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Gemeinde Weingarten (Baden)

Haus Kunterbunt zum zweiten Mal zertifiziert

Artikel vom 08.02.2024

Ein Haus, in dem Kinder forschen

Große Freude herrschte am Freitagnachmittag im Haus Kunterbunt: Endlich war die lange angestrebte Zertifizierung der Einrichtung zu einem „Haus, in dem Kinder forschen“ erreicht. Damit hat die Weingartener Schulkindbetreuung dieses Qualitätssiegel bereits zum zweiten Mal bekommen. Christine Scholl vom KIT, einem Netzwerkspartner der Stiftung Kinder forschen, hat in einer kleinen Feierstunde im Beisein von Bürgermeister-Stellvertreter Gerhard Fritscher die Urkunde überreicht.

Birgit Karrer arbeitet seit acht Jahren mit dem KIT zusammen

Die Leiterin der Schulkindbetreuung, Gabriele Fornoff, berichtete, treibende Kraft für dieses Engagement sei Birgit Karrer. Sie sei studierte Chemiker-Ingenieurin, die im Hort gerne die naturwissenschaftliche Förderung der Kinder übernehme. Seit acht Jahren sei Frau Karrer an den entsprechenden Fortbildungen des KIT in Sachen „forschendes Lernen“ interessiert. Das Zertifikat müsse immer wieder neu erworben werden. Dann gab sie Frau Karrer das Wort.

Für das Ziel „Zertifikat“ habe sie den Kindern das Projekt „Schmetterlinge und ihre Entwicklung“ vorgeschlagen. Ihre Idee war, die Metamorphose der Schmetterlinge auf ihrem Weg von der Raupe bis zum Falter zu begleiten, berichtete die engagierte Lehrerin.

Einzigartige Möglichkeit zu beobachten

Die Möglichkeit, fertige Zucht-Sets mit Raupen zu bestellen, vereinfachte die Sache. Nun konnten die Kinder die Raupen täglich beobachten, ihnen beim Fressen zusehen und dann war der Zeitpunkt gekommen, an dem sich die Raupen im Terrarium verpuppten. In diesem Stadium blieben die Tiere weitere zwei Wochen, bis sie endlich schlüpften. Es war für die Kinder eine auch emotional spannende Zeit der Beobachtung, in der sie auch viel Geduld aufbringen mussten, bis ein Vorgang nach dem anderen vollzogen war. Nie waren sie der Natur so nahe gekommen, wie bei dieser Beobachtung von Tieren über einen längeren Zeitraum aus nächster Nähe. Im Anschluss stellten sie noch weitere Beobachtungen mit den ausgewachsenen Schmetterlingen an.

Um dieses Projekt sinnvoll fortzusetzen, will Birgit Karrer im kommenden Sommer eine Blumenwiese im Vorgarten von Haus Kunterbunt eine Blumenwiese anlegen, auf der Futterpflanzen für Schmetterlinge wachsen sollen.

Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit

Christine Scholl berichtete, die Stiftung habe ursprünglich das Ziel gehabt, Kindern in frühem Alter mit den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) vertraut zu machen. Dabei werde besonderen Wert auf aktive Forschertätigkeit der Kinder gelegt. Jetzt habe sich die Stiftung einen anderen Namen gegeben und das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus gerückt und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in den Titel aufgenommen.

Mit Birgit Karrers Projekt und der geplanten Fortsetzung habe das Haus Kunterbunt dem Forschungsziel „ökologische Nachhaltigkeit“ einen großen Dienst erwiesen. Welche Bedeutung kommt dem Schmetterling in der ökologischen Vielfalt zu? Was leisten die Raupen? Was bewirkt das Verhalten des Schmetterlings in seiner Umgebung?

Die Schulkindbetreuung Weingarten widmet sich dem Thema Forschen seit vielen Jahren. Eine eigene Forscherecke, die den Kindern erst dann zum selbständigen Tun zur Verfügung steht, wenn sie die entsprechenden Regeln beherzigen und sich einen „Forscherpass“ erarbeitet haben, ist in jeder Hinsicht förderlich, durch Experimentieren Erkenntnisse zu gewinnen und im Nebeneffekt einen achtsamen Umgang mit der Natur zu pflegen.

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