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Unsere amtierenden Weinhoheiten im Gespräch
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Die Weingartener Weinhoheiten sind eine liebgewonnene Tradition seit 1951 und in diesem Jahr 2025 ist es wieder soweit: Nach 2-jähriger Amtszeit stehen die Neuwahlen an. Unsere Weinkönigin Leonie I. und die Weinprinzessinnen Celia und Leonie übergeben beim diesjährigen Wein- und Straßenfest am 19. Juli ihre Kronen an ihre Nachfolgerinnen.
74 Jahre Brauchtum mit modernen Zügen
Frühergab es nur eine Weinkönigin, eine Winzertochter aus Weingarten (Baden), die sich bestens im Weinbau auskannte und alle repräsentativen Aufgaben alleine bewältigte.
Heute gibt es drei Weinhoheiten, eine Weinkönigin und zwei Weinprinzessinnen. Sie zeigen Interesse am Weinbau, sind bereit sich das Wissen anzueignen und können die royalen Pflichten gemeinsam, zu zweit oder alleine wahrnehmen.
Eins hat sich bis heute nicht geändert:Die Weingartener Weinhoheiten sind immer zwei Jahre im Amt und vertreten die Gemeinde Weingarten (Baden) sowie den Weingartener Wein und repräsentieren die Tradition des Weinbaus in der Öffentlichkeit.
Von der Bewerbung zur königlichen Amtszeit (O-Ton)
Warum hattest du dich als Weinhoheit beworben?
Leonie W.: Für mich waren es traditionelle und familiäre Beweggründe. Meine Tante war auch schon Weinhoheit und mir lag es am Herzen, diese Familientradition weiterzuführen. Zum anderen habe ich schon als Kind gesagt, dass ich später mal Weinkönigin werden möchte und dieses Versprechen habe ich mir im gewissen Maße selbst erfüllt.
Celia: Meine Mama war ebenfalls Weinkönigin, ich fand das Amt schon immer interessant und mit zunehmendem Altem dachte ich dann, wieso denn nicht.
Leonie K.: Ich hatte mich beworben, da meine Oma bereits 1959 Weinprinzessin war und ich den Gedanken sehr schön fand, diese tolle Tradition weiterzuführen.
Kam Euch die zweijährige Amtszeit zu lang vor oder hättet Ihr gerne noch ein Jahr drangehängt?
Leonie W.: Weder noch. Unsere zweijährige Amtszeit hat eine gute und perfekt ausreichende Dauer. So erlebt man viele Dorffeste, Veranstaltungen von Vereinen etc.
Es hat mir genug Zeit gegeben, um wirklich in die Rolle hineinzuwachsen und etwas zu bewirken, ohne dass es sich zu lange angefühlt hätte.
Celia: Am Anfang dachte ich schon, zwei Jahre ist eine lange Zeit, es ging jedoch so schnell rum und es war wirklich eine tolle Zeit in der ich persönlich sehr wachsen durfte.
Leonie K.: Mir persönlich haben die zwei Jahre Amtszeit gereicht, da Vollzeitjob und Nachhilfeunterricht natürlich viel Zeit einnehmen und die Veranstaltungen oft auch unter der Woche waren. So musste ich leider auch so manche wichtigen Veranstaltungen absagen, und wurde meiner ehrenamtlichen Aufgabe nicht immer gerecht.
Dennoch finde ich zwei Jahre eine gute Amtszeit, ein Jahr wäre definitiv zu wenig gewesen.
Wird man als Weinkönigin geboren oder wird man für diesen Job „ausgebildet“?
Leonie W.: Von der Persönlichkeit und der Motivation her sollte man schon dafür geboren sein, vor und unter vielen Leuten zu sein und angesprochen zu werden. Man gewinnt auch über die Amtszeit hinweg mehr an Selbstbewusstsein und gewöhnt sich daran, auch beispielsweise beim Einkaufen angesprochen zu werden. In Bezug auf unser Wissen über Weine und den Weinbau in Weingarten wurden wir aber vor der Wahl auch in ein paar Terminen ausgebildet, um uns ein Grundwissen aufzubauen. Hier haben wir zum Beispiel auch gelernt, wie man Weine vorstellt.
Celia: Ich denke ein gewisses Grundinteresse sollte da sein, man darf und wird aber auch sehr viel dazu lernen.
Leonie K.: Wir wurdensehr gut in die Thematiken Weinanbau undWeinsorten eingelernt. Ich hätte nicht gedacht, dass man so viel in kurzer Zeit lernen kann und es doch so interessant ist! Das haben wir Claudia Hauswirth und Marielle Reuter zu verdanken, welche uns in mehreren Unterrichtseinheiten vieles dazu beigebracht haben
Gab es ein Event an das du dich auf jeden Fall gerne erinnern wirst?
Leonie W.: Hier fallen mir spontan Events wie unsere Vorwahl, dass Wein- und Straßenfest, der Weinwandertag, die Baumpflanzaktion oder das Maibaumstellen ein. Ein Highlight wird natürlich auch die bevorstehende Vorwahl und das Wein- und Straßenfest sein. In schöner Erinnerung habe ich auch unsere Reise zur Partnergemeinde Olesa gemeinsam mit meinen Weinprinzessinnen Leonie und Celia. Für mich persönlich war es auch immer ein schönes Gefühl von Kindern oder auch Erwachsenen angesprochen zu werden und viele Fotos zu machen.
Celia: Definitiv das Straßenfest und natürlich die Olesa-Reise.
Leonie K.: Der Ausflug nach Olesa de Montserrat war eine Reise, die mir noch viele Jahre positiv in Erinnerung bleiben wird. Jedoch fand ich auch meinen Besuch im Kindergarten St. Franziskus sehr schön und prägend, da die Kinder super tolle Fragen hatten und sehr begeistert von mir als Weinprinzessin und dem Träuble waren. Es kam mitunter die Frage auf, wo das Träuble auf den Weinbergen genau lebte und ob ich ein eigenes Schloss hätte. Daran erinnere ich mich gerne zurück.
Nimmst du persönliche Erfahrungen aus deinem Amt als Weinhoheit mit?
Leonie W.: Ja, ich nehme auf jeden Fall sehr viele Erfahrungen und Erinnerungen mit aus meiner Amtszeit. Besonders habe ich an Selbstbewusstsein gewonnen. Außerdem schätze ich die Dorftraditionen und die Dorfgemeinschaft nochmal mehr oder aus einer anderen Perspektive.
Celia: Ich nehme definitiv das erlernte mit aber auch die Erfahrung mit verschiedenen Menschen und Kulturen.
Leonie K.: Dank des Ehrenamts fällt es mir ein wenig leichter, vor Menschen zu sprechen und mich zu präsentieren. Man wächst ein wenig über sich hinaus und wird selbstbewusster.
Würdest Du das Amt jederzeit wieder übernehmen, falls Du noch einmal gefragt würdest?
Leonie W.: Meine Bewerbung zur Weinkönigin bereue ich keinesfalls. Die Amtszeit war eine prägende Erfahrung, die ich niemals missen möchte. Es war mir eine Ehre und eine Freude, die Weinkönigin-Krone zu tragen und unsere Gemeinde Weingarten in der Öffentlichkeit zu repräsentieren.
Celia: Wenn es die Arbeit und das Private zu lässt ja.
Leonie K. Aufgrund der vielseitigen Aufgaben des Ehrenamts und neu gewonnen Erfahrungen, würde ich es auf jeden Fall nochmal übernehmen. Es war eine schöne und prägende Zeit, von der ich auch noch in vielen Jahren erzählen kann!
Last but not least: Hast du einen guten Rat oder Tipp für deine Nachfolgerin?
Leonie W.: Seid offen, nehmt euch Zeit für die Veranstaltungen und genießt diese einmalige Zeit als Weinhoheit! Und: Trocknet eure wunderschönen Blumensträuße von Annika.
Celia: Habt Spaß und lasst alles auf euch zu kommen, es wird eine tolle Zeit.
Leonie K.: Mein Tipp wäre es die Zeit auf jeden Fall zu genießen, da sie schnell vorbei geht.