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Bericht aus dem Technischen Ausschuss vom 08.07.2024
Nachfolgend finden Sie den Bericht aus der vergangenen Sitzung, geordnet nach Tagesordnungspunkten.
- öffentlich bekannt gemacht am 10.07.2024 -
1. Errichtung einer Dachgaube, Mützenau 9
Das Bauvorhaben ist gemäß § 34 BauGB zu beurteilen. Außerdem sind die Festsetzungen zu Dachaufbauten der örtlichen Gestaltungssatzung zu beachten. Die vorgesehene Dachgaube an der nördlichen Fassadenseite des Objekts hat eine Breite von 3,85 m, eine Höhe von 1,70 m und eine Dachneigung von 22°. Damit ist sie genehmigungsfähig und fügt sich in die Umgebungsbebauung ein.
Die Mitglieder des Technischen Ausschusses haben das Einvernehmen einstimmig erteilt.
2. Bauwerksintegrierte PV-Anlage Walzbachhalle
Im Herbst 2023 regte die Verwaltung an, die ohnehin geplanten Sanierungsarbeiten nach einem Wasserschaden an der Nordwestfassade der Walzbachhalle mit der Installation einer bauwerksintegrierten Photovoltaikanlage (BIPV-Anlage) zu verbinden. Dadurch sollen die beträchtlichen Stromkosten von der Walzbachhalle und dem Walzbachbad gesenkt werden. Zudem möchte die Gemeinde ein optisches Signal für ihre Positionierung pro Erneuerbare Energien setzen. Der Klimaschutzbeauftragte Nicholas Schmitt trug vor: Eine senkrecht an der Fassade angebrachte PV-Anlage mit einer Leistung von ca. 40 kWp könne einen Stromertrag von etwa 30.000 kWh pro Jahr erzielen. Bei einem Gesamtstromverbrauch von der Walzbachhalle und dem Walzbachbad von rund 450.000 kWh pro Jahr liege die geschätzte Eigenverbrauchsquote bei 100 Prozent. Dadurch sei sehr wahrscheinlich kein Speicher erforderlich. Bei einem Strompreis von 25 ct/kWh könne eine jährliche Einsparung von 7.500,00 Euro erzielt werden.
Unter Berücksichtigung der Lebenszeit der Module von etwa 30 Jahren, dem jährlichen Verlust der Leistungsfähigkeit durch Alterung und Umwelteinflüsse und der kommenden Strompreiserhöhungen in diesem Zeitraum, errechnet sich eine Einsparung von ca. 300.000 Euro. Dem stehen die Baukosten für die PV-Anlage in Höhe von ca. 165.000 Euro gegenüber. Sie sei preislich etwas teurer als eine PV-Anlage auf dem Dach.
Positive Nebenwirkungen außer der finanziellen Einsparung sind die CO2-Reduktion von 9,87 Tonnen pro Jahr sowie ein gewisser Werbeeffekt für innovative PV-Konzepte. Bürgermeister Eric Bänziger sagte dazu, die Förderung für die Anlage auf dem Dach laufe ohnehin aus, dann könne auch diese Anlage für die Eigenstromversorgung genutzt werden.
Der Technische Ausschuss empfiehlt einstimmig dem Gemeinderat, der Installation dieser bauwerksintegrierten PV-Anlage zuzustimmen und die Verwaltung mit der Planung zu beauftragen.
3. LED-Beleuchtung Walzbachhalle
Die bisherigen Leuchtstoffröhren zur Beleuchtung der Sporthalle werden nicht mehr produziert und es sind nur noch Restmengen an Ersatzröhren erhältlich. Darum hat die Gemeinde bereits im Jahr 2023 beschlossen, auch im Hinblick auf eine energetische Verbesserung, die Beleuchtung auf LED-Leuchtmittel umzustellen. Dadurch könne ein Drittel des Stromverbrauchs eingespart werden, berichtete der Fachbereichsleiter Tiefbau und Gebäudemanagement Gerd Weinbrecht. Der aktuelle Jahresverbrauch liegt bei 10.000 kWh, sodass eine Einsparung von 3.300 kWh erzielt werde. Die jährliche Stromeinsparung betrage etwa 800 Euro. Damit sei die Amortisationszeit entsprechend lang, aber aus den angeführten Gründen sei die Gemeinde dazu gezwungen. Die Verwaltung hat drei Angebote bei bekannten und verlässlichen Partnern der Gemeinde Weingarten eingeholt. Das wirtschaftlichste Angebot unterbreitete die Firma Elektro Fischer mit 73.170,86 €. Dazu kommen Kosten für eine zu mietende Hebebühne in Höhe von geschätzt 3.000 Euro.
Axel Hammen (Grüne Liste) fragte, ob nicht nur die Leuchtmittel ausgetauscht werden könnten. Dazu erklärte Herr Weinbrecht, die Halterungen eignen sich nicht dazu, sodass sie ebenfalls erneuert werden müssten.
Werner Burst (SPD) sagte dazu, es gehe nicht um Amortisation, sondern um Nachhaltigkeit.
Der Technische Ausschuss sprach sich einstimmig für die Vergabe der Leistung an die Firma Elektro Fischer aus Weingarten aus. Die Maßnahme soll in den Sommerferien umgesetzt werden.
4. Vergabe Ingenieurleistungen Neubau Wasserleitung Steigweg
Im Mai 2024 ereignete sich im oberen Bereich des Steigwegs ein Wasserrohrbruch. Die Leiterin des Ortsbauamtes, Michaela Baumann, trug dem Technischen Ausschuss vor: Bei der Behebung des Schadens wurde eine Unterspülung der Straßendecke an verschiedenen Stellen offenbart. Zudem liegt im Steigweg eine Gashochdruckleitung sowie eine 20 KV-Stromleitung. Um kein Risiko einzugehen, wurde der Steigweg für den Verkehr bis zur Sanierung der Straße gesperrt. Eine Begehung ergab, dass es sich bei der Hauptwasserleitung um eine alte Asbestleitung handelt, bei der altersbedingt mit weiteren Rohrbrüchen gerechnet werden muss. Darum sei es sinnvoll, die komplette Wasserleitung zu erneuern und die Straße zu sanieren. Eine Hauptwasserleitung müsse sicher sein, betonte Bürgermeister Bänziger.
Das Planungsbüro Leuze aus Karlsruhe gab eine Kostenschätzung ab. Die reinen Baukosten werden sich auf rund 455.000 € netto belaufen. Daraus ergeben sich Honorarkosten von 56.849,68 € netto. Zusätzlich fallen Kosten für Vermessung, Baugrunduntersuchung und Kampfmittelauswertung an, so dass mit Gesamtkosten von 550.000 € netto zu rechnen ist. Der Gehweg inklusive Randstein bleibe erhalten. Die Verkehrsinsel soll ebenfalls nicht berührt werden. Die neue Leitung soll nicht mehr in 3 m Tiefe, sondern nur noch in 1,30 m Tiefe verlegt werden.
Die Verwaltung schlug vor, das Büro Leuze mit der Planung zu beauftragen. Die zur Durchführung der Maßnahme notwendigen Mittel werden außerplanmäßig 2024 und im Haushalt 2025 eingestellt. Die Mitglieder des Technischen Ausschusses stimmten einstimmig zu, die Planungsleistungen an das Büro Leuze zu vergeben und die außerplanmäßigen Ausgaben zu genehmigen.