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"Missa brevis" zum 125-jährigen Bestehen
Jubiläumskonzert des Katholischen Kirchenchors
Mit einer wunderbar gesungenen "Missa brevis" von Jacob de Haan präsentierte der Katholische Kirchenchor ein weiteres Highlight im 125. Jahr seines Bestehens. Pfarrer Jens Maierhof leitete den Festgottesdienst am Sonntag in der gut besetzten katholischen Kirche.
Höhen und Tiefen erlebt, aber nie aufgegeben
Der Chor wurde am 3. Juni 1900 gegründet. Die zur Verfügung stehenden Schriften geben über die Historie nicht allzu viel her, aber insgesamt kann man entnehmen, der Chor habe viele Höhen und Tiefen erlebt, Kriege und Katastrophen mitgemacht einschließlich Corona, aber er habe nie ganz aufgegeben. Zurzeit singen 27 Menschen im Chor. Sie kommen aus Weingarten, Blankenloch, Spöck, Neureut, Völkersbach und Ubstadt-Weiher. Die Hauptaufgabe des Kirchenchores sei die musikalische Gestaltung der Gottesdienste während des Kirchenjahres. Das Repertoire sei sehr umfangreich und erstrecke sich über alle Bereiche der Kirchenmusik bis hin zu moderner Literatur, Gospels und Spirituals.
Passend dazu begann der Festgottesdienst mit dem Lied von Georg Haupt aus dem Jahr 1952: „Lasst sein Lob durch Wort und Text täglich neu erschallen.“
Harmonie in der Musik soll auch für die Menschen gelten
In seiner Predigt griff der Pfarrer das Bild der Tonfolge, der Harmonie und des Takts auf und übertrug das Prinzip des Chorgesangs auf das zwischenmenschliche Miteinander. Das sei „in einer Zeit der schrillen Töne“ umso wichtiger, dass eine gute Harmonie gefunden werde. „Nehmt Gottes Melodie in Euch auf“, mahnte er seine Zuhörer. Jede Stimme habe eine Lebensmelodie. Der Mensch solle hören, was Gott in ihm zum Klingen bringt, denn er gebe unserem Leben die Partitur vor. Aber eine Partitur enthalte auch Pausen. Momente der Stille und des Innehaltens.
Auch die Fürbitten griffen diese Bilder auf und baten um einen wertschätzenden Umgang der Menschen miteinander.
Hervorragende Gesangsdarbietung
Der um einen Projektchor mit 25 Stimmen vergrößerte Kirchenchor unter Leitung von Daniel Salzmann sang die Missa brevis mit Bravour: Beginnend mit dem Kyrie, weiter mit Gloria in excelsis Deo, Credo, Sanctus und Benedictus bis zum Agnus Dei. Die emotional-klangliche Bandbreite vom starken jubelnden Gloria bis zum sanften, andächtig gesungenen und berührenden Agnus Dei war fantastisch und brachte dem Dirigenten großen Beifall ein. Begleitet wurde der Chor von Studierenden der Musikhochschule Karlsruhe. Sie spielten Posaune, Trompete, Querflöte, Schlagzeug und Bass.
Das richtige Instrument an der richtigen Stelle verfehlte seine Wirkung nicht. Das Credo klang kraftvoll und überzeugend, der Sanctus lobend und bewegend, im Benedictus setzte der Bass Akzente zum Gegenpol der hellen Querflöte. Der Gesang im Agnus Dei sprach für sich: Dona nobis pacem.
Verabschiedung des Dirigenten Daniel Salzmann
Konrad Beha, Leiter des Kirchenchores, dankte den Sängerinnen und Sängern sowie den Orchestermitgliedern der Musikhochschule und verabschiedete Daniel Salzmann mit anerkennenden und lobenden Worten. Salzmann wird den Chor verlassen und mit seiner Familie in einen neuen Wirkungskreis nach Mannheim wechseln.