Am Anfang stand der Aufbau, nun folgt der Ausbau: Die Gemeinde Weingarten (Baden) hat einen Teil der kommunalen Netzinfrastruktur mit Fördermitteln des Bundes und Landes aufgebaut und das Unternehmen Deutsche Glasfaser möchte eigenwirtschaftlich und ohne öffentliche Förderung das Glasfasernetz in unserem Ort weiter ausbauen.

Angebot und Nachfrage

Um den Ausbau konkret angehen zu können, ist die Nachfrage aus der Einwohnerschaft nötig. Dazu startete die Deutsche Glasfaser am 22.01.2024 ihre Nachfragebündelung, die bis zum 27.04.2024 eine Nachfragemenge von 33 % der anschließbaren Haushalte für den Ausbau erreichen sollte. Um Fragen rund um den Glasfaseranschluss zu beantworten, stehen die Mitarbeitenden der Deutschen Glasfaser den Bürgerinnen und Bürger im Servicepunkt in der GemeindeBibliothek jeden Montag und Mittwoch zwischen 10 und 19 Uhr sowie Zuhause persönlich zur Verfügung. Denn nur wer umfassend informiert ist, kann sich für oder gegen einen eigenen Glasfaseranschluss entscheiden. Derzeit ist in Weingarten (Baden) eine Nachfragemenge von 25 % erreicht (Stand 28.03.2024).

Das Gewerbegebiet westlich der Bahn, das Neubaugebiet Moorblick sowie die Siedlungen Sohl und Sallenbusch werden bereits flächendeckend mit leistungsstarker gigabitfähiger Glasfaser-Infrastruktur versorgt, sodass diese Gebiete durch die Deutschen Glasfaser nicht ausgebaut werden.

Wie geht es nach der Nachfragbündelung weiter?

Wenn die Nachfragebündelung erfolgreich verläuft, wird die Glasfaser-Infrastruktur weiter ausgebaut. Dann kann die Baumaßnahme vorbereitet, alle einzelnen Hausanschlüsse geplant und in der Bauphase zur Aktivierung des Glasfaseranschlusses nacheinander jede Straße ausgebaut werden.

Das heißt konkret, dass bei einer positiv verlaufenen Nachfragebündelung in alle Straßen Glasfaserleitungen gelegt werden, auch wenn in einer einzelnen Straße gar kein Anschluss beantragt wurde. Direkt einen Hausanschluss erhalten nur die Bürgerinnen und Bürger, die einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abgeschlossen haben.

Sollten die erforderlichen 33 % in der Nachfragebündelung nicht erreicht werden, wird das Unternehmen Deutsche Glasfaser den Netzausbau nicht vorantreiben und sich als Anbieter von Gemeinde Weingarten (Baden) zurückziehen. Die eingereichten Verträge sind damit ungültig und alle inhaltlichen Daten werden aus dem System der Deutschen Glasfaser gelöscht.

Wie verläuft die Baumaßnahme?

Die entsprechenden Baumaßnahmen beginnen am PoP (Point of Presence – das sogenannte Herzstück einer Glasfaserverkabelung), von dort aus wird sich in die einzelnen Straßen und zu den Haushalten vorgearbeitet. Für den Glasfaser-Ausbau hat die Deutsche Glasfaser ein Verlegeverfahren entwickelt, die Beeinträchtigungen im persönlichen Umfeld so gering wie möglich halten. Auch der Straßenzug wird in der Regel innerhalb eines Tages geöffnet und wieder verschlossen.

Wie wird der Hausanschluss gelegt?

Bevor das Glasfaser-Kabel das entsprechende Haus erreicht, muss es unter dem Gehweg und gegebenenfalls unter dem Vorgarten verlegt werden. Die notwendige Bohrung durch die Hauswand erfolgt vom Keller/Erdgeschoss aus.

Dort, wo das Glasfaser-Kabel ins Hausinnere tritt, wird der Hausübergabepunkt (HÜP) montiert. Für die Verlegung der Glasfaserkabel im Hausinneren müssen die Leitungswege im Vorhinein durch den Kunden vorbereitet werden, beispielsweise können Leerrohre und Kabelschächte genutzt werden.

Vom Hausübergabepunkt wird durch den bereitgestellten Leitungsweg das Glasfaser-Kabel bis zum Glasfaser-Teilnehmeranschluss (GF-TA) gelegt. Für die Strecke zwischen HÜP und GF-TA stellt die Deutsche Glasfaser in einem Einfamilienhaus 20 m Leitungsweg und in einem Mehrfamilienhaus 30 m zur Verfügung. Direkt hinter dem GF-TA wird das Glasfaser-Modem installiert. An das Glasfaser-Modem (NT) ist dann der Router anzuschließen.

Zur Vorbereitung des Hausanschlusses erfolgt eine Hausbegehung, um alle oben genannten Maßnahmen im Detail festzulegen.

Weitere Informationen und Schaubilder finden Sie unter https://www.deutsche-glasfaser.de/glasfaser/hausanschluss

Kommt im Zeitraum der Nachfragebündelung bis zum 27. April 2024 ein Vertrag zustande, wird im Rahmen der Baumaßnahme das Glasfaser-Kabel bis in das Haus / die Wohnung kostenfrei verlegt.

Sofern Sie einen Vertrag nach dem Zeitraum der Nachfragebündelung abschließen, fallen für den oben beschriebenen Hausanschluss einmalig eine Anschlussgebühr von mindestens 750 Euro an. Denn auch wenn die Glasfaser in der Straße liegt, muss ein Bauunternehmen beauftragt werden, das die Glasfaserleitungen bis zum Haus / zur Wohnung legt.

Wie lange dauert es, bis das Glasfasernetz „zuhause“ ist?

Die Deutsche Glasfaser teilte der Gemeinde Weingarten (Baden) bereits im Vorfeld mit, dass aufgrund der Vielzahl der laufenden Projekte die Planungsphase zwei Jahre in Anspruch nehmen kann - danach erfolgt erst die eigentliche Bauphase.

Kurz erklärt: Was bedeutet „Open Access“?

Die Deutsche Glasfaser baut ein offenes Netz und kann so Open Access-Kooperationen anbieten. Dabei wird nach dem Ausbau der Zugriff auf das eigene Leitungsnetz anderen Telekommunikationsanbietern auf Basis vertraglicher Regelungen ermöglicht. Kunden können so den Zugang zu Leistungsangeboten von unterschiedlichen Anbietern auf einer modernen Glasfaserstruktur erhalten. Dies verhindert den unwirtschaftlichen Doppelausbau von Glasfasernetzen in derselben Ortschaft. Der Zugang über Open Access zu bereits verlegten Glasfasernetzen spart Ressourcen und sorgt für einen schnelleren Ausbau im Sinne der Gigabitstrategie der Bundesregierung. Diese schreibt vor, dass bis 2030 die Haushalte in Deutschland flächendeckend mit Glasfaser versorgt werden sollen.

Hinweis: Ein Wechsel von dem Unternehmen Deutsche Glasfaser zu einem beliebigen anderen Serviceprovider ist für die Kunden nach Ablauf der vereinbarten Vertragsdauer von zwei Jahren jederzeit möglich.