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Hinter den Kulissen der Feuerwehr
Einladung der Gemeinderäte zur Besichtigung
Die Feuerwehr spielt eine entscheidende Rolle in der Sicherheit der Gemeinden. Doch hinter den beeindruckenden Einsätzen und der unermüdlichen Arbeit der Feuerwehrleute stehen oft komplexe Finanzierungsfragen und politische Entscheidungen.
Auf Initiative der Freiwilligen Feuerwehr Weingarten (Baden) lud diese daher den neu gewählten Gemeinderat zu einer Besichtigung des Feuerwehrgerätehauses ein.
Die Kommandanten sowie die Mitglieder des Feuerwehrausschusses begrüßten fünfzehn interessierte Gemeinderäte. Auch Herr Bürgermeister Bänziger freute sich über die rege Teilnahme der Ratsmitglieder sowie Vertreter der Gemeindeverwaltung. Er lobte in seinen einleitenden Worten die Professionalität und das herausragende Engagement der ehrenamtlichen Weingartener Wehr, bevor er Kommandant Günther Sebold und seiner Mannschaft für die Idee und die Umsetzung der Hausführung dankte.
Vier Stationen hatten die Kameraden vorbereitet, die den Ratsmitgliedern den anspruchsvollen Einsatzdienst, sowie dessen umfangreiche materielle Nachbereitung näherbrachten und nicht nur durch die Fahrzeughalle oder den Leitstand führten, sondern auch in die Werkstätten und Lagerräume im Keller des Gerätehauses Einblicke gewährten.
So wurde das Ausrücken der Feuerwehr, das bereits mit der Anfahrt der alarmierten Feuerwehrleute zum Gerätehaus die ersten Herausforderungen mit sich bringt, vom stellvertretenden Kommandant Axel Oheim vorgestellt.
Zwei Wehrleute simulierten das schnelle Umziehen in Einsatzkleidung, das Besetzen der Fahrzeuge und das Ausrüsten mit Atemschutz während der Fahrt zum Einsatzort unter den Augen der aufmerksamen Zuschauer.
Die Führung bei multiplen oder komplexen Einsatzlagen, beispielsweise Unwetterlagen mit Starkregenereignissen oder Sturmschäden, vom Funk- und Führungsraum des Feuerwehrhauses aus stellte Kommandant Sebold selbst vor.
Die technische Ausstattung sowie Infrastruktur der „Feuerwehrzentrale“, aber auch die analogen Führungselemente bzw. Rückfallebenen wie Lagekarten und Meldezettel, beeindruckten die Zuhörer gleichermaßen.
Da jeder fordernde Einsatz nicht schon mit der Rückkehr ins Feuerwehrhaus beendet ist, sondern das Material sorgfältig für den nächsten, ganz sicher anstehenden Einsatz wieder vorbereitet werden muss, wurden die Werkstätten im Keller ebenfalls inspiziert.
Stellvertretender Kommandant Karsten Schneider erklärte die Besonderheiten der Kleiderkammer und welche Anforderungen an die Schutzkleidung der Wehrleute gestellt wird. So ist die Oberbekleidung nach jeder Einsatzbelastung in einem speziellen Verfahren zu reinigen und auf ihre Einsatztauglichkeit zu überprüfen.
In der Atemschutzwerkstatt ging der Kommandantenstellvertreter Moritz Hartmann auf die filigrane Atemschutztechnik und das aufwendige Verfahren nach dessen Nutzung zur Reinigung und Prüfung ein.Die neue Maskentechnik der Feuerwehr Weingarten bietet durch permanenten Überdruck in der Maske besonderen Schutz für die eingesetzten Wehrleute.
Die Kameraden der Feuerwehr beantworteten während der Führung etliche Fragen der überaus interessierten Besucher.
Zum Ende hielt Kommandant Sebold einen Impulsvortrag im Lehrsaal zu den Themen Ausrückeordnung und Kostenerhebung bei Feuerwehreinsätze, bevor er auf weitere Fragen der Ratsmitglieder hierzu einging.
Im Anschluss nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, um Ideen auszutauschen und über aktuelle Herausforderungen sowie deren Lösungen bei einem gemeinsamen Essen zu diskutieren.