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Rund um das letzte Ferienwochenende
Sommerfest im Vogelpark & beim Akkordeonspielring
Das Wetter war heiß. Der Sommer gab noch einmal sein Bestes. Der Baggersee dürfte noch einmal gut besucht gewesen sein. Seit Montag ist das Kassenhäuschen geschlossen und der Parkplatz ist gebührenfrei. Das Freibad hat noch bis zum 17. September geöffnet.
Sommerfest im Vogelpark Waldbrücke
Das Fest im Vogelpark hatte über das ganze Wochenende ein tolles Programm zu bieten. Neben der selbstverständlichen Verpflegung vom Grill gab das Team wirklich alles, den großen und kleinen Gästen ein begeisterndes und ansprechendes Programm zu bieten.
Zum Auftakt am Samstagabend schallten Discohits der 80- und 90er Jahre über das Gelände und erfreuten ein Publikum quer durch alle Altersschichten. Der Sonntag präsentierte sich als bunter Nachmittag für die Kinder. Hüpfburg, Basteln, Malen und eine kleine Stempelrallye quer durch den Park sorgten für gerne nachgefragte Beschäftigungen. Eine tolle Idee des Veranstalterteams war der Bonbonmann. Wie aus dem Nichts erschien er im lila Gewand und flitzte mit einem Sack Bonbons in der Hand kreuz und quer durch das Gelände und die Kinder immer hinterher. Er ließ sich kurz fangen und berühren, um dann doch gleich wieder zu entkommen, immer eine Nasenlänge voraus. Dabei warf er freigiebig Bonbons hinter und neben sich und die Kinder sammelten eifrig auf.
Interessant und informativ waren die beiden Parkführungen zu zwei Zeitpunkten. Eine Mitarbeiterin des Teams führte die Interessierten einmal rund um das Gelände und erläuterte die Bewohner der Käfige. Sie berichtete, dass bis vor sechs, sieben Jahren im Park noch Huftiere und anderes gelebt hätten, aber die Vorsitzende Ursula Bluhm hätte vom ersten Tag ihres Amtsantritts ein anderes Konzept im Sinn gehabt. Eines Tages kam sie in den Park, weil sie zwei Papageien abgeben wollte und sah die ihrer Meinung nach viel zu kleinen Volieren. Sie schloss sich dem Verein an und war bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Der erste Schritt war, im Gehege der Aras die Zwischenwände herauszunehmen. Rico und Luna waren die ersten Aras, die die neuen Freiheiten kennenlernten. So ging die Mitarbeiterin von einer Voliere zur anderen und erzählte interessant und kurzweilig über die Eigenheiten der Vögel, woraus die Zuhörer viel lernen konnten. Flora ist eine alleinstehende Papageiendame aus dem Karlsruher Zoo. Ihr Besitzer müsse viel telefoniert haben, erzählt die Mitarbeiterin, denn Flora telefoniere täglich. Nach dem Motto des Parks „keiner soll allein bleiben“, werden Wellensittiche vergesellschaftet, wenn sie aus schwierigen Verhältnissen in den Park kommen. Ein weiteres Projekt seien Amazonen, die ihnen der Tierschutz angetragen habe, genannt die Unzertrennlichen. Nach einem Stopp beim Wasservogelteich wandte sich die Gruppe der Baustelle zu und hier erfuhren die Besucher vieles über die aktuellen und künftigen Vorhaben.
Der Verein widmet sich ausschließlich dem Tierschutz und baut Volieren für alte und pflegebedürftige Vögel, alles Papageien in unterschiedliche Arten. Eine der neuen Volieren mit 18 Meter Länge wurde bereits in 2022 eingeweiht, zwei weitere in gleicher Größe sollen folgen. Der Bauantrag ist im Genehmigungsverfahren. Eine Abteilung soll dem Herzensprojekt der Vorsitzenden Ursula Bluhm gewidmet werden, nämlich eine Abteilung für Vögel mit Handicap. Dafür beschäftigt der Verein zahlreiche Helfer aus dem Ehrenamt oder gegen geringes Entgelt.
Dennoch ist es eine Mammutaufgabe, den täglichen Unterhalt der Tiere zu finanzieren und nebenbei noch solche Großprojekte zu stemmen. Der Verein unternimmt dafür alle möglichen Anstrengungen. Eine davon ist das jährliche Sommerfest, darüber hinaus veranstaltet er alljährlich einen „Kruschdelmarkt“, einen Weihnachtsmarkt und macht gelegentlich Altpapiersammlungen. Er erhält Unterstützung und hat hilfreiche Kooperationen, ist aber dennoch auf Spenden angewiesen. Eine besonders großherzige Spende kam von Armin Zöller und seiner Frau Susanne. Sie begeisterten mit ihrer Zaubershow Kinder wie Erwachsene. Illusionen, verblüffende Tricks und unglaubliche Dinge machten das Ganze zu einer sehr unterhaltsamen und vergnüglichen Stunde. Den Erlös aus dem Eintrittsgeld spendete das Paar komplett dem Vogelpark.
Das Sommerfest des Akkordeonspielrings
Ein Novum des Sommerfests des Akkordeonspielrings war der Umzug in eine neue Location: Erstmals fand es im Hof des Heimatmuseums statt. „Bisher waren wir viele Jahre im Fränkischen Hof“, berichtet die Vorsitzende Marita Götz. Aber auch dort schon habe eine Kooperation mit dem Bürger- und Heimatverein bestanden, denn das Sommerfest fiel schon mehrfach auf den Tag des Offenen Denkmals. Wollte der Bürger- und Heimatverein an diesem Tag nicht selbst bewirten, schickte er seine Museumsbesucher regelmäßig in den Fränkischen Hof zum Essen.
Das war jetzt nicht mehr erforderlich, die Bewirtung konnte vor Ort stattfinden. Im Hof glühte der Grill, ein hausgemachtes Gemüsechili duftete und im Künstlerzimmer wartete ein reichhaltiges Kuchenbuffet. „Als wir dem Vorsitzenden Wolfgang Wehowsky den Vorschlag machten, war er hoch erfreut“, berichtet Marita Götz. Beide Vereine haben in dieser Änderung eine Win-Win-Situation gesehen. „Der Tag des Offenen Denkmals wird belebt, das Event kann als Werbung für das Museum gesehen werden und bekommt Zulauf und wir haben einen angenehmen Raum, um unsere Speisen zuzubereiten.“
Die Vorsitzende denkt noch weiter. Vielleicht ergebe sich noch insoweit eine Kooperation, als in den schönen Räumen des Museums kleine Vorspielnachmittage für Kinder stattfinden könnten. Das sei noch im Gespräch, sagt Götz, aber diese schöne Atmosphäre in diesem Gebäude könne sie sich gut vorstellen. Nach und nach trafen die Gäste ein. Der musikalische Leiter Uwe Höhn hatte den musikalischen Teil übernommen und unterhielt die Gäste mit ansprechenden und unterhaltsamen Melodien. Es war ein kleines, aber feines abwechslungsreiches Programm.
Der Bürger- und Heimatverein präsentierte als Schwerpunkt des Tages seine Ausstellung zum Thema „200 Jahre Marktbrücke“. Der Absicht des Tages, dem Publikum Schätze des Denkmals zu öffnen und zu zeigen, die sonst nicht zugänglich sind, wurde durch die Baupläne von Johann Gottfried Tulla Rechnung getragen. Die Ausstellung begann mit umfangreichen Texten über die Hochwasserereignisse in der Vergangenheit von 1730 bis 1969. Das Leben und Wirken des Rheinbegradigers Tulla wurde dokumentiert und auf seine Arbeit als Straßen- und Brückenbauer hingewiesen. Unter seiner Ingenieurskunst entstand 1823 die Marktbrücke. Das Highlight der Ausstellung dürfte das Modell der Marktbrücke in Gesellschaft des Gasthauses Lamm und des Walk’schen Hauses gewesen sein, das anlässlich der 1000-Jahr-Feier im Umzug durch die Straßen getragen wurde. Die Originalpläne dieses Bauwerks, die die zugrunde liegenden Überlegungen dokumentierten, hat der Verein als Kopien aus dem Generallandesarchiv beschafft und in der Ausstellung gezeigt. Texte über die Mühlen in Weingarten rundeten diese Ausstellung rund um das Wasser ab.