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Gemeinde Weingarten (Baden)

Ferienspaß-Aktionen 2022

Artikel vom 11.08.2022

Hineingeschnuppert beim Bürger- und Heimatverein, DRK & in der Bib

Ferienspaß mit dem Bürger- und Heimatverein: Ein Wasserrad bauen

Das Wasserrad im Walzbach ist nicht nur – fast – ein Wahrzeichen für Weingarten, sondern es hat Sonja Güntner vom Bürger- und Heimatverein inspiriert, den Eigenbau eines kleinen Wasserrades als Ferienspaß anzubieten.

Natur und alte Handwerkskunst

Acht Kinder waren der Einladung gefolgt. Sabine Fetzner von der Agnus-Jugend Untergrombach war ehrenamtlich zur Unterstützung von Sonja Güntner gekommen und die beiden Frauen halfen den Kindern über mehrere Stunden, die Sache zu bewerkstelligen. Sonja Güntner kennt sich mit traditionsreichen und historischen Handwerksberufen gut aus und will andererseits den Kindern nahebringen, mit dem auszukommen, was die Natur bietet. Ein bisschen wie die Pfadfinder. So war die Vorgabe, zum Bau des Wasserrads weder Schrauben und Nägel noch Klebstoff zu verwenden. Einzig und allein mit Schnüren durften die verwendeten Hölzer zusammengebunden und in die richtige Position gebracht werden. „Mir ist wichtig, dass sie so etwas im Wald an Ort und Stelle bauen können“, erklärte sie.

Geduld war gefragt

„Stöckchen gibt es überall und anstatt der fertigen Brettchen kann man auch Rindenstücke verwenden. Nur die Schnur muss mitgebracht werden.“ Es war eine Herausforderung! Sonja Güntner hatte einen Prototyp angefertigt und an diesem Modell konnten die Kinder sehen, wie es werden sollte. Das erforderliche Material an Stöcken und Ästen hatte sie bestens vorbereitet in genügender Zahl mitgebracht.

Vier längere Stöcke sollten an beiden Enden fest zusammengebunden werden. Nun wurden von zwei Seiten in die Mitte zwischen diesen vier Stöcken kreuzweise jeweils ein weiterer Stock, idealerweise in Form einer Astgabel, dazwischengeschoben und alles festgebunden. Diese bildeten später die Arme der Wassermühle, an deren Enden die Brettchen als Radschaufeln platziert wurden. Diese Brettchen – entweder mehrere schmale oder ein breiteres – festzubinden, war das Schwierigste und manchmal lagen Lust und Frust nahe beieinander. Zu guter Letzt wurden zwischen die Spitzen des Viererbunds noch jeweils ein kurzes Ästchen eingeschoben, das die Achse darstellen sollte, um die das Wasserrad sich drehen sollte.

Durchhalten bringt Erfolgserlebnis

Alles in allem war es ein spannendes Unternehmen, das sehr viel Geduld, Geschick und Fingerfertigkeit erforderte. Aber es war ein Einblick in die Zeit früherer Handwerkskunst, in der Dinge nicht nur unter dem Diktat der Zeit geschahen, sondern solide und qualitätvolle Arbeit das Wichtigste war. Für die Kinder war es am Ende ein riesiges Erfolgserlebnis, durchgehalten und ihr Wasserrad zum Laufen gebracht zu haben.

Ferienspaß beim Deutschen Roten Kreuz

So spannend kann Rot-Kreuz-Arbeit sein? Die Frage, „was macht eigentlich das Rote Kreuz?“ trieb 20 Jungen und Mädchen in den Ferienspaß der Rettungsorganisation, den die Jugendleiterin des DRK Elina Holzmüller mit ihrem Team angeboten hatte. Wie die Großen versammelten sich die Kids zunächst einmal im Lehrsaal, wo sie über die Grundfragen der Ersten Hilfe informiert wurden. Elina begrüßte die Kinder, die zwischen 6 und 10 Jahre alt waren. Es hätten noch mehr sein können, denn es bestand eine Warteliste. Sie erfuhren, dass in der Jugendarbeit des Roten Kreuzes zwar viel gelernt wird, da die Jugendgruppen auch auf Wettbewerbe gehen, es aber keineswegs immer total ernst zugehen muss, sondern auch gemeinsam gespielt, gebastelt, gebacken, gekocht und gelacht wird.

Dann kam die erste Frage. Wer kennt die Notrufnummer? Prompt kam die Antwort: 112 und sogar die richtige Erklärung dazu, dass das nicht nur die Nummer der Feuerwehr sei. Sodann erarbeitete die Jugendleiterin Elina mit den Kindern „die fünf W-Fragen“ einer Unfallbeschreibung: Wo (ist es passiert), was (ist geschehen), wie viele (Verletzte), welche Art (von Verletzungen) und Warten (auf Rückfragen). Die Frage, „Was könnt Ihr Euch vorstellen, wann jemand Hilfe braucht?“ löste zahlreiche eigene Beiträge der Kinder aus und führte schließlich zum „Auffinden einer Person“. Der erfahrenen Jugendleiterin gelang es gut, die Kinder bei der Stange zu halten und trotzdem das Gespräch zielführend auf den Punkt zu bringen. Es folgten die „drei A-Aktionen“: Anschauen, Ansprechen, Anfassen. Ist die Person jetzt immer noch nicht wach, muss Hilfe gerufen werden. Am einfachsten sei es zunächst, Passanten aus der Nähe zu holen, Nachbarn, Eltern. Die aufgeweckten Kinder bekamen bereits jetzt ein Gefühl dafür vermittelt, wie wichtig es ist, einerseits hilfsbereit zu sein, andererseits aber auch die professionelle Rettung nicht vorschnell zu rufen, sondern den Mut zu haben, Hilfe von Dritten einzufordern.

Nach dieser kurzen Einführung teilten sich die Kinder auf Stationen auf, wo praktisch geübt wurde. Eine Gruppe von Jungs übte sich am Fingerkuppenverband. Dazu muss ein Pflaster mit einem speziellen Schnitt zugeschnitten werden, damit es sich passgenau über die Fingerkuppe legen lässt und so verhindert, dass Schmutz in die Wunde eindringt. Parallel versuchte eine Gruppe von kleinen Mädchen, sich gegenseitig in die stabile Seitenlage zu bringen und eine dritte Gruppe durfte in der Garage das Fahrzeug anschauen und sich an einem Gerät Puls und Blutdruck messen lassen. Alle waren mit Interesse und durchaus Begeisterung dabei.

Die Situation der nachrückenden Kinder im Jugendrotkreuz sei zurzeit eigentlich ganz zufriedenstellend, berichtete Elina Holzmüller der Turmberg-Rundschau. Erfreulicherweise kämen auch außerhalb des Ferienspaßes immer wieder Kinder aus eigenem Antrieb, die gerne mitmachen möchten. Allerdings fehlen Erwachsene oder ältere Jugendliche als Helfer. Sie werden dringend gebraucht bei aller Art von Einsätzen, auch wo keine Fachkenntnisse benötigt werden. Bei Interesse können entsprechende Ausbildungen jederzeit nachgeholt werden. Wer in einer uneigennützigen und coolen Organisation dabei sein möchte, kann sich gerne bei der Bereitschaftsleiterin Maria Holzmüller telefonisch unter 07244 70 63 30 melden.

Ferienspaß mit der GemeindeBibliothek: Spannende Geschichten in toller Location

Der Vorlesetag der Bibliothek ist aus dem Ferienspaßprogramm nicht mehr wegzudenken. Er ist alljährlich ein Highlight in Sachen Literatur Kindern auf äußerst angenehme Weise nahezubringen.

Das beginnt schon bei der Auswahl der Location. Oben beim altehrwürdigen Wartturm auf einem Sitzkissen im Schatten eines großen Baumes lässt es sich richtig wohl Sein. Dazu gibt es noch eine Brezel in die Hand und der Gemütlichkeit steht nichts mehr im Wege.

Kerstin Klüh schlug das mitgebrachte Buch auf - Theo Piratenkönig war der Titel – und begann zu lesen. „Vorlesen bedeutet für die Kinder, völlig entspannt und konzentriert in eine Welt einzutauchen“, erklärte sie. „Das Gehörte nimmt sie noch mehr gefangen als das Gelesene, denn in diesem Alter ist Lesen immer noch mit einer gewissen Anstrengung verbunden.“

So war es. Fasziniert lauschten die Kinder der spannenden Geschichte des Jungen Theo, der gerne Pirat werden will. Dazu schmuggelt er sich auf das Schiff seines Onkels, des Piratenkapitäns Hugo. Hugo hat einen Papagei namens Flaute, der für sein Leben gern Fischmehlkekse frisst. Diese werden in einer großen Kiste im Laderaum des Schiffes aufbewahrt. Hier nimmt die Geschichte ihren Ausgangspunkt und ihren Lauf. Außergewöhnlich aber witzig und sehr kindgerecht ist die Art und Weise der Autorin Ursula Poznanski, feindliche Kreaturen nicht nur böse zu schildern, wie es allgemein erwartet wird, sondern ihnen ganz menschliche Eigenschaften zu verleihen. Oder kennt jemand einen Sturm, der mit den Schiffen spielt, bis ihm langweilig wird? Oder einen Hai, der seine Beute wieder ausspuckt, weil sie ihm nicht schmeckt? Die Geschichte ging noch lange weiter, denn Theo wollte einen Schatz finden und Piratenkönig werden. Ist es ihm gelungen?

Näheres ist nachzulesen in Theo Piratenkönig aus dem G & G Verlag, denn das Buch befindet sich wie tausend andere spannende Bücher auch in der Bibliothek.

Die Sommer-Öffnungszeiten in der GemeindeBibliothek sind:

  • Montag bis Mittwoch: geschlossen
  • Donnerstag und Freitag: von 09.30 - 12.30 Uhr und von 15.00 - 18.00 Uhr
  • Samstag von 09.30 - 12.30 Uhr

Und nach dem Vorlesen ist es immer gut, das Thema noch einmal mit den Händen zu bearbeiten. Dazu wurde zurück in der Bibliothek ein Pirat gebastelt und einen Sticker mit Piratenmotiv gab es obendrauf.

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