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Gemeinde Weingarten (Baden)

Virtual run – Lebenslauf 2.0: Mitlaufen – jeder für sich und wann er will

Artikel vom 31.03.2021

Vom 8. bis zum 22.  Mai heißt es ein weiteres Mal: Virtual Run für Krebspatienten. Lebenslauf 2.0.

 

Auch in Zeiten der Pandemie verfolgt der Weingartner Verein Bürger gegen Leukämie und Tumorerkrankungen (blut.eV) seine Mission, Geldspenden zu akquirieren, um davon Typisierungen zu bezahlen und dadurch mögliche Stammzellenspender zu finden. 14 Jahre lang war dieser Sponsorenlauf das Mittel, das den Löwenanteil an Geld einspielte, um die Arbeit des Vereins zu finanzieren. Die Strecke für die Laufenden führte rund um den Festplatz, bis zu 1000 Menschen waren innerhalb eines Zeitfensters von drei Stunden am Start, einerseits, um Kilometer zu machen, die ein Sponsor entlohnte, andererseits, um in lockerer Atmosphäre viele Bekannte und Gleichgesinnte zu treffen. Es war beinahe ein Volksfest mit Verköstigung und Rockkonzert am Abend. Corona hat dem ein Ende gesetzt.

 

Bereits im vergangenen Jahr konnte der Lauf nicht real stattfinden. Bürgermeister Eric Bänziger absolvierte als symbolischer Läufer eine Runde um den Katzenberg, um andere zu motivieren, es ihm gleich zu tun. Am Ende waren es 764 Läufer, die - jeder für sich zu einer beliebigen Zeit - an den Start gingen und ihre gelaufene Strecke online dem Meldeportal mitteilten. Zusammen waren sie 26.285,20 Kilometer gelaufen. Trotz oder erst recht angesichts der widrigen Umstände war das Spendenaufkommen enorm und lag bei 40.802 Euro. Diese Summe reicht für die Laborkosten von rund 1000 Typisierungen. „Wir sind froh um jeden neuen Stammzellspender, den wir damit finanzieren können“, sagt Vorstandsmitglied Beate Wimmer.

 

So soll es auch dieses Jahr sein. Eric Bänziger hat sich erneut zum symbolischen Start bereit erklärt. Wieder will der Verein die Werbetrommel rühren, um möglichst viele Läufer zu motivieren, nach dem Motto „walken, laufen, geben, für die Chance auf Leben“ Geldspenden zu erlaufen.

 

Aber es geht nicht nur um Aktionen, die Geld einbringen sollen. Es geht auch um Typisierungsaktionen. Seit vielen Jahren sucht der Verein für erkrankte Menschen passende Stammzellspender, hat eine riesige Datenbank aufgebaut und arbeitet mit dem Krebsregister Heidelberg zusammen. Wer sich als Stammzellspender registrieren lassen möchte, kann sich entweder über die Webseite direkt an blut.eV wenden, oder an einer seiner Typisierungsaktionen teilnehmen. Solche Aktionen wirken enorm motivierend. Das gemeinsame Ziel, helfen zu wollen, verbindet.

 

Meist geht es um eine konkrete Person, die erkrankt ist und der Hilfe bedarf. Dann kommen Menschen in Scharen, um sich Blut abnehmen zu lassen. Die Blutprobe wird labortechnisch untersucht, ob die Stammzellen eventuell für eine Knochenmarkspende passen würden. Jede Untersuchung kostet 40 Euro. Mehrfach gab es bereits Treffer und wurden auf diesem Weg Spender gefunden. Leider könne der Verein dieses Jahr wohl kaum eine solche Aktion starten, bedauert Beate Wimmer. Wegen Corona war das schon im vergangenen Jahr nicht möglich und dieses Jahr vermutlich auch nicht. Im Moment sei es nur über eine online Registrierung auf der Homepage des Vereins möglich, Stammzellspender zu werden. Das Anmeldeportal zum Lauf öffnet bereits am 1. April auf www.blutev.de. Ab dann ist jeder – Läufer, Walker, Spaziergänger und Marathonläufer – eingeladen, mitzumachen.

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