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Gemeinde Weingarten (Baden)

Aus dem Gemeinderat

Artikel vom 04.04.2019

MSC Vorstellung neues Trainingsgelände

Der Motorsportclub plant seit Jahren die Verlegung seines Trainingsgeländes vom Festplatz weg auf ein Gelände hinter seinem Vereinsgebäude. Das käme der Gemeinde entgegen, da der Festplatz in zunehmendem Maß anderweitig belegt ist. Zwischenzeitlich ist die angedachte Fläche, die teilweise mit Containern für die Flüchtlingsunterbringung belegt war, wieder frei. Nur ein Riegel wurde von der Gemeinde für die Unterbringung von Obdachlosen erworben, der andere wurde abgebaut. Der Vorsitzende des MSC, Jürgen Fabry, und Sportleiter Karl-Friedrich Ziegahn haben die Planungen im Gemeinderat vorgestellt. Es handele sich um ein Jugend- und Vereinssportgelände für Kartfahrer zwischen sechs und 18 Jahren. Gefahren werde an drei Übungstagen pro Woche und ein bis zwei Veranstaltungen im Jahr, erläuterte Ziegahn. Er begründete die Verlegung mit dem schlechten Zustand des Festplatzes einerseits und mit einer universellen Nutzung dieses Geländes direkt am Clubhaus, nicht nur durch Kart, sondern auch für Fahrradparcours und als Trainingsstrecke für aktuelle Elektrofahrzeuge. Die Planung soll vorangetrieben und noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden. Der Verein habe durch seinen Einsatz auf zahlreichen Großveranstaltungen im Motorsport Gelder angespart. Dennoch benötige er Zuschüsse und dafür sei die Vorlage einer Planung erforderlich. Das vorgesehene Jugendkart sei ein leiser Honda Industriemotor mit Schalldämpfer und Katalysator, so dass keine Lärmbeeinträchtigungen entstünden. Dann erläuterte Jürgen Fabry den Entwurf. Die dreieckige Fläche hinter dem Clubhaus sei zwar etwas kleiner als auf dem Festplatz, aber ausreichend. An das Bestandsgebäude werde eine Garage für das Kart angebaut. Außerdem werde ein Container für die Zeitnahme errichtet. Bürgermeister Eric Bänziger wies auf einige Zwangspunkte hin, dass ein Elektrokasten nicht versetzt werden könne, ebenso ein Heizcontainer und Bestandsleitungen. Insgesamt, fasste er zusammen, sei es sinnvoll, dass der MSC diese Fläche bekommen solle. Der Gemeinderat stimmte einer ideellen Unterstützung des Vereins einstimmig zu.

Anbau an die Mineralix-Arena

Der SV Germania plant, die Mineralix-Arena um einen Anbau zu erweitern. Ursprünglich war vorgesehen, einen Raum für eine fest installierte Ringermatte zu errichten. Das hätte aber eine Gebäudekubatur bis zur Straßenkante erfordert. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wurde dieser Entwurf abgelehnt, worauf der Verein die Planung geändert und den Raum verkleinert hat. Nun passt die Matte nicht mehr, darum soll dort ein Fitnessraum entstehen, der gewerblich vermietet werden soll. Der Vorsitzende Ralph Oberacker hat die veränderten Planungen dem Gemeinderat vorgestellt. Er begann mit einem Rückblick auf die Entstehungsgeschichte dieser Halle als Vorzeigeobjekt für ein Privat-Public-Partnership. Der Verein habe damals die missliche Hallensituation in Weingarten zu einer guten Lösung für alle Beteiligten geführt. Jetzt gelte es, diese im Bestand zu sichern. Die Nutzung durch die Gemeinde liege aktuell bei 83 Prozent und die Mineralix-Arena sei ein „elementar wichtiger sportlicher und sozialer Treffpunkt“. Der Wunsch nach Erweiterung beinhalte eine Mattenfläche, einen Fitnessbereich, eine Sauna und einen Außenbereich für die Gaststätte. Die Genehmigung für den abgespeckten Bauantrag wurde bereits erteilt. Nun geht es um die Anpassung des Erbpachtvertrages im Hinblick auf die Unterverpachtung an einen gewerblichen Nutzer. Karlernst Hamsen (Grüne) wandte ein, den bisherigen Planungen hätte Jugendarbeit zugrunde gelegen, davon sei jetzt nichts mehr zu hören. Timo Martin (WBB) sah darin ebenfalls einen Wegfall der Grundlage. Wolfgang Wehowsky (SPD) befürwortete die veränderte Nutzung. Oberacker betonte nochmals, dieser Schritt sei notwendig für eine langfristige finanzielle Sicherung des Vereins und der Halle. Eine Lösung für die Matte und für die künftige Jugendarbeit müsse innerhalb des Vereins gefunden werden.  Es handele sich nicht um ein neues Konzept, sondern um die gewerbliche Nutzung eines Raumes: „Wir wollen eine zukunftsfähige Entwicklung der Halle“. Der Gemeinderat nahm den Vortrag zur Kenntnis, die Abstimmung über die Änderung des Erbbaurechtsvertrages erfolgt im Verwaltungsausschuss.

 

Anträge der CDU-Fraktion

Zugestimmt hat der Gemeinderat einem Antrag der CDU, die Verwaltung möge sich um weitere Fördermittel als die aus dem Digitalpakt Schule bemühen beziehungsweise prüfen, ob es solche gebe. Bürgermeister Eric Bänziger erklärte, der Antrag solle den grundsätzlichen Rahmen schaffen und stellte ihn zur Diskussion. Jürgen Holderer, Konrektor der Schule, sagte dazu, die Grüne Fraktion unterstütze den Antrag, aber er gebe zu bedenken, dass die Leitungsfähigkeit der vorhandenen Netze jetzt schon Probleme bereite. Matthias Görner (WBB) entgegnete, die Beschaffung von Geräten allein sei kein Beitrag zur Bildung. Es komme auf das Konzept an. Der Schwerpunkt müsse auf der Pädagogik liegen. Wolfgang Wehowksy (SPD) konnte sich nicht vorstellen, dass es neben dem Digitalpakt noch weitere „Töpfe“ gebe. Der stellvertretende Hauptamtsleiter Patrick Nagel sagte zu, die Verwaltung werde die Möglichkeiten prüfen. Abgelehnt mit Ausnahme der Stimmen der CDU und einer Stimme der FDP hat das Gremium dagegen einen Antrag der CDU auf Erstellung einer Machbarkeits- und Kostenanalyse für ein Freischwimmbecken. Gerhard Fritscher (CDU) begründete diesen Vorstoß damit, in Weingarten fehle ein Freischwimmbecken, in dem Erwachsene schwimmen können. Sofort stieß er auf regen Widerspruch. Wolfgang Wehowsky zweifelte den Bedarf an und verwies auf die Bäderstudie. Diese habe bereits 2010 Kosten ermittelt, die schon damals nicht tragbar waren. Die Gemeinde hatte damals kein Geld und habe heute keines dafür. Es lägen wesentlich dringlichere Projekte wie Schulhaus, Kindergärten und Straßenbau vor. Es sei sinnvoller, die Familienkarte für ermäßigten Eintritt einzuführen. Er wolle diesen Antrag nicht weiter behandeln, sondern um mindestens fünf Jahre in den Verwaltungsausschuss verschieben. Timo Martin (WBB) pflichtete ihm bei und sah den Antrag darüber hinaus zum „allerschlechtesten Zeitpunkt“ gestellt. Klaus Holzmüller (FDP) meinte, es sei „Machbares“ und „Wünschenswertes“ abzuwägen. Ein Freischwimmbecken könne sich Weingarten nicht leisten. Auch Karlernst Hamsen (Grüne) lehnte den Antrag mit Bezug auf die vorausgegangenen Begründungen ab.

Antrag der FDP: Bautätigkeiten im Außenbereich

Die FDP-Fraktion hat den Antrag gestellt, die Verwaltung möge sich um zahlreiche unzulässige Bauten im Außenbereich kümmern. Hierzu zeigte Klaus Holzmüller eine Reihe von Fotoaufnahmen, die entweder stark überdimensionierte oder verwahrloste Gebäude zeigten, Schuttablagerungen, Überdachungen und mehr. Bürgermeister Bänzigers Einwand, das falle unter die Zuständigkeit des Landratsamtes, war ihm zu wenig. Er beantragte, die Gemeinde solle die Grundstücksbesitzer schriftlich darauf hinweisen, dass ihr Tun unter ein Verbot falle. Die Räte einigten sich, diese Vorkommnisse aktenkundig zu machen und die weitere Beratung in den Verwaltungsausschuss zu vertagen.

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