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Gemeinde Weingarten (Baden)

"Komm, ich zeig dir die Natur"

Artikel vom 25.04.2024

Waldpädagogik für Erwachsene mit Elena Motschilnig

Mit einer ganz neuen Veranstaltungsreihe „Rund um den Wengerder Wald“ führt sich die neue Försterin, Elena Motschilnig, die erst seit wenigen Monaten im Amt ist, bei der Weingartener Bevölkerung ein.

Waldpädagogik habe sie schon immer gern gemacht, berichtet sie. Das gebe es nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Am vergangenen Freitagnachmittag hatte sie zu einem Nadelbestimmungskurs eingeladen. Vier Frauen und ein Mann waren der Einladung gefolgt. Dem Regenwetter geschuldet fand das Ganze in der Forsthütte statt.

Tanne oder Fichte?

Auf dem Tisch hatte Elena Motschilnig bereits mehrere Anschauungsstücke ausgebreitet. Ist das jetzt Tanne oder Fichte? rätselten die Teilnehmenden. Die Unterschiede zu entdecken, war in der Tat nicht einfach. Sechs Baumarten waren anhand des Naturmaterials und Zeichnungen mit Beschreibung zu identifizieren: Douglasie, Lärche, Tanne, Fichte, Eibe und Kiefer. Nach ihrer Motivation für diesen Kurs befragt, berichten die Teilnehmenden übereinstimmend, es sei rein persönliches Interesse. Sie würden gern und öfter im Wald spazieren gehen und möchten in diesem Kurs gern Näheres erfahren.

Und dann hieß es ganz genau hinschauen. Schritt für Schritt zeigte Motschilnig die eindeutigen Merkmale auf, an denen die Bäume in der Natur tatsächlich voneinander zu unterscheiden sind. Bei der Fichte stehen die Nadeln einzeln am Ast und sind etwas gestielt. Dieses Stielchen ist zugegebenermaßen schwer zu erkennen.

Mit genauem Hinschauen erkennt man die Unterschiede

Ein markanteres Merkmal ist, dass Fichtennadeln meistens stechen. Bei der Kiefer stehen die Nadeln paarweise zusammen, sind etwas länger und bilden Büschel. Das sieht schon einprägsamer aus. Die Douglasie dagegen hat ebenfalls einzelne Nadeln wie die Fichte. Zerreibt man aber ein paar zwischen den Fingern, verströmen sie einen feinen Zitronengeruch. Verhältnismäßig einfach zu erkennen, präsentiert sich die Lärche. Ihre Nadeln sind weich, flach und tragen im Frühjahr eine helle sommergrüne Farbe. Außerdem wachsen sie in Büscheln. Die Eibe ist an ihren glänzend dunkelgrünen Nadeln zu identifizieren, außerdem sind die Stiele an jungen Trieben grün und nicht braun.

Die Tanne sei in der Tat der am meisten gefragte Weihnachtsbaum, berichtet die Försterin. Vor allem die Nordmanntanne. Tannennadeln sind rund, um den Ast herum scheibenförmig angeordnet und verströmen den typischen „Weihnachtsgeruch“. Aufgrund dieser Eigenschaften seien Nordmanntannen beliebt, weil die Nadeln beim Schmücken nicht stechen. Die Nadeln von Tanne, Fichte und Douglasie seien übrigens essbar, erklärte sie und begeisterte ihre Zuhörer und Zuhörerinnen mit einer Häppchenprobe mit kleingeschnittenen Nadeln auf Butterbrot.

Auf dem Boden gibt es keine Tannenzapfen

Und wie verhält es sich mit den Zapfen? Der Volksmund spricht meist von Tannenzapfen, wenn die braunen Früchte auf dem Boden liegen. Als Kinder hätten sie Zapfen als Brennmaterial gesammelt, berichtet eine Teilnehmerin. Gemeint sind aber Fichtenzapfen, denn diese sind zehn bis 15 Zentimeter groß und fallen als Ganzes ab. Die Zapfen der Tanne dagegen bleiben am Baum stehen und zerfallen beim Ausfall der Samen. Zurück bleibt eine Zapfenspindel. Mit neuem Wissen ausgerüstet und anschaulichen Zeichnungen im Gepäck verließen die Kursteilnehmer hoch zufrieden die Forsthütte.

Weitere Kurse

Die weiteren Kurse in diesem Programm sind: Frag die Försterin am Samstag, den 22. Juni von 10 bis 13 Uhr. Hier können alle Themen des Waldes angesprochen werden. Die Waldbegehung des Gemeinderates mit Bürgermeister Eric Bänziger ist obligatorisch und findet am 12. Oktober ab 9.00 Uhr statt. Der letzte Kurs in diesem Jahr ist etwas für Spezialisten, ähnlich dem ersten. Es ist ein Knospenbestimmungskurs. Hier werden heimische Baumarten anhand ihrer Knospen erkannt. Er findet am Freitag, den 29. November von 13 bis 15.30 Uhr statt.

Alle Treffpunkte werden rechtzeitig auf der Homepage der Gemeinde bekannt gegeben.

http://www.weingarten-baden.de//weingarten-baden/aktuelle-meldungen/neuigkeiten