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Gemeinde Weingarten (Baden)

Bunte Steine statt bunte Eier suchen und finden

Artikel vom 24.03.2021

Ostersteine bemalen: Seit Ostern 2020, dem ersten Osterfest in Corona-Zeiten, ist diese Aktion in ganz Deutschland herumgekommen. In diesem Jahr hat sie als ökumenische Aktion auch die Kirchengemeinden in Stutensee und Weingarten erreicht. Pastoralreferentin Elke Litterst von der katholischen Kirchengemeinde ruft alle Kinder und Jugendlichen auf, auf dem Spaziergang Steine in der Natur zu sammeln und sie, nachdem sie sauber abgebürstet und getrocknet wurden, mit Farbe zu bemalen.

Es sollten österliche Motive sein, erklärt sie, denn darin offenbare sich der tiefere Sinn dieser Aktion: Als die Frauen am Ostermorgen zu Jesu Grab gingen, war der Stein vom Grab weggerollt und das Grab war leer. Somit sei der Stein auch ein Zeichen für das Leben und die Hoffnung im christlich-spirituellen Sinn.

Die bemalten Steine werden auf der Rückseite mit #ostersteine beschriftet und irgendwo gut sichtbar im Ort ausgesetzt. Wer einen solchen Stein findet, darf ihn mitnehmen und sich daran erfreuen. Auf diese Weise werde der Stein auch zu einer Botschaft, fährt Litterst fort. Gerade in dieser Zeit, da unter Pandemie-Bedingungen keinerlei gemeinschaftliche Veranstaltungen stattfinden dürfen, kann der Finder eines solchen Steins darin ein Zeichen der Verbundenheit sehen: Andere Menschen sind genauso betroffen, anderen geht es wie mir, die Steine sind unsere Grußbotschaften.

Für die Teilnahme an dieser Aktion ist keinerlei Anmeldung erforderlich, denn es gibt keine gemeinsame Malaktion. Jeder bemalt und beschriftet seine Steine wann und wo er will. Je mehr Steine im Ort ausgesetzt werden, desto größer ist logischerweise die Chance, einen zu finden. Wegen der Wetterfestigkeit und Haltbarkeit wird die Verwendung von Acrylfarbe empfohlen.

So war es ursprünglich gedacht. Jeder darf malen ganz nach Lust und Laune. Aber jetzt hat die Schulkindbetreuung die Idee aufgegriffen und hier wurde doch eine gemeinsame Aktion daraus. Die Leiterin Gabriele Fornoff konnte bereits  große runde Kieselsteine besorgen und die Kinder haben mit Unterstützung der Auszubildenden Laura schon eifrig angefangen. „Wir sollen Osterthemen drauf malen, damit andere Leute sich freuen“, erklärt die kleine Franziska. Zwar haben die größeren Steine viel Fläche und sind darum einfacher und für Kinder zum Bemalen geeignet, aber zum Mitnehmen sind sie zu schwer.

„Aber der Sinn der Sache ist, anderen eine Freude zu machen“, sagt Gabriele Fornoff. Dieser Zweck wird genauso erfüllt, wenn die Steine an Ort und Stelle bleiben. Den Kindern hätte sie erklärt, Ostern sei ein Fest, das Farbe ins Jahr bringe und sie seien sehr begeistert ans Werk gegangen. Sie sehe die Aktion vergleichbar zu der Nikolausaktion vor Weihnachten, als im Dorf vielerorts kleine Baumstämmchen in Nikoläuse verwandelt wurden: „So etwas zaubert den Passanten ein Lächeln ins Gesicht“.

Da sich möglicherweise auch andere Kinderbetreuungseinrichtungen an der Aktion beteiligen werden, dürfen die Weingartner gespannt sein, ob sie in den nächsten Tagen zufällig einen oder mehrere bemalte Steine entdecken werden.

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