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Bericht aus der Verbandsversammlung des Abwasserverbandes „Am Walzbach“ am 31.07.2024
Die Kläranlage ist in die Jahre gekommen und muss ertüchtigt werden
I. Die Vorgeschichte
Die gemeinsame Kläranlage der Gemeinden Walzbachtal und Weingarten (Baden), welche im Abwasserzweckverband „Am Walzbach“ ausgelagert ist, wurde 1975 in Betrieb genommen. Von Betriebsleiter Harald Schumacher über Jahrzehnte betreut und gepflegt, bescheinigte ihr das mit der regelmäßigen Überprüfung der maßgeblichen Parameter beauftragte Prüfbüro, Weber-Ingenieure Pforzheim, stets eine einwandfreie Reinigungsleistung. Die mittlerweile 50 Jahre alte Anlage arbeitet immer noch einwandfrei, stößt mittlerweile aber an die Grenzen der gestiegenen gesetzlichen Anforderungen, vor allem was Medikamentenrückstände und Phosphor betrifft. Nun laufen in 2026 die Wasserrechte zum Betrieb der Kläranlage aus und müssen neu beantragt werden. Mit der Prüfung der rechtlichen Rahmenbedingungen wird ein Umbau der Kläranlage und eine Ertüchtigung auf den aktuellen Stand der Technik verbunden sein.
Der Entwurf eines Zukunftskonzepts wurde beauftragt
Die Verbandsverwaltung unter dem Vorsitzenden Eric Bänziger, Bürgermeister von Weingarten und dem stellvertretenden Vorsitzenden Timur Öczan, Bürgermeister von Walzbachtal, hat dem Ingenieurbüro „Weber-Ingenieure“ den Auftrag erteilt, ein Zukunftskonzept zu entwerfen, das eine gesicherte Abwasserentsorgung bis 2035 ermöglichen wird.
Das Ergebnis zeigte eine Umstellung von der bisherigen „aeroben“ Klärschlammbehandlung in zwei Belebungsbecken auf eine „anaerobe“ Behandlung, eine sogenannte „Faulung“ als die wirtschaftlichste und zukunftsfähigste Variante.
Diese Faulung hätte den Vorteil, dass ein Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung betrieben und zudem das entstehende Methangas zu Heizzwecken verwendet verwendet werden könnte. Komme dann noch Stromgewinnung aus einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebsgebäudes hinzu, könne die Kläranlage ihre benötigten Energiemengen selbst liefern und wäre zum großen Teil autark.
Weitere Bedingungen an ein Zukunftskonzept waren eine Spurenstoffelimination, insbesondere zur Entfernung von Medikamentenrückständen, die Verschärfung von Phospahtablaufwerten und die Phosphorrückgewinnung, die ab 2029 für Kläranlagenbetreiber gesetzlich vorgeschrieben wird.
Gemeinsamer Beschluss beider Gemeinderäte
In einer gemeinsamen Gemeinderatssitzung am 28. März 2022 und in der darauf folgenden Verbandsversammlung des Abwasserverbandes am 7. April 2022 wurde dieses Konzept vorgestellt. Es fiel der einstimmige Beschluss, die notwendigen Ertüchtigungsmaßnahmen durchzuführen. In einem europaweiten Vergabeverfahren wurden die Planungsleistungen an die Weber-Ingenieure Pforzheim vergeben. Im Juli 2024 waren die Vorplanungen abgeschlossen.