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Gelungenes Konzert von "Women for Vocals"
Best of aus 5 Jahren
„We are family“: Der Song, der von geschwisterlicher Liebe und Zusammenhalt handelt, brachte die Sache auf den Punkt. Die Chorgruppe „Women for Vocals“ ist in den fünf Jahren ihres Bestehens wie eine Familie zusammengewachsen. Grund und Anlass genug, dieses kleine Jubiläum mit einer „Best of“-Auswahl ihrer Songs zu feiern. Es sei ihr erstes Lied gewesen, berichtete Sängerin Doris Mangold, die den Abend moderierte.
Engagierte Sängerinnen anderer Chöre gründeten in 2019 einen A-Capella-Projektchor für sangesfreudige Frauen, der sich dem Gesangverein Liederkranz anschloss. Dann kam Corona, aber der sehr junge Chor hielt durch und überstand mit Onlineproben. Heute ist er gereift. Rund 25 Sängerinnen in Sopran und Alt bewirken ein gesanglich rundes Bild. Sie sind ein Klang geworden. Chorleiterin von Anfang bis heute ist Marie Gerhardine Iguchi („unsere Gerda“). Mit Können, Geschick und Einfühlungsvermögen hat sie einen professionellen Chor geformt. Davon konnten sich die Zuhörenden im ausverkauften evangelischen Gemeindehaus überzeugen.
„I Wonder“ (Shawn Mendes), „Something Human" (Muse) und der unvergleichlich emotionale Song „The Rose“ waren Beispiele, die von gesanglicher Vielfalt, Ausdrucksstärke und stimmlicher Kraft zeugten. Glockenklare Stimmen und eine akzentuierte Aussprache machten das Zuhören zum Vergnügen. Weitere Beiträge waren der übermütige Titel von ABBA, „Dancing Queen“, auf den sofort der traurige Titel „Mad World“ folgte. Mühelos vollzogen die Sängerinnen diesen krassen Stimmungswechsel. Der Chor „Women for Vocals“ lebt von Freude am Singen und kann das seinem Publikum bestens vermitteln.
Dass Singen eine positive Wirkung auf den Menschen hat, bewiesen die beiden Chorgruppen, die als Gäste kamen. „Vocal up“ und „Vocal up+“ sind zwei Jugendchöre unter Leitung von Sarah Kuppinger. Die 26-jährige hat „Vocal up“ im Jahr 2021 gegründet, ein Jahr später das Ensemble „Vocal up+“, das junge Männer und Frauen zwischen 18 und 26 Jahren anspricht. Ihr Bestreben ist es, junge Menschen, die bisher keinen Zugang zu Chormusik hatten, zu fördern und an die Chormusik heranzuführen. Das gelingt ihr bestens, angefangen von der Auswahl der Chorliteratur, bei der die Jugendlichen mitbestimmen dürfen bis zu ihrem selbstbewussten Auftritt.
„Backstage Romance“, „Take me to church“, „Count on me“ und ein Medley von Moulin Rouge, das „Vocal up+“ den Sieg beim Wettsingen des Badischen Chorverbandes eingetragen hatte, sei als Auswahl genannt. Bemerkenswert war nicht nur der inhaltliche Tiefgang, sondern auch der Anspruch an die jungen Sängerinnen und Sänger, der großartig erfüllt wurde. Vor allem bei dem zahlenmäßig kleinen Chor „Vocal up“ war jede einzelne Stimme gefordert. Keine Aufregung zeigen und Durchhalten war die Devise.
Der Abend war für alle Beteiligten einschließlich dem Publikum ein gelungenes Erlebnis.