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Online-Banking wird zunehmend beliebter
Ältere Menschen sollen nicht abgehängt werden
Vor allem ältere Personen haben großen Respekt vor Online-Banking und scheuen den Umgang damit.
Angebot des Ortsseniorenrates: Digitaler Engel
Der Vorsitzende des Weingartener Ortsseniorenrates Fritz Liebersbach, stets bemüht, dass ältere Menschen den gesellschaftlichen Anschluss nicht verlieren, hat eine wirksame Gegenmaßnahme eingeleitet. Auf sein Betreiben war Johannes Diller vom bundesweit agierenden Verein „Deutschland sicher im Netz“ als Mobilreferent „Digitaler Engel“ nach Weingarten gekommen und hatte rund 15 Zuhörerinnen und Zuhörer informativ und verständlich über die Vorteile eines elektronischen Bankkontos aufgeklärt. Ihm zur Seite standen zwei Mitarbeiter der Volksbank Kraichgau, Denis Stöckle und Julian Hoffmann, zuständig für den praktischen Teil des Referats.
Die Altersstufe über 60 hat den meisten Zuwachs
Nach ihren Vorkenntnissen befragt, äußerten rund zwei Drittel der Zuhörerinnen und Zuhörer, noch nie Online-Banking gemacht zu haben. Diller berichtete aus einer Umfrage, dass acht von zehn Personen bereits Nutzer seien. Darunter seien die über 60-jährigen zwar die kleinste Gruppe, aber die mit dem stärksten Zuwachs. Bisher hätten ihre Kinder dabei geholfen, jetzt wolle sie selbstständig agieren können, brachte es eine Besucherin auf den Punkt.
Senioren wollen selbstständig sein
Darin bestünden auch die größten Vorteile, erklärte Diller. Denn mit Smartphone oder Laptop habe man von überall her Zugriff auf sein Konto. Das Online-Banking werde vor allem dann wichtig, wenn Banken und Sparkassen nach und nach ihr Filialnetz ausdünnen und der "analoge" Zugang direkt in der Filiale schwierig werde. Dann übergab er das Wort an Denis Stöckle, der Schritt für Schritt an der Leinwand die Vorgehensweise erläuterte.
So funktioniert’s praktisch
Die ersten Zugangsdaten erhalte der Kunde für seine Registrierung von seiner Bank. Dieses Kennwort sollte am Laptop sofort geändert werden in ein sicheres Passwort mit mindestens acht Zeichen. Eine weitere Sicherheit biete die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) über eine Tanaktionsnummer (TAN), die über ein anderes Gerät (z. B. das Smartphone) generiert werde. Es folgten am Display die einzelnen Eingaben wie Namen, IBAN, Betrag. In dem Moment, wo die Freigabe erteilt wird, wird dem Kunden die TAN mitgeteilt und der Vorgang abgeschlossen. Wichtig sei eine verlässliche Internetverbindung und ein sicheres Windows-Programm mit Virenschutz und regelmäßigen Updates. Sein Bankkollege Julian Hoffmann erläuterte dieselbe Vorgehensweise auf dem Smartphone. Alle drei Experten rieten aus Sicherheitsgründen dazu, den Einstieg direkt über die Webseite der Bank zu wählen und nicht über einen Link.
Die schwächste Stelle ist der Nutzer: Vorsicht und Misstrauen sind angebracht
„Die schwächste Stelle des Systems ist der, der davorsitzt“ analysierte Denis Stöckle. Der Mensch werde manipuliert durch Telefonanrufe oder E-Mails, zum Beispiel mit den Worten "er solle Geld überweisen". Eine Bank würde solche Aufforderungen niemals tätigen. Mit Aufmerksamkeit, Vorsicht und gesundem Misstrauen könne nichts passieren.
Digitaler Engel ist ein Projekt des Vereins „Deutschland sicher im Netz“ und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Er bietet eine Fülle weiterer Informationen, die unter www.digitaler-engel.org heruntergeladen werden können. Weitere Information erhält man unter www.sicher-im-netz.de.