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„Spatenstich“ für den Bauabschnitt „Bodensanierung“

Das Großprojekt in Weingartens Ortsmitte, „!mittendrin leben“ hat einen großen Schritt vorwärts getan.
Beginn der Bodensanierung
Auf einer ehemaligen Gewerbebrache in der Kanalstraße baut die „Hoepfner Chambord Liegenschaften“ 35 Wohnungen und ein Pflegeheim. Das Entscheidende: sie hat sich verpflichtet, dafür die jahrzehntelangen Altlasten der ehemaligen Lackfabrik restlos zu beseitigen. Mittlerweile sind sämtliche Gebäude abgebrochen, die Beweissicherung der angrenzenden Häuser ist abgeschlossen und in wenigen Wochen beginnt die Firma Schleith, Fachfirma für Bodensanierung und Entsorgung, mit dem Aushub. Arbeiten in kontaminierten Bereichen müssen vom Gewerbeaufsichtsamt und der Berufsgenossenschaft freigegeben werden. Stand heute wird die Freigabe bis zum 21. August erwartet. Anfang August wird mit der Baustelleneinrichtung begonnen. Bauleiter vor Ort ist Christian Angermann, Bereichsleiter Manfred Mladek. Das Vorhaben wird gesteuert vom Fachbüro für Umweltanalytik, der Sachverständige ist Dr. Stefan Ludwig und überwacht und engmaschig kontrolliert wird es vom Referat Umwelt im Landratsamt unter Leitung von Joachim Schneider. Bei einem Treffen auf der Baustelle wurde offiziell der Beginn erklärt. Bürgermeisterstellvertreter Matthias Görner sprach für die Gemeinde, die sich sehr freue, dass dieses Problem jetzt endgültig zu Ende gebracht werde.
Früher wurde die Fabrik mitten ins Dorf gebaut
Schneider berichtete, um die Jahrhundertwende sei es üblich gewesen, Fabriken mitten im Dorf zu errichten. In den 1990er Jahren habe Baden-Württemberg als erstes Bundesland ein Altlastenkataster erstellt, darin sei auch dieser Standort enthalten. Er sei „Stufe B“ zugeordnet, was bedeute: „lassen bis etwas getan wird“. Dieser Punkt sei jetzt erreicht, es werde etwas getan und am Ende ihres Auftrags solle der Standort aus dem Kataster gelöscht sein. Stefan Ludwig erklärte das Vorgehen: In der Mitte des Geländes befinden sich 25 Erdtanks mit jeweils 60.000 Liter Fassungsvermögen für Erdöl, Benzin und Lösungsmittel. Diese werden freigelegt und geborgen. Die Aushubtiefe betrage bis zu fünf Meter. Der Grundwasserspiegel liege hier unter einer tonigen Schicht in acht Meter Tiefe. Die Arbeit gehe kleinteilig vor sich, in eingezäunten Bereichen werde Stück für Stück gegraben und das Erdreich freigeräumt. Ein Auswaschen von Schadstoffen durch Regen sei nicht zu befürchten, das Regenwasser staue sich im Erdloch, wenn nötig werden Spundwände gesetzt. Das gehobene Material werde aufgesetzt, beprobt und analysiert und anschließend auf Deponien, erforderlichenfalls auf eine Bodenbehandlungsanlage verbracht. Jede Fuhre, die die Baustelle verlasse, sei durch ein elektronisches Abfallnachweisverfahren gekennzeichnet. Mit rund 800 bis 1000 Lkw-Fuhren sei zu rechnen.
Die Anwohner werden um Verständnis gebeten
Hartmut Raupp, Sprecher der Geschäftsführung von Hoepfner Chambord Liegenschaften, sagte, er wolle nichts beschönigen, die anstehenden Arbeiten werden Lärm, Erschütterungen, eventuell auch Staub erzeugen, auch Gerüche könnten entstehen. Die Belästigungen werden nicht durchgehend konstant sein, aber immer wieder auftreten. Die voraussichtliche Bauzeit für diesen Bauabschnitt betrage sechs bis neun Monate. Danach informiert die Bauherrin über die weiteren Maßnahmen im Oktober und November. Hoepfner Chambord Liegenschaften möchte sich schon im Voraus bei den Anwohnern für die Belästigungen in der nächsten Zeit entschuldigen. Für Fragen stehen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:
Sanierungsunternehmen Schleith, Herr Angermann unter 0151 44034369 als Bauleiter vor Ort, Herr Kretschmer aus dem Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz unter 0721 / 93687000 und Herr Eckhard für die Hoepfner Chambord Liegenschaften unter 0721 / 98779430