Im Ferienspaß stellen die Weingartener Vereine zusammen mit der Gemeinde seit Jahrzehnten ein Programm auf die Beine, das sich wirklich sehen lassen kann. Für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren wird viel geboten. Die Beiträge sind manchmal außergewöhnlich, aber immer lehrreich, spannend und unterhaltsam.

In loser Reihe stellt die Turmberg Rundschau einige zufällig ausgewählte Beispiele vor, ohne damit eine Wertung zu verbinden.

Cupsongs beim Gesangverein Liederkranz

Das Wort „cup“ ist englisch und bedeutet Tasse oder Becher. Im Jahr 2012 wurde der originale Cupsong durch eine kurze Szene aus dem Film Pitch Perfect bekannt. Ein Mädchen setzt sich für ein Vorsingen mit einem Plastikbecher als Begleitinstrument im Schneidersitz vor eine Jury und singt ein Traditional, währen sie sich selbst mit dem Becher rhythmisch begleitet. Diese Szene führte zu einer Flut von Cover-Videos und Tutorials auf YouTube. Das Faszinierende war die Mischung aus dem Minimalismus dieses Arrangements, das nur mit einem Rhythmusinstrument als Begleitung für den Gesang auskommt, den ästhetischen Bewegungen des Mädchens und der kreativen Nutzung dieses Alltagsgegenstands.

Genau das zu vermitteln, war die Idee des Ferienspaßes. Leiterin des Workshops war Sarah Kuppinger. Die 23-jährige studiert Gesang und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik in Detmold. Sie gewann mehrere Preise auf Landes- und Bundesebene im Fach Gesang beim Wettbewerb Jugend musiziert und arbeitet solistisch unter anderem mit dem KlangForum Heidelberg zusammen. Um Jugendliche, die bislang keinen Zugang zur Musik hatten, zu fördern, gründete Sarah Kuppinger den Chor VocalUp, der durch eine Förderung der Deutschen Chorjugend, einer Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. und der Aktion Mensch finanziert wird.

Mit diesem Chor pflegt der Gesangverein Liederkranz eine Kooperation. Als nun seitens des Vereins eine Teilnahme am Ferienspaßprogramm erwogen wurde, war es naheliegend, diese junge Sängerin und Chorleiterin dafür zu gewinnen.

Neun Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 10 Jahre ließen sich begeistern.

Zum Einstieg sollten die Kinder ihren Namen mit einer Bewegung des Bechers verbinden und angelehnt an das Spiel „Ich packe meinen Koffer…“ aneinanderreihen. Dann ohne Namen und schon war eine längere Rhythmuskomposition entstanden. Im nächsten Schritt wurde die Musikvorlage Wellerman mit Becherbewegungen illustriert und zum Ende eine eigene Rhythmusabfolge zusammengestellt und mit Musik unterlegt. Jörg Knobloch hat Sarah Kuppinger unterstützt, denn man ist immer besser zu zweit.