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75 Jahre AWO Weingarten - 40 Jahre Erika Hornfeck:
Ein doppelter Grund zu feiern
Das „Fest der Generationen“, das der AWO Ortsverein auf seinem Gelände in der Dörnigstraße im achten Jahr ausrichtete, war der Rahmen für das 75. Jubiläum. Mit Bürgermeister Eric Bänziger, dem Vizepräsidenten des Landtags Daniel Born, dem Bundestagsabgeordneten Nicolas Zippelius und dem Vorsitzenden der CDU im Europaparlament Daniel Caspary waren Redner aus allen Etagen der Politik erschienen, um die AWO und insbesondere den Ortsverein Weingarten zu feiern. Das Akkordeonorchester mit seinem Jugendorchester unterhielt die Gäste und Paul Jakisch führte durch das Programm. Selbstverständlich gab es die berühmten AWO-Schnitzel und den bekannten hausgemachten Kartoffelsalat.
Ortsvereinsvorsitzender Uwe Presler
Der Ortsvereinsvorsitzende Uwe Presler sprach als Erster und begann mit einem Blick in die Historie. 1949 in einer Zeit des Wiederaufbaus, der Hoffnung, aber auch der Entbehrungen und der Solidarität im Neuanfang wurde der Ortsverein Weingarten gegründet, um gemeinsam eine bessere Zukunft zu bauen. Menschlichkeit und Gemeinschaft waren und seien heute noch das Zentrum ihrer Arbeit. Vieles habe sich verändert, aber die Grundprinzipien seien die Gleichen geblieben. Sozialer Zusammenhalt und Unterstützung der Schwächeren gelten heute noch in der Kinder- und Jugendarbeit, für die Familien und für die Senioren. Er sei stolz darauf, dass die AWO einen Beitrag zur Entwicklung der nächsten Generation leiste und zwar durchgehend seit 1949. Als Kreisvorsitzender der AWO Landkreis Karlsruhe, Arbeitgeber für rund 1.000 Mitarbeitende, sprach er übergeordnete Themen an: Pflege, Jugendbetreuung und Senioren. Die Situation in der Pflege sei alarmierend: Insolvenzen von Trägern, Fachkräftemangel und hoch belastetes Personal. Auch bei den Kindergärten bestehe großer Handlungsbedarf in Sachen Plätze und Personal.
Das ehrenamtliche Engagement sei das Herzstück der Arbeit der AWO. Am Montag, 29.07. beginne die Ortsranderholung mit 60 Kindern und zahlreichen Betreuern und das heutige „Fest der Generationen“ zeige die Stärke und den Zusammenhalt unter den Generationen, von denen jede einzelne einen wertvollen Beitrag zum Gemeinleben leiste. Das Jubiläum des Ortsvereins stehe für 75 Jahre gelebte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
Bürgermeister Eric Bänziger
Mit diesen Worten hatte er den Rahmen gesteckt und Bürgermeister Eric Bänziger war der nächste Redner. Durch Fürsorge und Menschlichkeit mache sich die AWO zu einem unersetzlichen Ort der Gemeinschaft. Als sozialpolitischer Verband habe sie heute passende Angebote für jede Generation, um sich weiterzuentwickeln. In Weingarten sei der Jugendtreff unter Leitung der AWO ein Wohlfühlort für junge Menschen, auch die Schulsozialarbeit sei in ihren Händen, ebenso das Betreute Wohnen in der Unteren Mühle. Die AWO sei ein Leuchtturm des ehrenamtlichen Engagements. Und ohne dieses Ehrenamt gebe es viele dieser Leistungen nicht mehr. Dafür vielen herzlichen Dank.
Europaabgeordneter Daniel Caspary
Der Europaabgeordnete Daniel Caspary berichtete, seine erste Begegnung mit der AWO habe er über die katholische Jugend gehabt. Der kirchliche Jugendleiter sei dort engagiert gewesen und als junger Mensch habe er Hauptamt und Ehrenamt kennengelernt. In der zurückliegenden Europawahl hätten viele Bürger populistische Parteien gewählt. Was habe sie dazu bewogen? Hierzu sei eine Organisation wie die AWO ein Gegenentwurf. Sie gebe den Rahmen und die Menschen füllen diesen Rahmen mit Ehrenamt aus. Nur so funktioniert Zukunft. Der Dienst am Nächsten sei das Fundament für eine Arbeit für Frieden und Freiheit.
Bundestagsabgeordneter Nicolas Zippelius
Nannte die Arbeit der AWO einen unverzichtbaren festen Bestandteil im Gemeindeleben. Ein Blick in die Festschrift habe ihm gezeigt, wie viele Termine angeboten werden, dennoch leistet der Verein vieles nur im Hintergrund. Über die Ehrenamtlichen schaffe er reale Verbindungen anstatt nur digitale. Der gebürtige Weingartner berichtete aus persönlichen Erfahrungen, dass die AWO über Jahre hinweg seine Großeltern gepflegt hätten. Professionell und liebevoll zugleich seien die Pflegekräfte immer da gewesen. Ohne die AWO sei das alles nicht möglich gewesen. Er würde gern bei einer Einrichtung ein Tagespraktikum machen.
Vizepräsident des Landtags Daniel Born
Auch Daniel Born berichtete aus persönlichem Hintergrund. Er lese regelmäßig in der zweiten Klasse vor und sie hätten die Geschichte von SAMS gehabt, das Wünsche erfüllen könne. Im anschließenden Gespräch habe er mit den Kindern über ihre Wünsche gesprochen und neben vielen materiellen Äußerungen habe ein Kind den Wunsch geäußert, es möge Frieden in der Ukraine geben, damit es keine Angst mehr zu haben brauche und seine Großeltern dort wieder in Sicherheit leben könnten. Demokratie und Sicherheit seien die verbindenden Kräfte. Danke der AWO für ihre großartige Arbeit. Mit den Worten der Ur-Begründerin Maria Jukatsch sagte er: Neue Zeiten schaffen neue Ideen und machen neue Kräfte mobil. Durch das breit aufgestellte Engagement der AWO werden ihre Werte fest in den Alltag eingebunden. Gut, dass es die AWO gibt.
Stellvertretender Kreisvorsitzender Thomas Riedel
Der letzte Redner, der stellvertretende Kreisvorsitzende der AWO im Landkreis Karlsruhe, Thomas Riedel, gratulierte dem Ortsverein zum 75. Jubiläum und ermunterte die Mitglieder: Kämpft weiterhin um Eure Werte. Dazu überreichte er einen Bilderrahmen mit den fünf Grundsätzen.
Ehrung Erika Hornfeck
Dann wurde Erika Hornfeck für ihre 40-jährige Tätigkeit als Ortsvereinsvorsitzende mit einem Blumengruß und der Goldenen Ehrennadel des Ortsvereins geehrt. Uwe Presler verlas die Urkunde. Erika Hornfeck habe die Grundwerte und humanitären Ziele der AWO 40 Jahre lang durch ihr Tun engagiert gefördert. Anhand etlicher Beispiele für ihren unermüdlichen Einsatz kam er zu dem Schluss: „Ohne Erika geht es nicht!“.
David Metzger trat mit dem von ihm gegründeten Chor aus Hortkindern auf. Er bringt sich zu verschiedenen Anlässen immer wieder im Ort ein und macht den Kindern und den Zuhörenden damit viel Freude. Die Vorstellung der Ortsranderholung vor dem Übergang zur Spielstraße stellte die Bedeutung der Ortsranderholung heraus. Seit 1949 werden Jahr für Jahr mit nur einer einzigen Unterbrechung bis zu 100 Kinder über 3 Wochen voll verpflegt und anspruchsvoll beschäftigt. Eine Einrichtung, worauf die AWO zu Recht stolz ist!