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20 Jahre Allerdings Familienzentrum
Großes Jubiläumsfest auf dem Rathausplatz
Seit seiner Gründung im Jahr 2003 ist das Familienzentrum „Allerdings“ aus Weingarten nicht mehr wegzudenken. Von Anfang an hat es sich der Unterstützung junger Familien verschrieben und hat seine Angebote stetig ausgeweitet.
Erste Anlaufstelle für junge Mütter
Seine Kernkompetenz gehört nach wie vor jungen Müttern mit kleinen Kindern, alleinerziehend oder neu in Weingarten zugezogen. Ihnen fehlt der Anschluss an Gleichgesinnte und genau für diesen Bedarf ist das Familienzentrum die erste Adresse. Hier finden Mütter im gegenseitigen Austausch unter Betreuung kompetenter Mitarbeiter oder professioneller Referenten vom Landratsamt Rat und Hilfe bei vielen Alltagsfragen rund ums Kind. Sie lernen andere kennen, können sich austauschen und wachsen auf diese Weise in den Ort hinein.
Beispielsweise das „Baby-Café“, das Mütter mit Babys bis zum 2. Geburtstag anspricht und der „Spieletreff“ für Kinder zwischen 2 und 3 Jahren. Hier lernen Kinder und Eltern soziale Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufzubauen. Beide Angebote dienen dazu, die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken und finden in den Räumlichkeiten des Familienzentrums Marktplatz 4 statt. Sie werden vom Land über das Förderprogramm „Stärke“ finanziert.
„Einen Fuß in die Gesellschaft setzen“
Bürgermeister Eric Bänziger stand der Einrichtung vom ersten Tag an sehr positiv gegenüber. Er sei sehr froh gewesen, bei seinem Amtsantritt im Jahr 2010 in Weingarten ein funktionierendes Familienzentrum vorgefunden zu haben: „Familienzentren ermöglichen, einen Fuß in die Gesellschaft zu setzen.“ Weingarten habe jährlich über 600 Zu- und Wegzüge und diese neuen Einwohner möchte die Gemeinde gern in ihre Mitte aufnehmen und habe dafür Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Zuerst war die Einrichtung in der Bahnhofstraße 3 untergebracht, dass sie mit dem Ortsseniorenrat und der Bürgergenossenschaft „Bürger helfen Bürgern“ teilte. Dann wurden diese Räume anderweitig benötigt und das Familienzentrum sowie der Ortsseniorenrat zogen an den Marktplatz 4. Der Vorsitzende des Ortsseniorenrats Fritz Liebersbach war ebenfalls an diesem Tag anwesend und sprach von einem auch im zwischenmenschlichen Bereich „sehr angenehmen Miteinander“, das im Umgang über das rein organisatorische deutlich hinausgehe.
Wurzeln in einer privaten Initiative
Das Familienzentrum hat seine Wurzeln in einer Idee von Susanne Neipp-Bilgenroth im Jahr 2003. Zusammen mit Kirsten Asmus hatte sie damals die Initiative ergriffen, eine Begegnungsstätte für junge Familien zu installieren, um eben diesen Bedarf zu decken. Ihr Nachbar Steffen Weber war von ähnlichen Ambitionen geleitet und zu dritt gründeten sie im Jahr 2005 einen Verein. Kirsten Asmus ist mittlerweile nicht mehr im Vorstand, sondern hat eine andere Aufgabe übernommen.
Nach der Vereinsgründung kamen nach und nach neue Bereiche dazu: u. a. Miniclub und Taschengeldbörse. Ein Flyer beschreibt die einzelnen Angebote, die nicht nur Kinder betreffen: Spezielle offene Treffs für Geflüchtete, für Strickbegeisterte (Flotte Maschen), für Reparaturen aller Art (Repair-Café) und einen samstäglichen Näh-Termin. Darüber hinaus bietet das Familienzentrum eine Selbsthilfegruppe für autistische Menschen und für Eltern von Kindern mit ADHS, in der Fachvorträge stattfinden.
Ausschnitte aus einer Fotoausstellung dokumentierten die unterschiedlichen Aktivitäten und gab künstlerisch-realistische Einblicke in den Alltag des Familienzentrums.
Gäste aus den übergeordneten Behörden
Zu Gast waren am Samstag der Leiter des Jugendamts des Landkreises Karlsruhe, Dominik Weiskopf und Annette Hagenunger von der Fachberatung Bürgerschaftliches Engagement und Sozialraumorientierung. Weiskopf lobte die Einrichtung sehr und stellte fest: Hier wird Gemeinschaft und Zusammenhalt gepflegt. Hervorragend reagiert habe das Familienzentrum Weingarten, als es schnell und unbürokratisch für ukrainische Flüchtlinge und deren Kinder eine Stillgruppe eingerichtet habe. Gudrun Stegitz, ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Mütterforums Baden-Württemberg e.V. (Dachverband der unabhängigen Mütterzentren, Familienzentren und Mehrgenerationenhäuser), betonte die Bedeutung der Familienzentren als soziales Netz mit engen Maschen. Die offenen Angebote seien das Wertvollste für die Gesellschaft. Denn hier können die ankommen, die noch niemanden im Ort kennen.
Pizza und Flammkuchen vom Caterer und selbstgebackene Waffeln von der Taschengeldbörse, flotte Klänge der Jugendabteilung des Musikvereins, ein Sektempfang aus den Händen der Weinhoheiten, ein Informationsflyer und ein buntes Spieleangebot der verschiedenen Gruppen gestalteten einen insgesamt runden Jubiläumstag.