Hauptbereich
Tag der Rettungskräfte 2024
Information und Unterhaltung für alle - der Fokus lag auf der Jugend
Jugend gibt’s genug. Aber es fehlt an erwachsenen Betreuern und Ausbildern. Alle drei Rettungsorganisationen berichteten über einen guten Zulauf zu den Jugendabteilungen – und sind ausgelastet. Feuerwehr und Rotes Kreuz sagen übereinstimmend, sie seien an den Grenzen ihrer Kapazität, sonst sei keine vernünftige Ausbildung mehr möglich, denn es fehlen Räumlichkeiten und Betreuungskräfte.
Jede Organisation präsentiert ihre Stärken
Am Sonntag hatten die Weingartener Rettungskräfte - Feuerwehr, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft und Rotes Kreuz – ihren gemeinsamen „Tag der Rettungskräfte“ veranstaltet. Alle drei Organisationen präsentierten an diesem Tag ihre Einsatzfähigkeit und feierten ihren Zusammenhalt mit einem gemeinsamen Fassanstich, den Bürgermeister Eric Bänziger vornahm.
Die Hundestaffel der DLRG
Der Rettungshund Mylo, ein zweijähriger Labrador, war der Star am Stand der Wasserortung der DLRG. Seine Besitzerin Yvonne Lackas erklärte, Mylo sei noch in der Ausbildung. Darum solle Imke Schmidt, die schon Einsätze absolviert habe, berichten. Ziel der Hundeausbildung „Wasserortung“ sei, ergriff Imke Schmidt das Wort, dass er vermisste Personen unter Wasser auffinden soll. Dazu fahre er im Boot mit bis zur vermutlichen Unfallstelle und könne dann den Ertrunkenen riechen. Zur DLRG Weingarten gehören insgesamt 120 Jugendliche, das sei fast die Hälfte der Mitglieder, berichtete der Vorsitzende Ralph Dämmer. Bei der Hundestaffel müsse man mindestens 18 Jahre alt sein, für Dienst auf der Wache ist das Mindestalter 12 Jahre und das Rettungsschwimmerabzeichen Bronze Voraussetzung. Das Jugend-Einsatz-Team (JET) führe junge Menschen spielerisch und ernsthaft Schritt für Schritt an den Rettungseinsatz auf dem Wasser heran. Die 14-jährige Caja hat großen Spaß an der DLRG Weingarten und schätzt daran vor allem Teamgeist und Kameradschaft.
Die Jugendfeuerwehr
Teresa Büche ist die stellvertretende Jugendleiterin der Jugendfeuerwehr Weingarten. Derzeit seien es 25 Jugendliche ab zehn Jahren und damit sei die Aufnahmegrenze erreicht. Darum gebe es eine Warteliste. Die Kinder seien hoch motiviert, aber für eine vernünftige Ausbildung brauche man mehr Gruppen und damit mehr Betreuer und daran fehle es. Jeden Dienstag sei Dienstabend. Hier werde Theorie geübt, das beinhaltet Funken, Erste Hilfe, Knotenkunde und anderes. Feuerwehrtechnisch üben sie den Anschluss eines Verteilers, bedienen ein C-Strahlrohr und lernen Fahrzeugkunde. Das Highlight war dieses Jahr ein 24-Stunden-Dienst: Die Jugendlichen übernachten im Feuerwehrhaus, bekommen mitten in der Nacht einen „kindgerecht-realistischen“ Einsatz, fahren im großen Feuerwehrfahrzeug mit zur Einsatzstelle und organisieren dort ihren Einsatzplan ab, so wie sie es gelernt haben. Dazu gehört auch die Übernahme von Aufgaben und Führungsrollen. Nach der meist geäußerten Motivation zur Feuerwehr zu gehören befragt, sagte Theresa Büche, es sei tatsächlich der technische Aspekt, der aber auch Mädchen anspreche. Deren Anteil an der Jugend betrage etwa ein Viertel.
An diesem Tag war es Aufgabe der Jugendfeuerwehr, die viel frequentierte Spielstraße zu gestalten und zu beaufsichtigen. Auch Bürgermeister Eric Bänziger schaute bei dem Spritz-Spaß vorbei.
Das Jugendrotkreuz
Zwischen 25 und 30 Jugendliche gehören derzeit der Jugendgruppe des DRK Weingarten an. Auch hier gibt es mangels weiterer Gruppenleiter eine Warteliste. Die Teilnahme an einem Wettbewerb sei zwar nicht das wichtigste Ziel, erklärte Jugendleiter Manuel Klos anhand einer Schautafel, aber eine Standortbestimmung und eine Motivationssteigerung. Erste Hilfe sei nur ein Teil der Grundausbildung des DRK. Sein Ziel sei es, Kinder fit fürs Leben zu machen, indem er sie befähige, in allen möglichen belastenden, problematischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. Neben der Ersten Hilfe seien auch soziale und organisatorische Dienste gefragt. Gern gesehene Helfer seien sie beispielsweise beim Seniorennachmittag.
An diesem Tag waren auch die Jüngeren gerne dabei, sich am Stand zu zeigen und ihre Freunde anzusprechen, denn wie in den meisten Vereinen zieht es einfach am besten, wenn die Freundin schon da ist oder mitgeht.