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Die Freiwillige Feuerwehr Weingarten ist gut aufgestellt
Aus der Wehrhauptversammlung vom 22.04.2025
Das war den Berichten aus der Wehrhauptversammlung zu entnehmen. Im Jahr 2024 gab es für die Wehrangehörigen mit 141 Einsätzen so viel Arbeit wie nie zuvor, darunter auch belastende Vorkommnisse, aber die Männer und Frauen konnten dank ihrer sehr guten Ausbildung allen Anforderungen gerecht werden. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat unterstützen die Feuerwehr nach Kräften durch die Genehmigung von Mitteln zur Beschaffung von Ausrüstung und persönlicher Ausstattung.
Jugendleiterin Michelle Essig berichtete, 25 Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren, darunter 7 Mädchen gehören zur Jugendfeuerwehr. Es gebe eine Warteliste, denn mehr könnten aus Kapazitätsgründen nicht aufgenommen werden. Im Jahr 2024 waren die wesentlichen Aufgaben die Betreuung der Spielstraße am Tag der Rettungskräfte, die Teilnahme am Lebenslauf für blut. eV und die Teilnahme am Ferienspaß. Das Highlight war einen kompletten Löschangriff selbständig zu organisieren und durchzuführen. Neun Kinder hätten 90 Prozent der Übungsabende besucht. Für ihren Eifer stellte Kommandant Günther Sebold mit diesen Kindern ein gemeinsames Eis-Essen in Aussicht, als Lob und Ansporn zugleich.
Aus der Altersabteilung berichtete ihr Sprecher KlausBreitinger. Der Schwerpunkt der Zusammenkünfte liege darauf, die Alterskameraden bei Kaffee und Kuchen über aktuelle Themen aus Politik und Feuerwehr auf dem Laufenden zu halten und sie dadurch noch weitmöglichst am Alltag teilhaben zu lassen. Höhepunkt war der Ausflug zur Feuerwehr nach Ettlingen, einer großen Stützpunktwehr. Für dieses Jahr liege eine Einladung der Bürgermeisterin von Efringen-Kirchen, Carolin Holzmüller, vor, die sie gerne wahrnehmen werden.
Aus dem Feuerwehrausschuss berichtete ihr Sprecher Tobias Grünwedel. Dazu gehören sechs Mitglieder der Einsatzmannschaft, der Kassier, der Pressesprecher und der Bürgermeister. Aktuell hätten sie die Ausschreibungsunterlagen für das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 10 zusammengestellt und einen Informationstag für die neuen Gemeinderatsmitglieder organisiert, der gut angenommen wurde. Als gewählte Vertreter fühlen sich die Ausschussmitglieder verpflichtet, sich um die Belange der einzelnen Mitglieder zu kümmern.
Berichte der Kommandanten
Um die stets wachsenden Anforderungen der Einsätze beherrschen zu können, sind Lehrgänge und Fortbildungen erforderlich, die zahlreich wahrgenommen wurden. Darüber berichtete Karsten Schneider. Beispielsweise gehören zum Thema Hochwasser die Katastrophenschutzübung Wasserförderung, Übungen mit Boot und Wassertransport über lange Strecken. Mit dem Thema Wohnhausbrand befasste sich die Wehrhauptübung. Sonderlöschmitte, Unfälle auf dem Bau, Tierrettung und Unfälle im Bahnbereich waren weitere Themen.
Moritz Hartmann erläuterte die technischen Neuanschaffungen: das Navigations- und Kommunikationsgerät „Lardis one“ bringt wesentliche Verbesserungen im Einsatzalltag. Um auf Krisensituationen vorbereitet zu sein, dient ein neuer AED Defibrillatorals Hilfsmittel zur schnellen und effektiven Lebensrettung und nicht zuletzt bietet ein neuartiges Strahlrohr flexiblen Einsatz für viele Zwecke. Entscheidend sei jedoch, betonte er, der Wille der Einsatzkräfte, sich engagiert einzubringen, Weiterbildungen wahrzunehmen und Einsatzbereitschaft zu zeigen.
Axel Oheim präsentierte abschließend in einer umfangreichen Bilderstrecke Beispiele von Aufgaben, die die Wehrangehörigen im Jahr 2024 zu leisen hatten. Die Einsatzzahlen hätten sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. In 2024 seien es 81 Brandeinsätze, 45 Technische Hilfeleistungen und 3 Brandsicherheitswachen gewesen. 23 Personen konnten gerettet werden. Das bedeute verstärkte Anforderungen an Einsatzkräfte und Arbeitgeber, wobei personelle Mängel zutage getreten seien, dass bei 70 aktiven Wehrmitgliedern nicht jeder Einsatz mit einer zweiten Fahrzeugbesetzung bedient werden konnte. Unter den schwierigsten Einsätzen waren: Ein Pferd aus einem Bach zu retten. Bei einem Forstunfall mit tödlichem Ausgang die Leiche zu bergen. Bei einer Werkstatt im Vollbrand Menschen zu retten und Nebengebäude zu sichern. Höhepunkt war der vier Tage dauernde Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe in Bayern.
Kommandant Günther Sebold lobte öffentlich die Dienstbereitschaft seiner Wehr und lud diejenigen Mitglieder, die 75 Prozent und mehr der Dienste abgeleistet hätten, zu einem Essen ein.
Er freue sich über einen Mitgliederzuwachs bei der Einsatzmannschaft, der in den letzten beiden Jahren 13 neue Mitglieder betrug, sechs davon aus der eigenen Jugend und sieben Quereinsteiger. Diese sind: Valentin Benz, Philipp Burkart, Florian Fritsch, Stefan Ritter, Robin Speck und Max Kärcher.
Der Feuerwehrbedarfsplan aus dem Jahr 2023 beinhalte Vorgaben, die noch nicht abgearbeitet seien. Es fehle noch die Erweiterung der Umkleidemöglichkeit Herren für Erwachsene und Jugendliche. Die Vergabe der Lose für die Neubeschaffung des HLF 10 werde in der Gemeinderatssitzung am 24. März 2025 beraten. Da die Lieferzeit zwei Jahre betrage, sei mit der Auslieferung Ende 2026/Anfang 2027 zu rechnen. Das Wechselladefahrzeug sei bestellt, der Abrollbehälter aktuell in der finalen Planung. Beides, betonte Sebold noch einmal, sei eine Freiwilligkeitsleistung der Firma Kleiberit, eine Spende an die Gemeinde zur Nutzung durch die Feuerwehr. Auch die neue Fahrzeughalle auf dem Festplatz werde von der Firma Kleiberit gesponsert. Äußere Optik und Größe der Halle werden, so Sebold, prägend für das Erscheinungsbild des Feuerwehrstandortes sein. Über die Positionierung wurden mehrere Vorschläge diskutiert und die jetzige Lösung auch vom Kommando sowie vom Feuerwehrausschuss favorisiert. Der Feuerwehrangehörige Max Weiß aüßerte sich kritsch an der Raumaufteilung des Festplatzes und den daraus resultierenden Fahrbeziehungen in Verbindung mit der Ringstraße und dem Durchgangsverkehr. Bürgermeister Eric Bänziger sagte zu, die Kritikpunkte mitzunehmen und mit der Verwaltung zu überprüfen.
Ansprache des Bürgermeisters
Im Vorangehenden hatte er darauf hingewiesen, dass das zahlreiche Erscheinen von Gemeinderatsmitgliedern ein Zeichen für den hohen Stellenwert sei, der der Feuerwehr zukomme. Die Wehrangehörigen überzeugen durch Leistung und die Gemeinde sei gerne bereit, die erforderlichen Gelder zu bewilligen. Mehrere Personalstellen seien durch Rathaus- und Bauhofmitarbeiter besetzt. Diese starke Verzahnung mit der Verwaltung verbessere die Zusammenarbeit in allen Bereichen. Der Ausbaubedarf mit zusätzlichen Spinden aufgrund einer deutlichen Verbesserung der Tagesbereitschaft, ein von der Firma Kleiberit gesponsertes Wechselladefahrzeug sowie die in Planung befindliche Fahrzeughalle bedeuten einen Quantensprung für die Wehr.
Mit einem Weinpräsent und einem Gutschein bedankte sich Bürgermeister Eric Bänziger beim Kommando. Er freue sich über eine kompetente und technisch optimal ausgerüstete Wehr, auf die er sich absolut verlassen könne. Darüber freue er sich besonders, denn das bedeute auch für ihn eine Entlastung von einem Teil seiner Verantwortung. Die vielen geleisteten Dienste und absolvierten Lehrgänge zeugten von hoher Motivation
Der stellvertretende Kreisbrandmeister Dominik Wolf lobte die Weingartener Wehr. Den Berichten habe er stets Engagement, Einsatzbereitschaft und Fähigkeit zur Gefahrenabwehr entnommen. Auch für die Zusammenarbeit mit überörtlichen Einheiten seien sie gut aufgestellt, sichtbar an den Stichworten Logistik, Wasserförderung und Vier-Tage-Einsatz Hochwasser in Bayern. Weingarten sei geeignet für eine „Base of Operation“ nach EU-Vorgaben. Veränderungen durch Krieg, Terroranschläge und Klimawandel machten verstärkte Bemühungen zum Schutz der Bevölkerung und zur Krisenbewältigung erforderlich. Die Feuerwehr sei als ein Garant für Sicherheit anzusehen. Er danke den engagierten Kräften der Feuerwehr Weingarten: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.
Ehrungen durch Gemeinde und Landratsamt
Mit der Ehrennadel in Bronze für zehnjährige Zugehörigkeit zur Wehr wurden von der Gemeinde geehrt: Florian Fritsch, Yvan Kintz, Berk Peksen und Dirk Pfirrmann. Für 20 Jahre erhielten die Ehrennadel Silber: Manuel Gablenz, Petra Koch, Teresa Büche und Christian Nagel. Die Ehrennadel Gold erhielt für 30 Jahre Stefan Schilli. Mit einer Urkunde für 50 Jahre wurden Klaus Breitinger und Reinhard Nöltner ausgezeichnet.
Das Ehrenzeichen in Bronze durch das Landratsamt erhielten Michelle Essig und Padraig Hill.