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Kindermusical „Der kleine Tag“
Turmbergschule zeigte mehrere tolle Aufführungen
„Diesen Tag werde ich nie vergessen!“. Jeder Mensch hat solche persönlichen Erinnerungstage. Diejenigen Tage aber, die kollektiv im Gedächtnis der Gesellschaft bleiben, sind eher selten. Von solch einem Tag handelt das Kindermusical „Der kleine Tag“, das die Chorkinder der Turmbergschule unter Leitung von Birgit König jetzt in zwei kompletten Besetzungen an mehreren Tagen aufgeführt haben. Seit vielen Jahren studiert die engagierte Lehrerin jedes Jahr mit dem Chor solch ein Musical ein. Für diese Arbeit, die den Kindern Spaß macht, sie fordert und ihnen Anerkennung bringt, hat sie ebenfalls große Anerkennung verdient. Konrektor Jürgen Holderer hat ihr diese auch öffentlich ausgesprochen. Sein Dank ging auch an die Eltern, die die Aufführungen alljährlich tatkräftig unterstützen.
Der kleine Tag lebt zusammen mit allen anderen Tagen im funkelhellen Lichtreich hinter den Sternen. Jeder von ihnen darf nur ein einziges Mal zur Erde reisen: „Ich bin nur heute. Nur hier und jetzt. Nimm das Leben wie es ist“ singt der Chor. Am Abend kehrt jeder Tag für immer ins Lichtreich zurück und berichtet den Anderen von seinen Erlebnissen. Sie wetteifern, wer von ihnen zur Spitzenklasse gehöre, dessen Datum sogar im Lexikon stünde. Auch der kleine Tag wartet auf seinen Einsatz, an dem er der Erde das Licht bringen würde. Er hofft so sehr, dass sich an diesem, seinem Tag doch ganz tolle Dinge ereignen möchten, damit sich die Menschen immer an ihn erinnern würden. An diesen 23. April. Aber um auf die Erde zu gelangen, muss er den Sprung durch das schwarze tiefe Loch der Unendlichkeit wagen. Die kleine Zweitklässlerin, die die Hauptrolle singt, macht ihre Sache echt gut. Beeindruckend zeigt sie die Angst vor dem Ungewissen, vor dieser kolossalen Mutprobe: „Ich muss meinen Weg alleine gehen“. Der kleine Tag springt und alles geht gut. Aber auf der Erde regnet es und nichts passiert. Nur Alltag. Die Chorkinder spielen und singen viele kleine Szenen und haben sichtlich Freude an ihrem Auftritt. Farbenprächtige Kostüme, entworfen und geschneidert von Carola Gröbel, sowie eine effektvolle Theaterbeleuchtung runden das Bild stimmungsvoll ab. Der kleine Tag ist nach seiner Rückkehr sehr zufrieden. Freudig berichtet er den anderen, er sei ein Geburtstag gewesen, er habe ein Liebespaar gesehen und eine Familie kennengelernt, die in eine andere Wohnung gezogen sei. „Stinklangweilig“ bekommt er zu hören. Im stern-internen Ranking landet er auf dem letzten Platz. Bis eine Nachricht kommt, der 23. April werde ab sofort zum weltweiten Feiertag erklärt. Es sei der Tag gewesen, an dem auf der ganzen Erde kein einziges Verbrechen geschehen sei. Der friedlichste Tag.