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Gemeinde Weingarten (Baden)

„Café International“ ist Geschichte

Artikel vom 04.04.2019

Rund drei Jahre lang war das „Café International“ des Freundeskreises Asyl unter der Trägerschaft des CVJM Anlaufpunkt für die Geflüchteten in Weingarten. Zuerst im evangelischen Gemeindehaus, zuletzt im „Treff international“ in der Bruchsaler Straße. Jeden Dienstagnachmittag, Woche für Woche, fanden sie dort Aufnahme und wurden herzlich willkommen geheißen. „Es war jede Woche gut besucht“, sagt Susanne Böder vom Freundeskreis Asyl. Sie hat die Kuchenliste geführt, denn die Menschen, Flüchtlinge und Einheimische, die sich dort jeden Dienstag trafen, wurden mit Kaffee und gespendetem Kuchen bewirtet. „Am Anfang bin ich ein Jahr lang in den Unterkünften von Tür zu Tür gegangen“, berichtet ihre Mitstreiterin Tina Jung. „Ich habe angeklopft und sie eingeladen, mitzukommen. Manche waren überrascht, dass schon wieder Dienstag war, aber sie kamen gerne. Denn durch das Abholen fühlten sie sich tatsächlich willkommen. Sie mussten nicht selbst initiativ werden, sondern sie wurden erwartet. Dadurch sind Probleme mit Isolation und ihren Folgen gar nicht erst entstanden.“ Nun schließt das „Café International“, denn es wird in diesem Sinne als Anlaufstelle nicht mehr gebraucht. „Anfangs waren es 20 bis 25 Menschen jede Woche, sie hatten Fragen zu allen Lebenslagen. Dann ging die Besucherzahl allmählich zurück“, beobachtete Tina Jung. Die Geflüchteten haben sich integriert, Anschluss gefunden, Nachbarn, Freunde, Arbeitsstellen. Sie verdienen Geld und können sich selbst zurecht finden. „Das Café hat seinen Beitrag zur Integration geleistet, aber die Kontakte halten weiter“, meint Annerose Stöckle vom Organisationsteam. Zufällig gab es einen guten Anlass, den letzten Tag mit einem besonderen Event zu feiern. Denn der CVJM hat in dieser Woche interessanten Besuch. „Taco“, eine internationale Gruppe die „Kunst und Glauben“ miteinander verbindet, gastiert zurzeit im Ort (wie berichtet). Sie nutzte die Gelegenheit für einen Auftritt mit Singen, Tanzen, Musik und Show. Adi, der Albaner, zeigte Tänze aus seiner Heimat und die Anwesenden machten mit. Es war eine fröhliche Stimmung, in der das Miteinander über alle Nationalitäten hinweg groß geschrieben wurde. „Wir sind Christen und glauben, mit Singen und Beten zu missionieren ist besser, als auf andere zu schießen“, sagt der Neuseeländer Charles mit Blick auf die jüngsten  Vorfälle in Neuseeland. Ein Theaterstück auf der Hartmannsbrücke und vier Abende lang „Worttransport“ im evangelischen Gemeindehaus waren weitere Beiträge. 

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