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Neue Ausstellung im Rathaus
Kunst von Olga David
Im Weingartener Rathaus ist es wieder bunt. Die Wechselausstellungen, die Farbe in die Flure und das Treppenhaus bringen, sind zurückgekehrt. Mit Olga David fand die erste Vernissage nach Corona statt.
Persönliche Wahrnehmung prägt den Stil
Ihre Werke in Acryl und Mischtechniken sind sehr ausdrucksstark, farbintensiv und plakativ. Der expressive Ausdruck dominiert, denn die Künstlerin verarbeitet darin ihre persönliche Wahrnehmung und ihre Gefühle. Intensiv gesättigte Farben schaffen immer neue klangvolle Farbharmonien. Olga David wurde 1968 in Bijsk im Altai-Gebirge in Russland geboren. Sie hat einen akademischen Abschluss in Kunst und Architektur und lebt seit 2004 in Deutschland in der Pfalz. Sie ist hervorragend ausgebildet und bringt einen langjährigen Erfahrungsschatz mit.
Vernissage im Turmzimmer
Bürgermeister Eric Bänziger hatte zur Vernissage ins Turmzimmer eingeladen. Bereits beim Aufstieg ins zweite Obergeschoss hatten die Besucher die Möglichkeit, von den Bildern der Künstlerin einen ersten Eindruck zu gewinnen. Der Bürgermeister begrüßte die Gäste, darunter auch die beiden Weinhoheiten Lea I. und Cristina. Auch diese freuten sich über das schöne Event nach langer Zeit und schenkten gerne den Weingartener Cremant aus.
Laudatorin Sabine Adler und Ljubov Sampieva an der Violine
Neben Auftragsarbeiten in Corporate Art, Portraits und abstrakter Malerei habe sich Olga David in jüngerer Zeit wieder mehr der Landschaftsmalerei zugewandt und der Freilichtmalerei, berichtete ihre Laudatorin, Sabine Adler. Sie nahm Bezug auf John Lennons Musiktitel „Imagine“, der der Ausstellung den Titel gab. So wie der Komponist sich eine bessere Welt vorgestellt hatte, so könne jeder Betrachtende die Bilder unter eigenen Aspekten betrachten. Die Laudatorin erläuterte anschaulich verschiedene Szenarien, die unter dem Einfluss der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt der Künstlerin entstanden seien. Beispielsweise ein Himmel voller Laternen. Hier schweben farbige Elemente schwerelos dahin. In einem anderen Werk steht der Turm einer Burgruine im letzten Abendlicht und wird von der untergehenden Sonne warm beleuchtet. Olga David bilde nicht nur ab, sondern verleihe den Bildern durch ihre übertriebene Farbigkeit ein Eigenleben, so Adler. Die Musikerin Ljubov Sampieva hat die Vernissage mit einem ersten energiegeladenen Stück auf der Violine eröffnet, dem sie das gefühlvolle „Imagine“ folgen ließ. „Wie der Klang, so die Farbe“ assoziierte Bürgermeister Eric Bänziger. Die Ausstellung unter dem Titel "Imagine" sei ein Ausdruck der Lebendigkeit, die jetzt nach einer langen Zeit der kahlen Wände wieder Einzug im Rathaus halte. Er und seine Mitarbeitenden hätten Farbe und Abwechslung in den Fluren vermisst, jetzt kehre sie zurück. Die unterschiedlichen Stilrichtungen regen immer wieder zu Gesprächen an, mitunter wirken sie polarisierend.
Die Ausstellung ist bis 13. Oktober zu den gewohnten Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.