Am vergangenen Samstag war das Wetter wie für diesen Zweck gemacht:  Bei der Fahrradversteigerung der Gemeinde Weingarten leuchtete die Sonne vom seidig blauen Himmel und die Luft war richtig warm: Lust auf Radfahren,  auf zur Fahrradversteigerung und noch rasch ein geeignetes Rad erstanden!  Seit vielen Jahren bietet die Gemeinde herrenlose Fahrräder an, die – vom Besitzer vergessen oder gestohlen und wieder abgestellt -  irgendwo auf der Gemarkung aufgelesen werden. Für ein halbes Jahr bleiben sie in der Obhut des Bauhofs, um zu warten, ob sich der Besitzer noch meldet. „Dieses Jahr hatten wir 28 Räder, aber im letzten Augenblick hat sich der Eigentümer doch noch gemeldet und wir konnten ihm sein Rad zurückgeben“, sagt Bauhofleiter Dirk Pfirrmann. Bereits zum vierten Mal leitet er die Versteigerung. Die Räder stehen in Reih und Glied und können besichtigt werden. Die meisten sind durchschnittliche Gebrauchsräder. Die Interessenten hatten Gelegenheit, sie eine halbe Stunde vorher in Augenschein zu nehmen, jetzt eröffnet Dirk Pfirrmann die Versteigerung. Ein Rad nach dem anderen holt er aus der Reihe, präsentiert es und stellt fest, ob alles in Ordnung ist oder kleine Mängel festzustellen sind. Das erste Rad ist ein gut erhaltenes Xtract. Die Versteigerung beginnt bei 5 €, die Gebote steigern sich rasch und für 30 € wechselt das Rad zu seinem Besitzer. Das nächste hat ein kaputtes Hinterrad: 2 €. Zunächst kein Gebot. Doch. Eine Hand geht nach oben. „Keine weiteren Interessenten?“ fragt der Bauhofleiter nach. Es bleibt bei 2 € und der Käufer ist glücklich über sein Schnäppchen. Nicht alle Interessenten werden fündig, wer in der Reihe der Angebote nichts Passendes findet, geht wieder. Aber er kann sich trösten:  Die Versteigerung findet jedes Jahr statt und vielleicht ist beim nächsten Mal etwas Geeignetes dabei.