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Ferienspaß-Aktionen 2022
Bastelspaß: Perlenfiguren & Monsterboxen
Sonnenfänger basteln in der Schulkindbetreuung
Ein Tag mit Sarah und Selina
Glitzernde Perlen sind für Kinder einfach faszinierend. Auf ein Stück Draht aufgefädelt lässt sich eine lange Reihe zu einer Spirale biegen, zu einem Herz formen oder zu einer anderen beliebigen Figur. Wichtig ist die Schlaufe am Ende, dann kann das Kunstwerk am Fenster aufgehängt werden und das Sonnenlicht einfangen, das die Perlen wunderschön leuchten lässt. Aber natürlich funktionieren die Sonnenfänger auch, wenn sie als Armband oder Haarschmuck getragen werden. Die Kinder der Weingartner Schulbetreuung haben mit Sarah und Selina, die derzeit dort ihr Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, solche Sonnenfänger aus Perlen gebastelt.
Selina macht eine Ausbildung zur Erzieherin in einem Bruchsaler Kindergarten, derzeit im dritten Ausbildungsjahr. Sie habe den Vorschlag in einem Buch gesehen, berichtet sie. Die Idee habe ihr gut gefallen und darum habe sie es als Bastelprogramm für die Schulkindbetreuung vorgeschlagen. „Es funktioniert nur mit durchsichtigen Perlen aus Glas oder Acryl“, erklärt sie. Mehrere Schälchen voll in verschiedensten Formen und Farben stehen zur Verfügung. Sorgfältig suchen die Kinder die passenden Perlen nach Farbe, Form und Größe aus, was nacheinander auf der Schnur passen könnte und fädeln sie geduldig auf. Die Kinder sind in dieser Woche vorwiegend ältere, also dritte und vierte Klasse, sagt die in dieser Woche zuständige Betreuerin. Für diese Altersstufe sei das Angebot gut geeignet, sagt Petra Obermeier, die in dieser Woche die hauptamtliche Betreuung übernommen hat. Das Ergebnis sind wirklich tolle und sehr schöne Sonnenfänger, die ihrem Namen alle Ehre machen.
Es ist der zweite Tag in der vierwöchigen Hortbetreuung, an dem Sarah und Selina einen eigenen Programmvorschlag durchführen. Vor zwei Wochen war Salzteigbacken angesagt. Kneten, formen, trocknen, backen ist die Reihenfolge und die Backzeit beträgt rund 40 Minuten. Und was wurde geformt? „Die meisten Kinder wollten eine Zeichentrickfigur“, berichtet Sarah. Neben diesen Sonderaufgaben beschäftigen sich Sarah und Selina jeden Tag mit den Kindern, begleiten und unterstützen sie. Sie spielen mit bei Brettspielen, die derzeit sehr angesagt seien, begleiten sie auf kleine Ausflüge, sitzen mit am Basteltisch und stehen einfach als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Frage, ob ihr Aufenthalt hier für sie aussagekräftig in Bezug auf ihre berufliche Zukunft sei, beantworten sie mit einem eindeutigen Ja.
Kreative Kinder in der Monsterkistenwerkstatt
Kunst benötigt Kreativität. Kreativität wiederum benötigt Impulse, Anregungen und Material. Letzteres bot die Weingartner Künstlerin Sabine Grötzbach in Hülle und Fülle den jugendlichen Teilnehmern ihres Ferienspaßangebots „monsteriös“. Es ging um Monster, die die Kinder ganz nach eigenen Vorstellungen kreieren durften. Das Ziel war, eine Monsterbox zur Aufbewahrung der eigenen Schätze zu gestalten.
Der Tisch im Rathauszimmer Katzenberg war bedeckt mit Schachteln, Farben, Pinseln, Dosen, Knöpfen und einer Vielfalt an interessantem Dekomaterial, dessen Zweck sich manchmal erst auf den zweiten Blick erschloss.
Rund ein Dutzend Kinder im Alter von etwa 10 bis 12 Jahren waren gekommen, um in die Welt der Monster einzutauchen. „Was für ein Monster soll es denn werden?“ fragte die erfahrene Kursleiterin. „Ein gruseliges mit schrecklichen Zähnen, ein wichtiges mit Antennen auf dem Kopf oder ein süßes in Pink und Rosa?“. Diese kleine Einführung war bereits richtungsweisend. Kreativität schöpft zwar aus der Fülle des Materials, aber sie braucht dennoch am Anfang einen Plan. Die Grundlage war meist die Form der Schachtel und die Frage, in welche Richtung das Monster sein Maul aufmacht. Waren die Grundzüge des Charakters erst einmal festgelegt, ergab sich das weitere dann von selbst. Ein schreckliches gruseliges Monster braucht Zähne. Nehme ich dafür weißes Moosgummi oder weißen Karton? Woraus schneiden sich besser Zacken? Eierkartons werden zu Höckern auf dem Rücken eines Drachen. Die Augen sollen böse blicken. Erzielen rote oder schwarze Pupillen die bessere Wirkung? Die Kinder waren voller Begeisterung bei der Sache.
Mit Freundlichkeit und Empathie verstand es Sabine Grötzbach, auch zurückhaltende Kinder, die anfangs von der Fülle des Materials fast erschlagen waren, aus der Reserve zu locken. Andere wiederum konnten es kaum erwarten, anzufangen. Ein Mädchen erwischte unter der Auswahl an Stoffen eine weiße Spitze. „Vielleicht will Dein Monster bald heiraten?“ lachte Grötzbach und so ging es weiter. Sie fragte, unterstützte, half, gab Anregungen und Schritt für Schritt entwickelten die Kinder ihr kreatives Tun. Es war ein Wechselspiel zwischen der Frage: „Was brauche ich, um meine Vorstellungen umzusetzen?“ und der Frage: „Was kann ich mit diesem Material anfangen?“ Eines war wichtig, den Kindern zu vermitteln: Im Mittelpunkt steht ihre Vorstellung und ihre eigene Kreativität. Richtig oder falsch gibt es nicht.
An kniffligen Stellen, beispielsweise beim Kleben mit der Heißklebepistole, leistete Sabine Grötzbach gerne Hilfestellung und am Ende waren ein Dutzend Monsterkisten entstanden, eine toller als die andere.
Die Kursleiterin Sabine Grötzbach ist freischaffende Künstlerin und hat bereits langjährige Erfahrung, Kunst zu unterrichten. Es liegt ihr am Herzen, bei Kindern und Erwachsenen die Freude an der eigenen Kreativität zu fördern und ihnen das nötige knowhow dazu beizubringen. Ende dieses Jahres will sie in Weingarten eine eigene Kunstschule eröffnen: Das „Kreativwerk Weingarten“. Man darf gespannt sein.