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Baumpflanzaktion für Neugeborene
Eine liebgewonne Erinnerung für alle Familien
Die Tradition, für sein neugeborenes Kind einen Baum zu pflanzen, ist in Weingarten sehr beliebt. Seit über 40 Jahren wird die gemeinschaftliche Pflanzaktion auch unter zeitweise schwierigen Umständen fortgeführt.
Der Dauerregen konnte den Spaß nicht verderben
Am Samstag wurde das besonders deutlich. 62 Familien hatten sich zur Pflanzung angemeldet und bei der Gemeindeverwaltung einen Baum und ein Namensschildchen für ihr im Jahr 2022 geborenes Kind bestellt. Trotz anhaltenden Regens und mitunter stürmischen Windböen ließen es sich die jungen Eltern nicht nehmen, das Bäumchen selbst zu pflanzen, bei vielen waren noch die Großeltern dabei. Einige kamen mit dem Fahrrad, die meisten zu Fuß zur Pflanzstelle im Gewann Richtäcker. Die meisten Kinder saßen in ihrem mit einem dichten Plastikvorhang geschützten Kinderwagen und wurden nur kurz herausgehoben. Anders die Geschwisterkinder. Mit Laufrad und kleinen Spaten ausgerüstet waren sie fröhlich und unternehmungslustig dabei.
Einige der jungen Eltern hatten selbst schon einen Geburtsbaum erhalten. Carolin Haug erinnert sich noch an ihren Baum in der Kirschbaumallee. Es sei ihr wichtig gewesen, heute dabei zu sein, sagte sie, denn das sei jetzt schon eine Familientradition. Aber für ein Foto mit Kind komme sie bei besserem Wetter noch einmal her.
Jährlich kommen 60 neue Bäume dazu
Rund 2.600 Bäume seien mittlerweile zu diesem Anlass auf Weingartener Gemarkung gepflanzt worden, berichtete Bürgermeister Eric Bänziger in seiner Begrüßung. Das entspricht durchschnittlich 60 Neupflanzungen pro Jahr. In allen Jahren seien es bis auf wenige Ausnahmen Waldbäume gewesen, denn Obstbäume müssten geschnitten werden und das könne die Gemeindeverwaltung nicht leisten.
Der Standort bestimmt die Baumart
Gemeindeförster Michael Schmitt sucht die Baumarten standortgemäß aus. Seit 2015 sind es Stieleichen, die gut mit trockenen Standorten zurechtkommen. Seit 2018 wird im Gewann Richtäcker gepflanzt. Es sei wohl das letzte Mal auf dieser Fläche, meinte Schmitt. Danach werde möglicherweise auch anstatt eines Geburtsbaumes eine Geburtsrebe gepflanzt.
Die Eltern müssen nicht mehr schwer arbeiten
Bürgermeister Bänziger überreichte die Schildchen, die Pflöcke dafür waren bereits gesetzt. Der Förster und sein Mitarbeiter gaben die Bäumchen aus. Die Eltern wählten nach Belieben einen Platz, alle Pflanzlöcher waren bereits ausgehoben. So war es keine große Mühe mehr, den Baum ins Loch zu stellen, zuzuschaufeln und festzutreten. Das Angießen übernahm an diesem Tag der Regen.