit der landwirtschaftlichen Bodenbearbeitung in einen Prozess immer weiterer Zerkleinerung, bis sie als Mikroplastik im Grundwasser landen. Weitere Arbeitsschwerpunkte für die kommenden fünf Jahre sieht die WBB nach wie vor in einer austarierten und umfassenden Verkehrsplanung, in der Behebung des Raummangels an unserer Schule sowie in der Behebung der Defizite in der Kinderbetreuung.

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