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Rund um das Ferienspaß-Programm 2023
Die Faszination des Messers - Schnitzen bei der Agnus Jugend
Kinder lernen den richtigen Umgang mit scharfen Messern
Der Rauch eines Lagerfeuers zieht über den Platz und zwei Jungs sitzen mit ernsten und konzentrierten Gesichtern über einem Stück Holz. Jeder hat ein Messer in der Hand. Scharf und darum gut geeignet zum Schnitzen.
Was ist ein Göffel?
Die beiden sind Teilnehmer des Ferienspaßprogramms der Agnus-Jugend, das die Naturpädagogin Sonja Güntner für Kinder ab sieben Jahren anbietet. Die beiden machen das nicht zum ersten Mal, darum traut die Lehrerin ihnen schon eine etwas schwierigere Aufgabe zu: einen Göffel zu schnitzen. Ein Göffel ist am einen Ende ein Löffel und am anderen Ende eine Gabel. Schnitzen wird im Sitzen ausgeübt und erfordert Geduld und Konzentration. Der Griff des Messers wird von der Faust umschlossen oder der Daumen wird auf den Messerrücken aufgelegt. Die Schnittrichtung geht immer vom Körper weg. Je flacher die Klinge auf dem Holz aufliegt, desto feiner wird der Schnitt. Auch für Kinder seien scharfe Messer besser als stumpfe, denn stumpfe machen das Schnitzen sehr anstrengend, erklärt Güntner. Sie erfordern mehr Kraftaufwand, man rutsche leichter ab und das erhöhe die Verletzungsgefahr. Halte man sich aber an bestimmte Schnitz-Regeln, könne eigentlich nichts passieren.
Technik und Körperhaltung sind entscheidend
Pappelholz und Haselnuss standen zur Verfügung. Beide Hölzer seien gut geeignet, aber die Technik und das Wissen, wie man arbeiten müsse, sei das Wichtigste. Auf jeden Fall sei Schnitzen Lernen ein weiterer Schritt in die Selbständigkeit und die Erfahrung, selbst etwas erschaffen zu können, sei wichtig für das Selbstvertrauen, sagt die Pädagogin. Damit bestimmte Techniken ausprobiert werden können, schnitzen alle Anfänger eine Ast-Kröte. Dazu werden mehrere Schnitte in einem Stück Ast etwas vertieft und zu Spalten geweitet. Rasches Drüberstreichen mit einem zweiten Stück Holz erzeugt ein schnarrendes Geräusch – ähnlich dem Ruf einer Kröte.
Ein Stock zum Würstchengrillen ist der Anfang
Fast jedes Kind habe schon einmal im Leben einen Stock geschnitzt, berichtet Güntner aus ihrer Erfahrung. Ganz einfach, Rinde runter und eine Spitze geschnitzt. Zum Würstchengrillen, als Stockbrotstock oder als Speer. Scharfe Messer, die man als kleines Kind nicht in die Hand nehmen durfte, sind faszinierend“, stellt die Naturpädagogin fest. Den Göffel zu bearbeiten erfordert Geduld. Mit einem Stück Holzglut aus dem Lagerfeuer wird eine Mulde ausgebrannt. Schon nach kurzer Zeit beginnt das trockene Holz zu glühen. Dosiertes Pusten hält die Kohle glühend bis die Mulde tief genug ist. Nun wird sie mit dem Schnitzmesser erweitert. Am Gabelende werden zwei kleine Löcher ins Holz gebohrt, die zu zwei Zinkenschlitzen frei geschnitzt werden. Das Ganze dauert über eine Stunde. Die Arbeit ist zweifellos anstrengend, aber auch diese Erfahrung ist wichtig. Zu sehen, dass es etwas geleistet habe und dass ein brauchbares Ergebnis dabei zustande kam, mache ein Kind stolz und stärke sein Selbstvertrauen.
Einblicke ins Sportschießen beim Schützenverein Weingarten
Einen Einblick ins Sportschießen gab es für interessierte Kids beim Ferienspaßprogramm der Gemeinde Weingarten. Jugendleiter Matthias Hauer hatte dazu mehrere Stationen aufgebaut, an denen die Ferienspaßler ihre Treffsicherheit nach Herzenslust ausprobieren konnten.
An jeder Station standen erfahrene Schießleiter, die engagiert und mit reichlich Tipps die verschiedenen Disziplinen vorstellten und die Kids einwiesen. Neben Luftgewehr- und Luftpistolenschießen ab 12 Jahren stand auch das Lichtgewehr- und Lichtpistolenschießen auf dem Programm. Durch Auslösen eines Lichtimpulses wird hierbei der Treffer direkt auf einem Monitor angezeigt und so können auch schon die Jüngsten gefahrlos das Sportschießen ausüben.
Eine weitere Station war dem Bogenschießen gewidmet. Mit Armschutz und Köcher ausgestattet durften die Kids hier ihr Glück mit dem Bogen versuchen. Auf 10m Entfernung sollten sie die Pfeile ins Zentrum platzieren, was gar nicht so einfach war, wie manche feststellen mussten. Doch auch hier klappte es mit jedem Schuss besser und die Augen strahlten, wenn der Pfeil im „Gold“ stecken blieb.
Aber auch der Spaß kam nicht zu kurz. Mit Dosenwerfen und Nerfschießen standen weitere Spiele zum Thema Zielen und Treffen auf der Agenda, wo die Kids mit Konzentration und ruhiger Hand ihre Geschicklichkeit austesten konnten.
Wir sagen vielen Dank an das Helferteam und an die interessierten Ferienspaßkids, die engagiert und mit viel Freude bei der Sache waren.
Wenn euch dieser Tag gefallen hat, kommt doch zu einem Schnupperschießen zu den üblichen Trainingszeiten vorbei.