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Grandioses Frühjahrskonzert des Musikvereins
90 Musiker begeisterten das Publikum
Grandioses Frühjahrskonzert des Musikvereins
Weingarten kann stolz sein auf seinen Musikverein. Aus besonderem Anlass war das übliche Frühjahrskonzert in diesem Jahr etwas ganz Besonderes.
Dramatischer Text mit klanggewaltiger Musik
Die Komposition der Sinfonie Nr. 1, Der Herr der Ringe, von Johan de Meij, war das Hauptwerk des Frühjahrskonzerts des Musikvereins Weingarten. Aber nicht 50 Musizierende, wie gewohnt, nahmen auf der Bühne der Walzbachhalle Platz, sondern 40 weitere vom Musik-Wanderverein „Edelweiß“ Ittlingen kamen dazu und bildeten mit den Weingartnern ein gemeinsames Blasorchester. Dirigent Volker Funke leitet das Weingartner Blasorchester seit 2023, das Orchester aus Ittlingen bereits seit 2005. Dieses 20-jährige Dirigentenjubiläum wollte er gern mit einem großen gemeinsamen Konzert feiern und das alljährliche Frühjahrskonzert in Weingarten bot sich dafür an.
Zum Auftakt das gemeinsame Jugendorchester
Der Abend in der voll besetzten Walzbachhalle begann klassisch mit dem gemeinsamen Vortrag der beiden Jugendorchester. Die energiegeladene „Hawkeye Overture“ bildete den Auftakt. „Sahara“ und ein Arrangement aus dem Album von Taylor Swift 1989 folgten. Alle Stücke wurden motiviert und gekonnt dargebracht. Ihre Dirigentinnen, Elke Glasbrenner aus Ittlingen und Nicole Knopf aus Weingarten, hatten ihre Fähigkeiten bewiesen, junge Musizierende an die Anforderungen großer Orchester heranzuführen. Die drei dargebotenen Stücke waren eine Bereicherung.
Der erste Teil
Im ersten Teil des Konzerts waren die Interpretation der Titel „Spektrum“ von Dirk Mattes und „Imagasy“ von Thiemo Kraas zu hören. Auch diese Stücke wurden in der gemeinsamen Besetzung gespielt. Auch sie waren hoch anspruchsvoll zu spielen und im Stil geeignet, das Publikum auf das Nachfolgende einzustimmen.
Das Hauptwerk „Der Herr der Ringe“ von Johan de Meij im Original
Das Stück war an musikalischer Dramatik kaum zu überbieten und verlangte den Musizierenden alles ab. Nicht nur höchste Konzentration war geboten, sondern auch spielerische Ausdrucksstärke und Empathie, um diese gefühlsreichen Szenen abzubilden und den Zuhörern Schauer über den Rücken zu jagen. Viola Knopf hatte kurze erläuternde Textpassagen vorbereitet. Es geht um einen Ring, dessen Besitzer alle anderen beherrscht. Geschmiedet hat ihn Sauron, der bösartige Dunkle Herrscher von Mordor in der Welt Mittelerde im Feuer eines Vulkans. Die Guten sind die Bewohner des Auenlands. Sie müssen fliehen und werden von den Bösen, den schwarzen Reitern, verfolgt, die ihnen den Ring abjagen wollen. Gier nach Macht, Mord, Kampf und Bedrohung in einer mystischen Umgebung sind die beherrschenden Themen. Die Musik zieht alle Register. Drängend und dunkel klingen die Klarinetten und malen den Rhythmus der galoppierenden Pferde im Nebel. Gefahren lauern überall und die grellen Spitzen von Flöten, Trompeten und Saxophonen sind die glühenden Augen der Orks. Schlachtgetümmel. Ein acht Minuten dauernder Kampf endet mit einem Sturz in den Vulkan. Schlagartig herrschte Totenstille. Auch das Publikum saß wie versteinert. Am Ende ist der Ring vernichtet und der Frieden kehrt zurück. Mit den Worten des Zauberers Gandalf „Ein mächtiger Schatten ist von der Welt verschwunden“ geht die Sonne auf, helle und freundliche Klänge beherrschen die Szene. Ein unglaublich intensiver Stimmungswechsel.
Orchester und Solisten
Die 90 Musiker und ihr gemeinsamer Dirigent hatten hervorragende Arbeit geleistet. Mehrere Solovorträge hatten das Werk profiliert und bereichert. Intensive gemeinsame Probentage gingen dem Konzert voraus und es wurde konzentriert an Klang, Dynamik und Zusammenspiel gearbeitet. Man kann nur sagen, die Mühe hat sich gelohnt. Das Publikum war hingerissen und gab seinen Dank dies mit prasselndem Beifall.