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Weihnachten naht
Weingarten freut sich auf Weihnachten.
In der Ortsmitte leuchten und funkeln die Lichter an Weihnachtsbäumen, an den Straßengirlanden und in den Schaufenstern.
Der Weihnachtsbaum an der Marktbrücke
Bereits am 15. November wurde die große Fichte an der Marktbrücke angeliefert. Ein Tieflader brachte den rund elf Meter hohen und 1200 Kilogramm schweren Baum aus Oberharmersbach nach Weingarten und an Ort und Stelle. Noch im Halbdunkeln und mitten im Berufsverkehr war es ein Spektakel, den Zug mit Anhänger, voll beladen mit Zweigen und mehreren Bäumen, rückwärts in die nördliche Bahnhofstraße einzufahren. Dann stand er. Die Rückemaschine der Firma Aulenbach stand bereit. Als alle Spanngurte gelöst waren, wurde der oberste Baum, der für Weingarten bestimmt war, an die Kette gelegt. Vergleichbar mit dem Maibaum-Stellen packte der Greifer zu und hob ihn an. Stück für Stück nach oben und schob ihn in Richtung der Halterung. Dort warteten die Mitarbeiter des Bauhofes und der Mitarbeiter der Lieferfirma mit der Motorsäge, denn um in die Halterung zu passen, musste der Stamm notwendigerweise an allen vier Seiten schmaler und quadratisch geschnitten werden. Jetzt konnte der Baum in Position gebracht werden. Langsam und vorsichtig, zentimeterweise, schob die Rückemaschine ihn vorwärts, rückwärts, seitlich – bis er stand. Geschafft. Der letzte Schritt war, die Lichterkette mit Hilfe des Hubsteigers anzubringen.
Lichterketten an den Hausfassaden
Noch viele weitere Male war der Hubsteiger unterwegs, denn zu Beginn der neuen Woche stand die Anbringung der Lichtergirlanden an den Hausfassaden in der Bahnhofstraße auf dem Programm. Auch das war vor Jahren Diskussionsstoff im Gemeinderat. Könnte man nicht viel Geld sparen, wenn man darauf verzichtete? Die Beleuchtung selbst sei weniger kostenintensiv, hieß es aus der Verwaltung, denn die Leuchtmittel seien längst auf LED umgestellt. Es seien vielmehr die Stromkosten des Hubsteigers. Aber der Gemeinderat entschied, aus emotionalen Gründen zugunsten der Bevölkerung, die Beleuchtung beizubehalten.
Weihnachten im Lichterzauber
So nennt sich eine Aktion des Gewerbevereins, die dieser vor mehr als zehn Jahren ins Leben gerufen hat. Jedes teilnehmende Mitglied des Gewerbevereins bekommt kostengünstig eine kleine Nordmanntanne aus einer Sammelbestellung geliefert und stellt ihn vor seiner Haustür auf. Selbstverständlich geschmückt und mit einer Lichterkette versehen. Günther Sebold von Blumen-Sebold hat die Bäume in diesem Jahr angeliefert, denn jedes Jahr wird ein anderer Händler berücksichtigt. Der historische Ortskern verwandelt sich in ein strahlendes Lichtermeer.
Dazu trägt natürlich auch die Schaufensterbeleuchtung bei, die bei einigen Geschäften eine ausgeprägt stimmungsvolle Wirkung hat.
Weihnachtsbäume auf dem Rathausplatz und an der Hartmannsbrücke
Kinder gestalten Weihnachten. Drei wunderschön geschmückte Bäumchen stehen mittlerweile auf der Hartmannsbrücke, drei weitere daneben. Eine Idee der Landfrauen war es, dass selbst der Brunnen Tannengrün tragen solle. Die Kita Blauland, die Kindergärten St. Franziskus, St. Klara und Am Alten Friedhof, die Kolpingsfamilie sowie die Senioren von Haus Edelberg hatten sich angesagt, diese Bäumchen zu schmücken und Weihnachtsfeeling in die Ortsmitte zu bringen.
Der Baum auf dem Rathausplatz „gehört“ seit Jahren den Erstklässlern derTurmbergschule. Dieses Jahr waren es die 1b und die 1d, die selbstgebastelte Schmucksachen an den Zweigen anbrachten. Goldfolie und bunte Farben brachten viel Abwechslung in das Grün einer Nordmannstanne, die erstmals aus dem eigenen Wald kommt. Bürgermeister Eric Bänziger, der sonst in jedem Jahr selbst die Leiter erklimmt und die Schmucksachen ganz oben aufhängt, war in diesem Jahr leider verhindert und so schritten die Lehrkräfte selbst zur Tat. Es ist Jahr für Jahr für die Kinder eine aufregende Sache. Ist es die Schmückaktion? Ist es das freie Herumtoben auf diesem großen schönen Platz? Oder ist es gar der Griff in den dargereichten Korb mit Süßigkeiten? Vermutlich alles zusammen, aber erst mit dieser Aktion kann der Advent in Weingarten richtig beginnen.
Der Weihnachtsmarkt
Alle Jahre wieder kommt der „andere Weihnachtsmarkt“. Im Lauf der Zeit hat er in der Kirchstraße bereits den vierten und nach Meinung vieler Besucher einen besonders schönen Standort gefunden. Aber das Besondere, was ihn von allen anderen Märkten der Region abhebt ist, dass alle teilnehmenden Organisationen einen Teil von ihren Einnahmen an gemeinnützige und caritative Zwecke spenden. So wird Verkaufen hier in Schenken verwandelt.
Die vielfältigen Angebote sind Handarbeiten, Literatur, Kerzen, Dekoartikel, Marmeladen und viele weitere einschlägige Artikel. Glühwein, Bratwurst und Waffeln durften nicht fehlen. Fünf Musikgruppen bespielten den Markt über den ganzen Nachmittag: die Flötengruppe von Andrea Trautwein, der Grundschulchor mit Birgit König, der Chor der Mennoniten-Brüdergemeinde, der Posaunenchor und das Jugendorchester des Musikvereins. Bei einbrechender Dämmerung tat die Beleuchtung des alten Pfarrhauses ein Übriges zum dem äußerst stimmungsvollen Gesamtbild.