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"Werden Sie zum Lebensretter!"
Reanimationstag beim DRK
Bei einem Herzkreislaufstillstand zählt jede Minute. Am Europäischen Tag des Notrufs am 11. Februar hat das Rote Kreuz Weingarten einen Übungstag für die Weingartener Bevölkerung veranstaltet. Rund 80 Personen waren dem Aufruf unter dem Motto „Werden Sie zum Lebensretter!“ gefolgt und hatten ein hohes Interesse an dem Thema gezeigt. Das DRK wertet den Tag als vollen Erfolg.
Wie legt man einen Defibrillator an?
In den Räumen des DRK und der Feuerwehr hatten die Besucher die Möglichkeit, sich nicht nur über das Wesen der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Laien eingehend zu informieren, sondern durften an entsprechenden Puppen eine Herzdruckmassage durchführen, sowie mit einem Testgerät der AEDs, die die Gemeinde Weingarten 2018 angeschafft hatte, einen Defibrillator anlegen. Auf Wunsch auch unter Ausschluss von Zuschauern, konnte unter Anleitung geübt werden. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte das DRK mit Personal und Räumlichkeiten.
„Sie können nichts falsch machen“
Marius Biermaier empfing die Besucher und erteilte ihnen erste Informationen über Sinn und Zweck dieses Tages. Das Wichtigste sei, den Menschen zu vermitteln, dass sie nichts falsch machen können, erklärte er. Mit diesem Angebot möchte das DRK Hemmschwellen abbauen, denn jeder könne helfen. Ein Erklärvideo im Hintergrund präsentierte die wichtigsten Schritte: Den Patienten ansprechen und die Atmung überprüfen. Hilfe herbeirufen. Die Brust freimachen und mit dem Druck auf den Brustkorb beginnen. Der dritte Schritt sei der schwierigste, sagt Biermaier, davor schrecken die Meisten zurück.
Positive Reaktionen der Besucher
Die Reaktionen der Besucher waren überaus positiv. „Ich finde es gut, dass das DRK mal so etwas anbietet“, sagte Gerhard Lampert. „Im Fernsehen habe ich das schon oft gesehen“ ergänzt seine Frau Rita. „Aber in der Praxis real gemacht, habe ich das noch nicht“. Norbert Windbiel wollte seine Kenntnisse in Wiederbelebung auffrischen, die er noch im Arbeitsleben erworben hatte. „Theoretisch weiß man, was man machen muss, sagt seine Frau Helene, „aber im echten Notfall kommt die Aufregung dazu, dann ist es wieder anders.“ Der „Defi“ sei selbst erklärend, sagt Joachim Walter, Mitglied der Notfallhilfe. Das Gerät kündige dem Helfer jeden einzelnen Schritt an. Aber bevor es zum Einsatz komme, müsse der Helfer selbst tätig werden. Das Wichtigste sei das gleichmäßige schnelle Drücken auf den Brustkorb. Darin dürfe der Helfer nicht nachlassen, keinen Moment lang, solange bis der Arzt oder der Rettungsdienst eintreffe. Den Defibrillator sollte ein anderer Helfer besorgen. Die Notfallhilfe Weingarten werde über die Notrufnummer 112 mitalarmiert und sei drei bis vier Minuten nach dem Anruf zur Stelle, der Rettungsdienst brauche 12 Minuten.
Auch die Jugend war beteiligt
Im Weiteren hatten die Besucher Gelegenheit, unter Anleitung von Mitgliedern des Jugendrotkreuzes die stabile Seitenlage zu testen. Auch das ist ein Element aus der Ersten Hilfe. Die zahlreichen Besucher, darunter auch Gemeinderatsmitglieder, zeigten sich durchweg sehr zufrieden und empfahlen, diesen Reanimationstag durchaus zu wiederholen.