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Ein wundervolles Konzert ganz im Zeichen Großbritanniens 51. Frühjahrskonzert des Musikvereins
Ganz im Zeichen Großbritanniens stand das 51. Frühjahrskonzert des Musikvereins Weingarten. Einmal mehr war es ein wunderbarer Musikabend und die rund 70 Musiker sowie ihr Dirigent Tobias Nessel erhielten reichlich hoch verdienten Beifall. Zur Eröffnung erklang eine Sammlung britischer Klassiker wie „Londonderry Air“, „Trumpet Voluntary“ und andere. Die farbige Intensität der Klangbilder einerseits und die Vielseitigkeit von fein ziselierten Tönen bis zum mächtigen Sound andererseits zeichnet das hohe Niveau des Weingartner Blasorchesters aus. „Nimrod“ sei die Figur eines Jägers aus dem Alten Testament, berichtete Meike König, die wie gewohnt gekonnt und charmant die Moderation übernommen hatte. Mit tiefen und unheimlichen Tönen führte das Orchester in die Geschichte ein, langsam und schaurig schwoll der Klang, das Motiv eines „gewaltigen Jägers vor dem Herrn“ wurde hörbar bis zum finalen Schuss durch den Klang des Beckens: Das Wild ist erlegt. Atemlose Stille unter den Zuhörern. Philip Sparke hat Werke aus dem schottischen Hochland für ein sinfonisches Blasorchester zusammengestellt und das klang so: Ein hohler Wind pfiff über die Bühne und der wehmütige Klang von Klarinette und Fagott erhob sich. Ein Dudelsackthema wurde wahrgenommen, Trommeln und die tiefen Klänge von Bariton und Euphonium steigerten die Stimmung dramatisch. Am Ende erklang wieder eine einsame Klarinette. Den zweiten Satz prägte der Auftritt des Saxofon-Trios mit Anke König, Annette Häuser und Petra Wilhelm. Martialische Trommelschläge eröffneten den dritten Satz. Er ging in ein ausgelassenes Presto über und endete mit einem Schlag auf die große Pauke. Wow. Mit den beschwingten Klängen eines Wiener Walzers malten die „tanzenden Fontänen“ des Komponisten Karl-Peter Bruchmann nach der Pause dann ein gänzlich anderes Bild, gefolgt von „Hobbits“ aus der Sinfonie Nr. 1 aus „Herr der Ringe“. Die schrummelnde Tuba und die hüpfenden Flöten zeigten sehr lebendig das gemütliche Landleben der Hobbits. Aber die Geschichte endete traurig mit Melancholie, Abschied und Wehmut, sehr stimmungsvoll dargebracht indem das Stück leise verebbte. Wie ein Medley von Elvis Presley in dieses Programm passen sollte, fiel der Moderatorin zwar schwer zu erklären, war aber trotzdem einmal mehr ein sehr gelungener Beitrag. „Bohemian Rhapsody“, das erfolgreichste Stück der Gruppe „Queen“ bot mehreren Solisten Gelegenheit, ihr Können zu zeigen, was mit viel Beifall quittiert wurde. Das Jugendorchester unter Leitung von Nicole Knopf hatte mit „Fanfare und Flourishes“, dem Werk über den legendären Zug „The Royal Scotsman“ und dem wunderbar lebendigen und farbigen Stück „Enjoy the Music“ den Abend eröffnet. Mit ihrem gekonnten und motivierten Spiel haben die Jugendlichen Übungsfleiß und gute Grundlagen gezeigt, Voraussetzungen um eines Tages im Blasorchester mitspielen und den hohen Anforderungen gerecht werden zu können. Wie seit Jahren gewohnt, durften sie das letzte Stück des Abends gemeinsam mit den Großen bestreiten unter dem Dirigat von Nicole Knopf.